Handball „Nordpfälzer Wölfe“: Dezimiert, aber erfolgreich
Der Auswärtssieg beim Vorletzten aus Rheingönheim war ein hartes Stück Arbeit für die „Nordpfälzer Wölfe“. Fünf Minuten waren gespielt und die Hausherren führten mit 3:0. Erst ein Siebenmeter von Erek Heinz brach den Bann. Marc Kuhn brachte sein Team nach 13 Minuten beim 5:4 erstmals in Führung. Im Anschluss entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Gastgeber aber nicht mehr in Führung gehen konnten. Mehrmals erspielte sich die HR eine Vorsprung von drei Treffern, konnte den Gegner aber nicht noch weiter distanzieren und musste immer wieder den Ausgleich hinnehmen.
Zwei Gegenstoßtore von Alexander Drude sowie starke Paraden von Torhüter Jonas Griebe sorgten in der Schlussphase noch für den Sieg der HR. Trainer Johannes Finck war zufrieden mit der Leistung seines Teams: „Die Mannschaft hat eine prima Antwort auf das Spiel gegen Eckbachtal gegeben. Das war nicht selbstverständlich, da mit Erek Heinz, Felix Selz, Dimitri Kerber, Samuel Boger und Erik Bolomsky wichtige Spieler ausgefallen sind.“ Erek Heinz kam wenigstens für die Strafwürfe aufs Feld und half seinen „Wölfen“ mit einer makellosen Bilanz. Aufgrund der angespannten Personalsituation musste Finck während des Spiels öfter umbauen, was seine Spieler aber, so Finck, gut gelöst haben. Ein Sonderlob verdienten sich Leonard Grum und Max Junghanß im Innenblock sowie der siebenfache Torschütze Marc Kuhn.
Das Kopfproblem
Wie ein Abstiegskandidat spielen die Pfalzligadamen 30 Minuten lang nicht. Eine überragende Vanessa Eisen im Tor hielt etliche freie Bälle. Die 5:1-Abwehr rackerte und unterband das sonst so starke gegnerische Spiel mit ihrer Kreisläuferin. Im Angriff nutzte die HR eiskalt die eigenen Möglichkeiten. „Obwohl wir mit 13:9 in Führung lagen, war mit dem ersten Angriff nach dem Seitenwechsel zu spüren, dass mit der Mannschaft etwas passiert ist“, analysierte ein enttäuschter Trainer Matthias Griebe. Es fehlte fortan die Überzeugung, das Spiel zu gewinnen.
„Es ist mir unerklärlich, weshalb wir nach der Pause so oft wie auf Knopfdruck einbrechen. Es ist verdammt schade, dass wir uns nicht für den großen Aufwand belohnen. Uns fehlt einfach ein Erfolgserlebnis“, sagte Griebe. Seine „Wölfinnen“ waren nun völlig zahnlos. In der Abwehr kamen sie regelmäßig einen Schritt zu spät und machten es der HSG Trifels sehr einfach, das Spiel zu drehen. Der Trainer vermutet bei seinem Team ein Kopfproblem, denn obwohl die HR bewiesen hat, dass sie mit fast allen Teams mithalten kann, stehen nur ein Sieg und ein Unentschieden auf der Habenseite – das zehrt an den Nerven. Daran will Griebe arbeiten. „Wir müssen den Kopf freibekommen“, meint er. Zeit dazu hat er bis zum 5. März. Auch die Herren haben bis dahin Pause.
So spielten sie
Herren: Griebe, Schmitt (Tor) – Kuhn (7), Drude (5), Heinz (5/5), Yannick Boger (4), Franck (2), Grum, Seibert, Junghanß (je 1), Niclas Burton, Elias Burton, Kerber, Nitz
Damen: Eisen (Tor) – Daneke (6/4), Müller (4/1), Peter (4/3), Herrmann, Glodde (je 3), Geiger (1), Lara Schwarz, Hanna Schwarz, Klag, Hasel, Setzer