Donnersbergkreis Nichts für schwache Nerven

KIRCHHEIMBOLANDEN. Gute Unterhaltung mit Spannung bis zum Schluss: Die Damenmannschaft des TV Kirchheimbolanden hat am Samstagabend mit 67:60 (35:33) gegen den SC Lerchenberg II gewonnen – es war der dritte Sieg in Serie. Der Aufwärtstrend in der Basketball-Landesliga hält damit an.

Für schwache Nerven war der packende, offene Schlagabtausch wahrlich nichts. Oft wechselten die Führungen und selbst vier Minuten vor Schluss lag die Truppe um Trainerin Steffi Unger-Maar noch zurück. Ein starker Schlussspurt brachte dann das Happy End. Doch der Reihe nach: Kirchheimbolandens Korbjägerinnen fanden schlecht in das Spiel. Zum einen verstanden die Gastgeberinnen nicht, im Angriff Freiräume effektiv zu nutzen. Mit zwei, manchmal sogar drei Gegenspielerinnen machte der Sportclub der erfolgreichsten TVK-Werferin Nahid Mejbari im korbnahen Bereich das Leben sehr schwer. Die Pässe auf freie Mitspielerinnen kamen zu wenig oder zu spät. Zweites Problem: die Abwehr. Gegen die zunächst gewählte Zonenverteidigung trafen die Rheinhessinnen hochprozentig aus der Distanz und selbst bei Kibos frühem Wechsel auf eine direkte Mann-Mann-Defensive kam der Tabellenvorletzte immer wieder zum erfolgreichen Abschluss. Mit 14:16 lag der Turnverein in dem komplett offenen Duell nach dem ersten Viertel zurück. Durch einen 21:17-Teilerfolg im zweiten Teilabschnitt rissen Unger-Maar und Co. zur Halbzeit eine knappe Führung an sich. Den zwischenzeitlichen Vorteil, als ein Zwischenspurt zum 30:23 (17.) gelang, nutzte der Turnverein nicht zum weiteren Ausbau des Vorsprungs. Vier Minuten gelang dem TVK-Team kein Korb, was den Gästen in die Karten spielte. Das Wechselspielchen ging auch nach dem Seitenwechsel munter weiter. Nach dem dritten Durchgang lagen die Rheinhessinnen wieder knapp vorne (49:50). Die packende Partie verlief auch im vierten Viertel auf des Messers Schneide: 52:53, 54:55, 55:55. In der spielentscheidenden Phase wurden die Nerven der Beteiligten und Zuschauer weiter strapaziert: Zunächst setzte SCL-Punkteass Luzie Merten mit einem Dreier zum 55:58 (36.) ein Zeichen, doch Caroline Glaß gab im direkten Gegenzug ebenfalls an der 6,75-Meter-Linie die Antwort. Mit ihrem Drei-Punkte-Treffer glich der TVK aus (58:58, 37.). Der Durchbruch zum Sieg kam in der 38. Minute: Zuerst versenkte Nahid Mejbari zwei wichtige Freiwürfe zum 60:58 und wenig später avancierte die starke Spielmacherin Eva Krause-Lott mit einem Dreier zum 63:58 zur Matchwinnerin. Zwar versuchte die Truppe vom Mainzer Lerchenberg mit vielen Fouls immer wieder die Uhr anzuhalten, um noch die Wende zu schaffen. Doch die Rechnung ging nicht auf, da die TVK-Mädels sich nicht nervös machen ließen und an der Freiwurflinie trafen. Einen Topjob defensiv wie offensiv lieferte Caroline Glaß ab, die an der Seite der ebenfalls zweistellig treffenden Mejbari und Krause-Lott herausragte. Ebenfalls stark: Katharina Kümmel als „Fels in der Brandung“ unter den Körben. „Das war erneut eine starke Vorstellung. Sicherlich in einzelnen Phasen nicht immer perfekt. Die Mädels gaben aber alles und haben zum Schluss großen Kampfgeist und Siegeswillen gezeigt“, freute sich Steffi Unger-Maar kurz nach Abpfiff. „Das Spiel war nicht nur spannend, sondern auch wirklich schön anzusehen.“ (uwe)

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