Donnersbergkreis Seit dem 15. Lebensjahr in der Singstunde

Helmut Krehbiehl vom Nordpfälzer Sängerbund (rechts) sowie MGV-Vorsitzender Bernd Feldner (links) nutzten den Liederabend, um dr
Helmut Krehbiehl vom Nordpfälzer Sängerbund (rechts) sowie MGV-Vorsitzender Bernd Feldner (links) nutzten den Liederabend, um drei Sängern für ihre langjährige Treue zu danken. Während Roland Günther (Zweiter von links) und Waldemar Maas (Zweiter von rechts) seit 60 Jahren dem Chor angehören, zählt Willi Nickel (Mitte) seit stolzen 70 Jahren zum MGV-Ensemble.

Beim Liederabend des Männergesangvereins Gonbach (MGV) haben die zahlreichen Sänger der drei teilnehmenden Chöre – neben dem MGV die Chorgemeinschaft Flörsheim-Dalsheim und der S(w)ingchor aus Mehlingen – ihren Zuhörern blendende Unterhaltung geboten. Gute Laune war da ebenso garantiert wie so mancher Gänsehaut-Moment. Eine besondere Ehrung wurde Willi Nickel vom MGV zuteil. Er wurde für stolze 70 Jahre aktive Chorarbeit gewürdigt.

Die Auszeichnung übernahm Helmut Krehbiel als Vertreter des Nordpfälzer Sängerbundes. Für beachtliche 60 Jahre Chorzugehörigkeit wurden Roland Günther und Waldemar Maas gewürdigt. Krehbiel verwies in seiner Ansprache auf die enorme Ausdauer von Willi Nickel, der seit seinem 15. Lebensjahr regelmäßig in die Singstunde kommt. „Was hätte er sonst auch montagabends anderes machen sollen“, griff Bernd Feldner, der Vorsitzende des Gonbacher Männergesangvereins, dies in seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste schmunzelnd auf. Zum geselligen Liederabend hatten sich die Gonbacher mit der Chorgemeinschaft Flörsheim-Dalsheim und dem S(w)ingchor aus Mehlingen zwei bekannte und befreundete Chöre eingeladen, die beide schon bei Liederabenden im Bürgerhaus zu Gast waren. Den Auftakt machte der gemischte Chor Gonbach unter der bewährten Leitung von Tatjana Lifschits traditionell mit seiner Erkennungsmelodie „Mit Musik geht alles besser“, gefolgt von einem Evergreen „Top of the world“, bei dem das Publikum sogleich rhythmisch mitklatschte. Einen wahren Höhepunkt für die Ohren – und durch die Inszenierung auch für die Augen – setzte der MGV an den Schluss des fast dreistündigen Abends mit seiner Premierendarbietung des „Kriminaltangos“. Der Gonbacher Chor überzeugte durch seine Vielfalt. Eine schwedische Weise zählte ebenso zu seinem Repertoire wie ein französisches oder hebräisches Lied. „Besonders die Frauen sind sehr aufgeschlossen, wenn es um das Erlernen fremdsprachigen Liedguts geht“, freut sich Dirigentin Tatjana Lifschits, wenn ihre Ideen in der Chorprobe Anklang finden. „Unsere Sängerinnen sind zwischen 30 und 83 Jahre alt; die große Alterspanne ist jedoch kein Hindernis. Es funktioniert und macht jeden Montag wieder Spaß“, beschreibt Lifschits die Erfahrungen mit „ihren“ Gonbachern. Aber auch die Frauen des S(w)ingchor Mehlingen unter der Leitung von Andrea Opielka begeisterten mit fremdsprachigen Liedern, wie „Bo yavo haboker“ oder „Caresse sur l’ocean“ aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“. Voller Leichtigkeit und Inspiration setzen sie Reinhard Meys Poesie um bei „Welch ein Geschenk ist ein Lied“. Die Stimmen klar und harmonisch aufeinander abgestimmt, Rhythmuswechsel scheinbar mühelos nehmend, setzen sie tonsicher Akzente bei ihrem Auftritt. Für Gänsehaut sorgten Dirigent Erwin Kroll und die Männer der Chorgemeinschaft aus Flörsheim-Dalsheim mit nahezu jedem ihrer Beiträge. Sie hatten die Klassiker mit nach Gonbach gebracht: Karats „Über sieben Brücken musst du gehen“, Peter Maffays Tabaluga-Song „Ich wollte nie erwachsen sein“ oder Simon and Garfunkels „Sound of silence“. Kroll holte aus den Männerstimmen ein Höchstmaß an Gefühl heraus, die Solisten unterstrichen ihre Klasse, das Publikum lauschte andächtig oder sang eifrig mit, wie bei „I will ham nach Fürstenfeld“. Die Chöre verstanden es, die Gäste im Gonbacher Bürgerhaus blendend zu unterhalten, und hatten selbst viel Spaß und Freude an diesem bunten Liederabend, durch den Karin Herrmann mit ihrer herzlichen Moderation souverän führte.

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