Donnersbergkreis Rüssingen zahlt Lehrgeld

Hier noch im Luftduell, später am Spielfeldrand: Der Rüssinger Ivica Dzijan (blau-weißes Trikot) erlebte die Schlussphase der ge
Hier noch im Luftduell, später am Spielfeldrand: Der Rüssinger Ivica Dzijan (blau-weißes Trikot) erlebte die Schlussphase der gestrigen Partie als Zuschauer – er flog in der 81. Minute vom Platz.

«Rüssingen.» Der TuS Rüssingen hat gestern Abend erneut Lehrgeld gezahlt. Der Neuling der Fußball-Verbandsliga verlor seine Heimpremiere gegen Hassia Bingen vor 120 Zuschauern mit 4:5 (2:1) und steht nach zwei Saisonspielen mit null Punkten da. Doch der Aufsteiger glaubt weiter an seine Verbandsligatauglichkeit.

„Wenn wir Fuß fassen, dann können wir auch unter den ersten fünf Mannschaften der Liga landen“, ist sich beispielsweise Ivica Dzijan sicher. Seit zwei Monaten ist der Rüssinger Angreifer nun ein echter Donnersberger. „Ich bin mit der Familie auf den Weierhof gezogen. Das ist richtig schön“, erzählte der 36-Jährige gestern Abend. Der gebürtige Bosnier spielt schon seine sechste Saison beim TuS Rüssingen. Davor war er ein echter Fußball-Wandervogel. Auf die Frage nach seinen Ex-Klubs muss Dzijan erst einmal überlegen. An den Fingern kann er sie jedenfalls nicht mehr abzählen. SV Laudenbach, Germania Friedrichstal, SpVgg Sandhofen, ASV Durlach, SV Lonsheim und ATSV Wattenheim sind nur einige Stationen. Aber so lange wie in Rüssingen hat der Angreifer bei keinem anderen Klub gespielt. „Als Ako Yalcin beim TuS Trainer wurde, hat er mich gefragt. Wir kannten uns ja aus Wattenheim. Das hat auch gleich wieder gepasst“, sagt Dzijan, der in den sechs Runden mit Rüssingen schon einmal in der Verbandsliga antrat. Damals musste der TuS aber nach einer Saison wieder runter. Und in dieser Runde? „Wir sind noch nicht fit, aber das wird noch, da bin ich mir sicher.“ Gestern sah es schon mal knapp 60 Minuten lang nicht schlecht aus. Gegen Hassia Bingen spielten die Rüssinger auf Augenhöhe mit. Mario Basler gab in der Viererkette den Abwehrchef und legte in der 16. Minute gleich mit einem 70-Meter-Traumpass die 1:0-Führung des TuS durch Kapitän Sencer Koc auf. Doch der Jubel hielt nicht lange an. Kurz nach Wiederanpfiff erzielte Bingen durch Mukerreu Serdar den 1:1-Ausgleich (17.). Doch der TuS verkaufte sich weiter gut. Halil Ibrahim Anli gelang mit einem 20-Meter-Knaller fast mit dem Halbzeitpfiff die erneute Rüssinger Führung. Im zweiten Durchgang leistete sich der TuS aber zu viele Fehler. Gerade bei den schnellen Hassia-Angriffen durch die Mitte zeigte sich auch „Super-Mario“ zumeist überfordert. Bingen bewies spätestens nach dem Doppelschlag von Serdar (59.) und Fabian Liesenfeld (61.) seine Klasse. Doch Rüssingen konterte. Bartosz Franke markierte für den TuS das 3:3 (64.). Aber nachdem Enes Sovtic (76.) per Elfmeter Bingen erneut in Front schoss, schien sich die Rüssinger Niederlage abzuzeichnen. Liesenfeld traf sogar zum 5:3 (79.) für Bingen. Dann flog auch noch Routinier Ivica Dzijan mit der Roten Karte vom Platz (81.) – er hatte den Ellbogen zu weit ausgefahren. Franke gelang in der Nachspielzeit per Strafstoß nur noch das 4:5 für die Rüssinger, die auch noch Anli mit Gelb-Rot verloren (90. + 4). Letztlich stand der TuS wieder mit leeren Händen da. „Es war besser als gegen Waldalgesheim, aber hinten machen wir einfach zu viele individuelle Fehler“, sagte Rüssingens Coach Ako Yalcin. Noch hat der Aufsteiger nicht Fuß gefasst. Sport SO SPIELTEN SIE TuS Rüssingen: Dragota - Schwall, Zurak, Gündüz, Basler- Mashadi, Anli, Siclovan, Koc- Franke, Dzijan. Tore: 1:0 Koc (16.), 1:1 Serdar (17.), 2:1 Anli (45.). 2:2 Serdar (59.), 2:3 Liesenfeld (61.), 3:3 Franke (64.), 3:4 Sovtic (76., Foulelfmeter), 3:5 Liesenfeld (79.), 4:5 Franke (90. + 2, Foulelfmeter). Gelbe Karten: Dragota, Koc, Basler, Siclovan, Gündüz - Persch, Schrimb. – Gelb-Rote Karten: Anli (TuS, 90.+4) wegen wiederholten Foulspiels. – Rote Karte: Dzijan (TuS, 81.) wegen groben Foulspiels. – Beste Spieler: Schwall - Serdar. – Zuschauer: 120. – Schiedsrichter: Gassmann (Hanhofen).

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