Donnersbergkreis Ohne Chance, aber mit Leidenschaft verteidigt

Starker Rückhalt im Kasten der SG Finkenbach/Mannweiler/Stahlberg: Tormann Waldemar Baum, der hier in der Anfangsphase einen Elf
Starker Rückhalt im Kasten der SG Finkenbach/Mannweiler/Stahlberg: Tormann Waldemar Baum, der hier in der Anfangsphase einen Elfmeter von Verbandsliga-Torjäger Shkodran Rexhaj hält.

«STAHLBERG.» Bis zur vierten Runde hatte sich die SG Finkenbach/Mannweiler/Stahlberg im Verbandspokal Südwest durchgekämpft. Als einzig verbliebender A-Klasse-Vertreter in diesem Wettbewerb war gestern Nachmittag vor über 300 Zuschauern erwartungsgemäß Endstation. Der Außenseiter musste sich dem Oberliga-Absteiger SV Morlautern mit 0:3 (0:1) geschlagen geben.

Chancenlos waren sie – ja, aber dennoch konnte die Mannschaft von Trainer Alexander Raab den abfallenden Rasenplatz auf dem Stahlberg erhobenen Hauptes verlassen. 90 Minuten lang verteidigte der amtierende B-Klasse-Meister mit viel Leidenschaft und warf sich in jeden Schuss. Doch die technische und spielerische Überlegenheit der gedankenschnelleren Gäste war für die Kombinierten eine Nummer zu groß. „Das ist schon was anderes als in der Liga. Du hast quasi nie den Ball. Und falls doch, nur ganz kurz und keine Zeit zum Überlegen“, schmunzelte SG-Angreifer Steffen Werrmann nach der Partie. Schlecht gelaunt war der 31-Jährige nicht. Wieso auch. „Wenn das heute anders gelaufen wäre, dann wäre die Schrift verkehrt“, sagte ein treuer Anhänger des Heimteams am Zuschauerrand. Von Beginn an dominierten die jungen Morlauterer das Geschehen und kamen zu zahlreichen Chancen. Vom Zentrum aus versuchte der Verbandsligist immer wieder, seine schnellen Flügelspieler Magnus Matmuja, Erik Tuttobene und Quincy Henderson einzusetzen. Letzterer strahlte am meisten Gefahr aus. So war er in der siebten Minute von SG-Kapitän Heinrich Eckhardt nur noch durch ein Foul zu bremsen. Shkodran Rexhaj, mit neun Treffern aktuell führender in der Verbandsliga-Torjägerliste, trat an und scheiterte an Keeper-Routinier Waldemar Baum. Der 39-Jährige entschied das Privat-Duell mit Rexhaj auch im weiteren Spielverlauf für sich. Entweder verfehlte der SVM-Stürmer das Gehäuse (20., 53. 78.), oder Baum parierte (74., 85.). Das aus Gästesicht wichtige Führungstor erzielte Erik Tuttobene. Nach präziser und scharfer Hereingabe von Außenverteidiger und Kapitän Philipp Schwarz netzte er am hinteren Pfosten ein (16.). Die größte von weiteren guten Möglichkeiten vor der Pause vergab Joshua Smith (30.). Auch nach Wiederanpfiff ließ der Favorit nicht nach und war stets bemüht, in der Offensive gut zu kombinieren. Baum rettete noch gegen Schwarz, ehe ein Doppelschlag auch ergebnistechnisch die Partie entschied. Aus einem kurz ausgeführten Eckball resultierte das 0:2. Hendersons Flanke köpfte Innenverteidiger Robin Cronauer unhaltbar neben den Pfosten (58.). Keine Minute später zirkelte der eingewechselte und belebende Anton Artemov einen Freistoß aus rund 20 Metern sehenswert über die Mauer zum 0:3-Endstand ins Netz. „Wir wollten heute keine Ausreden gelten lassen und haben auch auf diesem Platz versucht, Fußball zu spielen“, war SVM-Coach Daniel Graf mit dem Auftritt seiner Schützlinge zufrieden. Einzig die Chancenverwertung und die Rote Karte für Alex Tuttobene, der erst in der 70. Minuten ins Spiel kam und sich wenig später zu einer Tätlichkeit hat hinreisen lassen, kritisierte der Ex-FCK-Profi. „Schade. Du spielst 90 Minuten Fußball und hast keine richtige Torchance. Dennoch können wir zufrieden sein, ein 0:3 hätte ich vor dem Spiel auch unterschrieben“, sagte Werrmann und nahm ein Schluck aus seiner wohlverdienten Flasche Bier. Zwei Torabschlüsse verzeichnete die SG. Nils Schlemmer versuchte es mit einem Freistoß aus über 30 Metern (43.) und Jens Eich setzte einen Nachschuss knapp über die Latte (76.). Die SG Finkenbach/Mannweiler/Stahlberg kann auf eine erfolgreiche Pokalrunde zurückblicken und sich nun voll auf die A-Klasse konzentrieren. Dort mischt die Raab-Truppe auch oben mit… So spielten sie SG Finkenbach/Mannweiler/Stahlberg: Baum - Rahm, Stock, Eckhardt, Fisch - Raab - Schlemmer, Huff (60. Braunewell) - Weiß (88. Schreiber) - Eich, Werrmann (76. Simon) Tore: 0:1 Erik Tuttobene (16.), 0:2 Cronauer (58.), 0:3 Anton Artemov (59.) - Beste Spieler: Baum - Schwarz, Henderson, Anton Artemov - Gelbe Karte: Raab - Rote Karte: Alex Tuttobene (80., Tätlichkeit) - Zuschauer: 310 - Schiedsrichter: Schmidt (Frankenthal).

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