Donnersbergkreis Nie den Kontakt zur Nordpfälzer Heimat verloren

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Begeisterter Hobbysportler, Autor zahlreicher wissenschaftlicher Beiträge, Geschichtsprofessor und profunder Kenner der Nordpfalz: Heute feiert Rainer Schlundt auf dem Stolzenbergerhof bei Bayerfeld-Steckweiler seinen 70. Geburtstag.

Der gebürtige Obermoschler Metzgermeistersohn hat 1967 am humanistischen Gymnasium in Bad Kreuznach sein Abitur abgelegt. An der Uni Mainz begann er anschließend ein Studium der Germanistik, Geschichte und Theologie. Nach einer Unterbrechung aus privaten Gründen folgte ab 1972 die Fortsetzung in den Fächern Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Uni Würzburg. Mit Absolvierung des Staatsexamens für das Lehramt an Realschulen und Philosophie zog es Schlundt als Dozent für Deutsch als Fremdsprache an ein Spracheninstitut ins finnische Kouvola. Von 1977 bis 1985 wirkte er als Lehrer für Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Sport an der Carl-Zuckmeyer-Realschule in Nierstein. 1982 promovierte er mit dem Thema „Quecksilberbergbau der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken“ und legte die Aufstiegsprüfung für das Gymnasiallehramt ab. Er unterrichtete am Gymnasium am Kurfürstlichen Schloss in Mainz, ehe er 1993 als Dozent für Landes- und Heimatkunde an die pädagogische Hochschule nach Erfurt wechselte. 1998 habilitierte er mit der „Didaktik der Heimatkunde und Regionalgeschichte“. 2004 bekam er den Status eines außerplanmäßigen Professors an der Uni Erfurt verliehen. Schlundt veröffentlichte gut 100 Artikel in den Bereichen Montangeschichte, Regionalgeschichte, Judaica, Geschichtsdidaktik, Kirchen- und Sportgeschichte, Bücher über die Geschichte des regionalen Quecksilberbergbaus, die Sagen in Rheinland-Pfalz, die Obermoschler Kleinbahn, die Ortschroniken von Falkenstein und Waldgrehweiler. Bei anderen Chroniken wirkte der Geschichtsexperte mit, bei der seines Heimatstädtchens war er federführend. In vielen Gruppierungen – wie dem Nordpfälzer und Meisenheimer Geschichtsverein oder dem Historischen Verein der Pfalz – ist er aktiv. Zahlreiche Vorträge und Tagungen hat Schlundt geleitet, 2015 wurde er in die pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften aufgenommen. Auch darüber hinaus war und ist der Jubilar vielfach ehrenamtlich aktiv – vor allem als Sportler und hier besonders als Leichtathlet. Schlundt hat diverse Sport-Auszeichnungen erhalten, seit 2016 fungiert er als Präsident des Akademischen Turnbundes mit 46 Turnverbindungen an Unis in Deutschland und Österreich. Seinen Ruhestand genießt er derzeit in seinem Haus in der Nordpfälzer Heimat, zu der er nie den Kontakt verloren hat. An Ruhe ist jedoch nicht zu denken – der Terminkalender von Rainer Schlundt ist stets gut gefüllt.

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