Donnersbergkreis Neues Haus für winzige Bewohner
Im Insektenhotel an der Ecke Ringstraße/Damian-Kreichgauer-Straße finden ab Frühjahr 2015 Bienen, Käfer und Fliegen ein neues Zuhause. Mitarbeiter der Zoar-Werkstätten haben den großen Holzbau für die Tiere gefertigt und nun eingeweiht.
„Mit seiner verschiedenartigen Befüllung in sechs unterschiedlichen Kästen dient es zahlreichen Insekten als Unterschlupf“, sagte Zoar-Direktor Peter Kaiser bei seiner Begrüßungsansprache. Das Insektenhotel wurde in den Zoar-Werkstätten Alzey gefertigt und der Stadt als Spende zur Verfügung gestellt. Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Rockenhausen haben beim Aufstellen des Insektenhotels geholfen. „Diese gemeinsame Aktion steht für das gute menschliche Miteineinander zwischen Zoar und der Stadt Rockenhausen“, so Kaiser. Rund zwei Monate arbeiteten Teilnehmer aus dem Berufsbildungsbereich (BBB) der Werkstätten Alzey daran. Verwendet wurde Douglasie, weil dieses Holz mit seinem hohen Harzanteil sehr witterungsbeständig ist. Die Holzklötze im Innenleben des Insektenhotels sind aus Buche. Sie wurden mit unzähligen Löchern versehen, damit Insekten dort hineinkriechen können. Für das Löcherbohren war Dustin Zelt, BBB-Teilnehmer, zuständig. „Mir hat das großen Spaß gemacht, denn es war das erste Mal, dass ich mit der Ständerbohrmaschine gearbeitet habe“, berichtete Dustin Zelt. Rund 5000 Löcher sind so entstanden. Auch seinem Kollegen Alfons Gries gefiel die Arbeit am Insektenhotel. „Ich habe die Bambusstäbe auf Maß gesägt“, berichtete er. Mitgearbeitet haben außerdem Yvonne Wilfing und Agron Krasnici, ebenfalls BBB-Teilnehmer der Zoar-Werkstätten in Alzey. Betreut wurde das Projekt von den Zoar-Mitarbeitern Peter-Harald Betz, Stefanie Scherer und Marion Maertin. „Die Arbeit am Insektenhotel ist etwas Besonderes, weil verschiedene Materialien und Handwerkszeuge zum Einsatz kommen und sie deswegen abwechslungsreich ist“, erklärte Stefanie Scherer, Fachkraft für Arbeit und Berufsförderung in der Werkstatt Alzey. „Das Insektenhotel dient dem Arten- und Naturschutz. Außerdem zeigt es die Leistungsfähigkeit innerhalb der Fertigung der Zoar-Werkstätten“, sagte Stadtbürgermeister Karl-Heinz Seebald bei der Eröffnung. Der eine oder andere Passant werde sich vielleicht selbst für ein Insektenhotel interessieren, „um den für die Vegetation wichtigen Insekten Unterschlupf zu bieten“, so Seebald. „Es ist in verschiedenen Größen lieferbar, wahlweise mit und ohne Befüllung“, informierte Michael Dhom, Werkstattleiter in Alzey. Im nächsten Frühjahr werden beim Insektenhotel zusätzlich Infotafeln aufgestellt, die darüber Auskunft geben, welche Insekten im Hotel wohnen und welchen Nutzen sie für die Umwelt haben. Damit sollen vor allem die Kinder der nahen Kindergärten und Schulen angesprochen werden. „Auch diese Infotafeln werden in unseren Werkstätten hergestellt“, so Dhom. Das Insektenhotel wird voraussichtlich im nächsten Frühjahr bezogen. Dann können verschiedene Tiere dort ihr Zuhause finden; vor allem verschiedene Bienenarten. Aber es gibt auch andere Bewohner, so Zoar-Mitarbeiterin Stefanie Scherer, und erklärt: „Käfer und Fliegen nutzen vor allem das Zimmer mit den Tannenzapfen und der Holzwolle als Unterschlupf. Das sind zum Beispiel Florfliegen und Marienkäfer. Sie dienen der natürlichen Schädlingsbekämpfung.“ Auch Ameisen und Schmetterlinge finden Unterschlupf. Das Insektenhotel steht in unmittelbarer Nähe zum von der Stadt gepachteten Garten. So wird sich der natürliche Nutzen der Hotel-Bewohner positiv auswirken. Aus der Grünfläche soll ein Kräutergarten werden. Dabei bestehen Kooperationspläne zwischen Zoar und der Stadt Rockenhausen. „Es ist gut vorstellbar, dass der Garten von Zoar-Beschäftigten angepflanzt und gepflegt wird“, sagte Zoar-Direktor Kaiser. „Im Berufsbildungsbereich könnte daraus eine Bildungsmaßnahme entstehen, am besten in der Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Schulen und Kindergärten.“ (red)