Breunigweiler „Schöne Aussicht“: Erweiterung des Neubaugebiets stockt
Bei der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange wurde ein wasserwirtschaftlicher Ausgleich gefordert, der im Bebauungsplan Niederschlag finden muss. Vertreter der Orts- und der Verbandsgemeinde erörterten das Thema bei der Kreisverwaltung mit Vertretern des Planungsbüros WVE Kaiserslautern. Dabei wurde deutlich, dass das Oberflächenwasser größtenteils im Geltungsbereich des Bebauungsplanes zurückgehalten werden muss. Nur eine geringe Menge könne über den Mischwasserkanal abgeleitet werden, so die Auskunft des Abwasserwerks bei der VG Winnweiler.
Diese Feststellung stieß auf Unverständnis beim ersten Ortsbeigeordneten Albert Koch: Schon bei der Planung des ersten Abschnitts sei auf eine mögliche Erweiterung hingewiesen worden. Eine ausreichende Dimensionierung der Leitungen sei damals schon ein Thema gewesen.
Abwasser-Anforderungen verteuern Erschließung
Das erweiterte Abwasserkonzept verteuert die Erweiterung. Bisher ging das Planungsbüro von Erschließungskosten von 125 Euro pro Quadratmeter aus. Die neue Schätzung liegt bei 160 Euro. Hinzu kommt der Bodenwert von 15 Euro. Das Büro hat dem Rat Alternativvorschläge vorgelegt, von denen die Ratsmitglieder offensichtlich nicht begeistert waren. Um die 125 Euro halten zu können, müssen deutliche Abstriche bei der Erschließung gemacht werden.
Eine Alternative wäre, einen Wendehammer anzulegen und so Platz für zwei weitere Baugrundstücke zu schaffen. Um das Vorhaben wirtschaftlicher zu machen, müsse mehr Netto-Baufläche geschaffen werden, so die Vertreterin des Planungsbüros.
Die Baugrundstücke haben eine Größe von rund 560 Quadratmeter, so Ortsbürgermeister Marcel Form. „Finden sich Bauwillige, die bereit sind, einen solch hohen Betrag zu zahlen“, wurden im Rat Zweifel laut, dass 160 Euro Interessenten locken. Die Änderung der Planung erfordere eine Ergänzung des Erschließungsvertrages, denn für die Ortsgemeinde solle die Umsetzung kostendeckend sein, so das Planungsbüro.
Das Problem mit dem Wendehammer lasse sich lösen, aber das größte Problem sieht der Ortsbeigeordnete Walter Müller in der Behandlung des Oberflächenwassers. Deshalb müssten alle Alternativen nochmals auf dem Prüfstand. „Es gibt noch viele Unwägbarkeiten, weshalb wir noch keine Entscheidung treffen können“, resümierte Ortsbürgermeister Form. Somit geht das Erweiterungsverfahren in eine weitere Runde.