Donnersbergkreis Neubau hier, Abbau dort

Rund doppelt so hoch wie bisher werden voraussichtlich zwei Windkraftanlagen in Kerzenheim nach dem so genannten „Repowering“ in den Himmel ragen. Einstimmig fasste der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Beschluss, die Verwaltung formell mit der Offenlegung des geänderten Bebauungsplans zu beauftragen.

Die Änderung des Bebauungsplans für Windkraftanlagen auf dem „Esper“ und „In den sechzehn Morgen“ hatte der Rat bereits im Juni 2013 beschlossen. Sie war notwendig geworden, da für die zwei südostlichen der vier Kerzenheimer Windkraftanlagen ein „Repowering“, das heißt der Austausch gegen leistungsfähigere Anlagen, seitens des Betreibers, der Wörrstadter Firma Juwi, geplant war. Eine der alten Anlagen ist bereits seit längerem abgebaut, die zweite soll in Kürze folgen. Wie Kerzenheims Bürgermeister Alfred Wöllner auf RHEINPFALZ-Anfrage informierte, hätten die neuen Anlagen, die leicht versetzt gebaut werden, eine maximale Höhe von rund 200 Metern an der Flügelspitze – die alten Windräder durften nur 100 Meter hoch sein. Wöllner rechnet mit einem Baubeginn bis zum Sommer. Die Gemeinde erhalte von der Betreiberfirma der Windkraftanlagen 16.000 Euro jährlich pro Anlage – und damit laut Wöllner gut vier- bis fünfmal so viel wie für die alten Anlagen. Darin enthalten seien in erster Linie die Kosten für die Nutzung der Wege. Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen wurde im November und Dezember 2013 das umfangreiche Beteiligungsverfahren durchgeführt, bei dem Anregungen von verschiedenen Trägern öffentlicher Belange, wie beispielsweise der Kreisverwaltung, Naturschutzverbänden, des Forstamtes oder angrenzenden Verbandsgemeinden, geltend gemacht werden konnten. Eine Umweltprüfung wurde zwischenzeitlich ebenfalls erstellt, aus deren Ergebnissen sich der komplette Umweltbericht ergab. Dieser kann ebenfalls von den Bürgern bei der Verbandsgemeindeverwaltung während der einmonatigen Offenlage eingesehen werden. Der nötige landespflegerische Ausgleich , so steht es in der Problembeschreibung der Verbandsgemeinde, sei durch verschiedene Maßnahmen sichergestellt. Wie Wöllner gegenüber der RHEINPFALZ sagte, könne die Gemeinde Kerzenheim eine renaturierte Fläche, die sich auf dem „Schneckenberg“ befinde und zum „Ökokonto“ zähle , gegen ein Entgelt an die Firma Juwi abtreten, die damit den erforderlichen Ausgleich zur Baumaßnahme schaffe. (eha/zin)

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x