Donnersbergkreis Seltsame Vögel und Hard-Rock-Klänge

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Ein amerikanischer Milliardär, der sich mit Hillary Clinton um die Nachfolge von Barack Obama und um den Einzug ins weiße Haus streitet, auf Stippvisite in Börrstadt? Ja, richtig: Donald Trump war vergangenes Wochenende da. Zudem flog auch ein überdimensionaler Vogel durch die Straßen. Aber keine Angst, die „Berrschdadder“ sind nicht verrückt geworden. Es war Kerwe im Ort.

Stünde Trump in Börrstadt zur Wahl zum Ortschef, wäre er im Zweikampf mit Bürgermeister Martin Fattler wohl chancenlos. Beim Umzug wurden die polarisierende Persönlichkeit und die nicht einfache Thematik gekonnt inszeniert: Mit Anzug stand „Trump“ vorm Rednerpult, wild gestikulierend, flankiert von zwei Bodyguards. Die Kerweborsch meinten dazu: „Wär de Bürgermäschder von uns de Milliardär namens Trump, hätten mer den Depp schun längschd no Stääbach verbannt!“ Neben Trump war noch ein weiterer seltsamer Vogel in den Straßen Börrstadts unterwegs. Das aus dem Kultspiel Pokemon entlehnte überdimensionale Tier, dessen genaue Spezies nicht ausgemacht werden konnte, war nicht zu fangen. Es war zu groß und zu schwer. Ebenfalls thematisiert wurde der VW-Skandal mit den vertuschten Abgas-Werten oder das Doping im Leistungssport, mit der Quintessenz: „Gut gedopt, ist halb gewunn.“ Die Kerwekids liefen in Begleitung einiger Kerweborsch ebenfalls mit. Beim Umzug auch dabei: die Straußjugend aus Imsbach, Jakobsweiler und Steinbach. Musikalisch umrahmt wurde das zirka eineinhalbstündige Schaulaufen mit klassischen Stücken des ortseigenen Musikvereins. Eine exponierte Stellung nahm die Kerweredd ein. In toller Manier ließen Clarissa Wiemer und Isabell Juwien die Börrstadter Eskapaden Revue passieren. Mundschenk war Nico Schlessmann, der mit rauer Stimme die Kerwe lautstark hochleben ließ. Die zuvor im Namen der Kerweborsch beauftragten Spione konnten einiges aufdecken. So wurde von einem jungen Mann berichtet, der an Pfingsten nach Hause torkelte. Dort angekommen, hat er „erschd mo in de Hos gefummelt – scheiße Handy, Schlüssel alles verbummelt“. Die Konsequenz von diesem durch Alkohol verursachten Fauxpas: „Plötzlich ging die nei Alarmanlag los – und uffgeweckt war die ganz Stroß.“ Obligatorisch wurde das feucht-fröhliche Treiben donnerstags mit der „Lichtmess“ im Börrstadter Hof eingeläutet. Nachdem die Kerb freitags ausgegraben worden war, gab’s ein erstes Stelldichein auf dem Kerweplatz. Die Eichung, bei der Erstlinge in den Vorjahren immer eine spaßige Aufgabe erfüllen mussten, gab es dieses Jahr nicht. Doch der Startschuss für tolle, begeisternde Tage war gefallen. DJ Hendrik gestaltete mit einer universell angelegten Musikauswahl auf dem Kerweplatz die Ouvertüre. Tags darauf verstand es die Band „Liquid“, den Stimmungspegel mit Liedern von Metallica oder ACDC bis in den Börrstadter Nachthimmel zu katapultieren. Am Sonntag heizte die Band „Nimm3“ den Besuchern ein. Es säumten auch an diesem Tag noch viele Besucher den Kerweplatz an der alten Schule. Der Montag stand im Zeichen des Frühschoppens, und mit dem neuerlichen Auftritt von Kult-DJs Hendrik schloss sich der Kerwekreis. Dienstags wurde die Kerwe nach dem Eiersammeln nicht ohne ein wenig Nostalgie zu Grabe getragen. |smz

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