Eisenberg Plötzlich Vater? Wie Kriminelle einen RHEINPFALZ-Autor betrügen wollten

Diese Nachricht schickten Unbekannte an unseren Autoren.
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Dass ihn Betrüger in eine Falle locken wollen, war für RHEINPFALZ-Autor Helmut Dell leicht zu durchschauen. Schließlich bekam er eine SMS-Nachricht, in der er als „Papa“ angeredet wurde – obwohl er keine Kinder hat. Bei einer Bekannten von ihm war das anders.

„Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.“ Spontan fällt mir dieser Spruch von Wilhelm Busch ein, als diese ominöse SMS-Nachricht plötzlich auf meinem Smartphone aufploppt. „Hallo Mama/Papa, das ist meine neue Handynummer, du kannst die alte löschen. Kannst du mir eine whatsapp Nachricht auf diese Nummer schicken“, heißt es da. Die Anrede: verdächtig. Denn, ich, 60, bin kinderlos. Klar. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Da will jemand von mir Geld erschleichen. Also: Nachricht einfach löschen.

Schwieriger wird’s, wenn man tatsächlich Kinder hat. Im Bekanntenkreis erzählte eine etwas ältere Dame, dass sie sich freute, von ihrer Tochter, die sich jahrelang nicht gemeldet hatte, eine Nachricht erhalten zu haben. Per SMS. Die Mutter folgte dann den dort enthaltenen Anweisungen. Prompt schrieb der Absender per WhatsApp, dass er oder sie in eine finanzielle Schieflage geraten sei und dringend Geld bräuchte.

Kontonummer samt PIN verlangt

Obwohl sich die Bekannte über den vermeintlichen Kontakt zu ihrer Tochter freute, wurde sie doch misstrauisch. Sie forderte einen Beweis, beispielsweise Fotos aus der Kindheit. Stattdessen kam der Hinweis, dass dringend ein vierstelliger Betrag benötigt werde. Am besten, die ältere Dame solle gleich ihre Kontonummer samt PIN mitschicken. Spätestens da war der Fall natürlich klar: Es war leider doch nicht die Tochter, die sich so lange nicht gemeldet hat. Geschrieben hatten Kriminelle, die ans Geld von Gutgläubigen wollen.

Polizei und Verbraucherberatung raten Betroffenen in solchen Fällen, stets misstrauisch zu sein und über bekannte Kanäle zu überprüfen, ob es sich bei dem Nachrichtenverfasser tatsächlich um einen Angehörigen handelt. Auf Geldforderungen, insbesondere Überweisungen auf Bankverbindungen ins Ausland sollte keinesfalls ohne eingehende Überprüfung eingegangen werden. Zudem sollten keinesfalls Bankdaten weitergeben werden. Wer unsicher ist, kontaktiert am besten die Polizei.

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