Donnersbergkreis Südtiroler Flair auf dem Leithof

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In der voll besetzten Scheune des Landcafes Kornblume hatte sich überwiegend älteres Publikum versammelt, um Südtiroler Flair auf dem Leithof zu erleben: Die Nordpfälzer Spatzen, die vor Jahren als Männerballet in Tracht begonnen haben und sich inzwischen beträchtlicher Beliebtheit erfreuten, hatten gut 250 Zuhörer angelockt. Sofort fielen einige Besucher auf, die mit Fan-Schals und Poloshirts in pink und hellgrün in den Reihen saßen.

Die ersten Besucher seien schon um die Mittagszeit angereist, berichtete Peter Willig. Sie gehören dem Fan-Club der Nordpfälzer Spatzen an, der 2005 in Kastelruth beim Spatzenfest gegründet wurde. Die etwa 100 Clubmitglieder verehren die Nordpfälzer Spatzen genauso wie deren großes Vorbild, die Kastelruther Spatzen. Viele kommen regelmäßig in den Donnersbergkreis zu den Konzerten und reisen aus Kaiserslautern, Kusel, Grünstadt und teilweise aus dem Raum Südliche Weinstraße an. Für das Landcafé Kornblume, das damit zehnjähriges Bestehen feierte, war es das erste Konzert in der Scheune. Schon im letzten Jahr wurden die Kontakte geknüpft. Der Termin war schnell gefunden. Sollte die Veranstaltung einen Gewinn erzielen, so soll das Geld dem Haus Vergissmeinnicht in Kirchheimbolanden zugute kommen. Besungen wurden die Seiser Alm, das Küssen, weiße Birken und „Rote Rosen“. Bei diesem Titel erreichte die Stimmung ihren ersten Höhepunkt. Die Schals wurden hochgehoben, es wurde geschunkelt und das erste Tänzchen gewagt. Etliche Tanzpaare waren bei „Drei weiße Birken“ auf den Beinen, die allesamt textsicher mitsangen. Wer keinen Tanzpartner hatte, schunkelte im Stehen. Auf den Sitzen hielt es in den vorderen Reihen keinen. „Bella Italia“ sang dann die ganze Scheune mit. Dieser Titel, so betonte Band-Chef Roland Döring, war eigens einem Fan gewidmet, der seinen Italienurlaub wegen des Konzertes um einen Tag verschoben hatte. Döring lieferte eine passable Leistung ab, kam dem Original Norbert Rier recht nah. Auch Schlager aus den Siebzigern gehörten zum Repertoire der Künstler, die gerne an die Radiosendung „vom Telefon zum Mikrofon“ erinnerten. Mit dem „Fliegerlied“ brachten die sieben Volksmusiker auch neuere Stimmungsmusik und schafften es, den Großteil der Gäste zum Mitmachen zu animieren. Da eh fast alle in Bewegung waren, setzten sie „Hände zum Himmel“ gleich obendrauf. Für alle verliebten Paare gabs „Aber Dich gibts nur einmal für mich“ von den Flippers und für Peter Willig „Schatten überm Rosenhof“, der dazu einen Fanschal schwenkte. Als „Ein Lied für alle Frauen“ kündigte Döring den Song von Andrea Berg „Du hast mich tausendmal belogen“ an. Leider war er etwas schlecht zu verstehen, was der Techniker der Band mit der Stromzufuhr begründete. Der Stimmung schadete das nicht. Bei „I sing a Liad für di“ von Andreas Gabalier wurden rot-weiß karierte Taschentücher geschwenkt und Polonaise getanzt. „Ein Stern“ von Nick P. löste ähnliche Begeisterungstürme aus. Der einzige englische Titel „Sweet Caroline“ von Neil Diamond löste einen spontanen Gruppentanz vor der Bühne aus. Im letzten Drittel des Konzertes besannen sich die Musiker wieder auf das, was sie am besten können: Titel der Kastelruther Spatzen. Da kam jeder Song gut an, das war das, was die Fans hören wollten. Immer mehr von ihnen zog es vor die Bühne. Sie feierten ihre „Nordpfälzer Spatzen“. „Wir sind alle eine große Familie“: Dieses Lied brachte es auf den Punkt. Man spürte, dass viele der Gäste sich eng verbunden fühlten. Sie kennen sich viele Jahre von den Konzerten, viele Freundschaften wurden geschlossen. „Sierra madre“ leutete das Finale ein, Feuerzeuge und Wunderkerzen wurden entzündet. Die Gäste jubelten, als sich die Künstler mit „Ciao Amore“ verabschiedeten. |sien

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