Kommentar Pfalzklinikum stellt sich mit neuen Konzepten den Anforderungen der Zeit

Das Pfalzklinikum sieht in dem alten Krankenhausgebäude keinen geeigneten Platz für moderne Psychiatrie.
Das Pfalzklinikum sieht in dem alten Krankenhausgebäude keinen geeigneten Platz für moderne Psychiatrie.

Die neuen Behandlungswegen machen Psychiatrie zukunftsfähig, denn es gibt mehr immer Betroffene.

Im Nachhinein betrachtet war es wohl Glück im Unglück, dass sich der Umzug der inneren Abteilungen im Westpfalz-Klinikum Kirchheimbolanden zeitlich in die Länge zieht und jetzt – auch die Geriatrie wird wohl verlagert – die Karten noch einmal ganz neu gemischt werden. Für die Entscheider im Pfalzklinikum Rockenhausen blieb so ausreichend Zeit zu prüfen, ob das altehrwürdige Gebäude – so schön es auch ist – tatsächlich geeignet ist für eine psychiatrische Klinik. Ganz abgesehen von der Prüfung der noch weitreichenderen Frage, ob man der ständig wachsenden Zahl von psychisch erkrankten oder beeinträchtigten Menschen mit einer ständig wachsenden Zahl von stationären Maßnahme und Betten begegnen sollte: Nach dem jüngste Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO sind psychische Erkrankungen, allen voran Depressionen und Ängste, im Laufe der Pandemie um rund 25 Prozent gestiegen.

Im Pfalzklinikum Rockenhausen hat man sich bereits vor etlichen Jahren auf den Weg gemacht, teilstationäre und ambulante Behandlungswege zu stärken. Raus aus der Tabu- und Scham-Ecke mit psychischen Erkrankungen ist zum Credo geworden, immer wieder auch vorangebracht und eng mit dem Namen von Chefarzt Andres Fernandez verbunden. Jetzt will man Krankheiten möglichst dort behandeln, wo sie entstehen: im heimischen Umfeld. Für viele Patienten dürfte das die Therapie angenehmer machen und damit auch die Heilung begünstigen. Zudem trägt das neue Konzept dazu bei, dass die baulichen Anforderungen an das Pfalzklinikum neu bewertet werden und es endlich aus der Warteschleife des Westpfalz-Klinikums kommt und wieder selbstbestimmt planen kann.

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