Dielkirchen Ortsbürgermeister-Kandidatin Karin Cramme-Renner will mehr Leben im Dorf

Ist am Sonntag einzige Bewerberin bei der Ortsbürgermeisterwahl in Dielkirchen: die bisherige Erste Beigeordnete Karin Cramme-Re
Ist am Sonntag einzige Bewerberin bei der Ortsbürgermeisterwahl in Dielkirchen: die bisherige Erste Beigeordnete Karin Cramme-Renner.

Dass sie aus dem Ortsteil Steingruben und damit aus dem „Unnerdorf“ kommt, spielt allenfalls augenzwinkernd eine Rolle. Denn die Dielkirchener kennen Karin Cramme-Renners Verbundenheit zu ihrer Heimatgemeinde. Bei der Urwahl am Sonntag ist die 59-Jährige einzige Bewerberin für die Nachfolge des verstorbenen Ortschefs Werner „Max“ Lieb.

Lieb war im November im Alter von 59 Jahren einer schweren Krankheit erlegen. Er hatte seit den Kommunalwahlen 2019 die Geschicke des 475-Einwohner-Dorfes geleitet. Derzeit führt seine Stellvertreterin Karin Cramme-Renner kommissarisch die Geschäfte. Sie gehört dem Gemeinderat seit 2004 an – bis 2009 fungierte sie als weitere, seither als Erste Ortsbeigeordnete.

Dennoch habe sie „kurz überlegen“ müssen, ob sie nun für den Ortsbürgermeister-Posten kandidieren möchte, sagt die verheiratete Mutter eines erwachsenen Sohnes der RHEINPFALZ. Vor allem habe sie Rücksprache mit ihrer Familie gehalten – denn „ohne deren Unterstützung hätte ich es nicht gemacht“. Sollte sie am Sonntag mehr Ja- als Nein-Stimmen erhalten, dann hätte Cramme-Renner zunächst eine kurze Amtszeit vor sich: Bereits 2024 stehen wieder Kommunalwahlen an.

Bereitschaft über 2024 hinaus

Von ihrer Seite bestehe aber die Bereitschaft, die Aufgabe auch über das nächste Jahr hinaus wahrzunehmen. „Immer vorausgesetzt, ich werde gewählt beziehungsweise wiedergewählt“, sagt die beim Autozulieferer Adient in Rockenhausen tätige Industriekauffrau.

Daran dürften wohl kaum Zweifel bestehen. Gleichwohl, ob man sie nun als Steingrubenerin oder Dielkirchenerin bezeichnet: Cramme-Renner kennt die Gemeinde von Kindesbeinen an, weiß genau, was gut läuft – und was nicht. Deshalb hat sie neben der für dieses oder nächstes Jahr geplanten Fertigstellung der Projekte Breitbandausbau und Erdverkabelung sowie dem Förderantrag für die energetische Turnhallen-Sanierung des Sportvereins im Falle ihrer Wahl ein großes Ziel: „Ich wünsche mir, dass wir wieder ein bisschen mehr Leben ins Dorf bringen – durch Veranstaltungen, durch mehr Gemeinsamkeit, durch eine verstärkte Zusammenarbeit der Vereine.“ Und sie möchte versuchen, mehr Bürger in die Gemeindearbeit einzubinden. „Das müssen nicht immer riesige Projekte sein, dafür haben wir ohnehin nicht das Geld. Aber ich würde mich freuen, wenn sich Leute freiwillig engagieren, wenn sie einen Besen, eine Hacke oder eine Schippe in die Hand nehmen, um den Ort etwas aufzuhübschen.“

Briefwahl noch möglich

Zunächst sind die Dielkirchener aber aufgerufen, am Sonntag – oder vorher – einen Stift in die Hand zu nehmen. 90 der 420 Wahlberechtigten (21,5 Prozent) hatten bis Donnerstagnachmittag Briefwahl beantragt. Die Unterlagen können noch am Freitag bis 18 Uhr bei der VG-Verwaltung Nordpfälzer Land in Rockenhausen abgeholt werden. Auch am Sonntag ist dies bis 15 Uhr möglich – allerdings nur „im Falle einer nachweislichen plötzlichen Erkrankung sowie bei unverschuldeter fehlender Eintragung im Wählerverzeichnis“, so die Verwaltung. Allerdings ist das Rathaus nicht standardmäßig besetzt, stattdessen gibt es unter Telefon 06361 451-109 eine Rufbereitschaft.

Ein Ergebnis, mit dem sie zufrieden wäre, hat sich Cramme-Renner nicht gesetzt – „da kann man eigentlich nur verlieren“. Aber natürlich hofft sie auf eine rege Wahlbeteiligung und letzten Endes auf eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung. „Jede Stimme ist ja auch eine Bestätigung meiner Person.“

Die Dielkirchener können am Sonntag nur Ja oder Nein ankreuzen.
Die Dielkirchener können am Sonntag nur Ja oder Nein ankreuzen.
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