Donnersbergkreis Nach dem 18. Eckball

Köpfte in der Nachspielzeit den Siegtreffer zum 2:1: Ivica Dzijan (rechts) von TuS Rüssingen.
Köpfte in der Nachspielzeit den Siegtreffer zum 2:1: Ivica Dzijan (rechts) von TuS Rüssingen.

«RÜSSINGEN.» Mit dem mühevollen 2:1 (0:0)-Sieg gegen die SG Alsenztal, der Siegtreffer fiel in der Nachspielzeit, ist Landesligist TuS Rüssingen bis auf einen Punkt an Tabellenführer TuS Hohenecken, der selbst nur Unentschieden gespielt hat, herangerückt. Für die tapfer kämpfenden Gäste war schon vorher klar, dass sie auf dem vorletzten Tabellenplatz bleiben und weiter um den Klassenerhalt bangen müssen.

In dem einzigen Kreisderby in der Landesliga war wenig Brisanz. Zu unterschiedlich waren die Voraussetzungen, und zu weit sind auch die Entfernungen zwischen den Klubs, um Derbystimmung aufkommen zu lassen. Trotzdem hätte man zumindest von den Gastgebern, in Anbetracht der Chance, noch um den Aufstieg spielen zu können, etwas mehr Enthusiasmus erwartet. Phasenweise erinnerte die erste Halbzeit an ein Saisonabschlussspiel, bei dem es um nichts mehr geht. Dabei begann die Partie, so wie man es erwartet hatte. Nach 18 Sekunden flankte Semir Borogovac, Ivica Dzijan fehlte aber ein bisschen Körperlänge, so dass sein Kopfball über das Tor ging. Die Vorfreude auf einen Sturmlauf der Hausherren war geweckt. Der in der Anfangsphase megapräsente Borogovac scheiterte in der achten Minute freistehend an Gästetorhüter Marx, und die anschließende Ecke köpfte er dem Keeper genau in die Arme. Die Gäste, die anfangs engmaschig verteidigten, merken allmählich, dass die Hausherren nicht ihren besten Tag hatten, und Yves Scheuermann hätte TuS-Torhüter Hamdi Koc beinahe mit einem Heber aus 30 Metern überrascht. Die Gastgeber waren natürlich spielbestimmend, die Offensivaktionen aber nicht zwingend, wirkten halbherzig. Oft wurde der Abschluss aus der Distanz gesucht, und da fehlte jede Präzision. Alsenztal konnte sich relativ einfach befreien, aus den Ballgewinnen aber kein Kapital schlagen, weil die Offensive viel zu harmlos war. So musste Verteidiger Jeremias Raab für Aufregung in der TuS-Abwehr sorgen. Sein Alleingang wurde im letzten Moment zur Ecke geklärt, und es blieb beim 0:0 zur Halbzeit. Offensichtlich hatte TuS-Trainer Akgün Yalcin seine Mannschaft in der Pause wach gerüttelt; sie schnürte die Gäste zu Beginn des zweiten Abschnitts ein. Doch es blieb dabei. Die ganz großen Chancen wurden nicht herausgespielt. Dann ein kleines Gerangel vor der Gästebank, der Ball flog in Richtung Anli, der warf ihn zurück Richtung Bank, allerdings auf den Boden, und Schiedsrichter Julino zeigte dafür die Rote Karte. Eine sehr harte Entscheidung, die aber am Spielverlauf grundsätzlich nichts änderte. Rüssingen mühte sich weiter um den Führungstreffer, versuchte über Außen die Gästeabwehr zu knacken. Doch die Flanken waren meist zu ungenau. Nach einer Ecke war es dann doch seit weit. Ferhat Gündüz legte zurück, und der gerade eingewechselte Roman Schneider traf in seinem ersten Landesligaeinsatz mit abgefälschtem Schuss zum 1:0. Wenig später ein wirklich guter Angriff über mehrere Stationen, am Ende schob Sencer Koc knapp vorbei. Dann schaltete auf der Gegenseite wieder Jeremias Raab den Turbo ein, spurtete über das ganze Spielfeld, erkämpfte sich auf der Torauslinie den Ball, und nach dem folgenden Zweikampf zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Nils Raab verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:1. Die Hausherren versuchten es nicht bei dem Hinspielergebnis zu belassen. Ecke um Ecke segelte vor das Gästetor, meist blieb es aber bei Halbchancen. SG-Torhüter Marx musste einmal bei einem Schuss von Dzijan auf den Boden. Nach der 18. (!) Ecke passierte es in der Nachspielzeit dann doch noch. Gündüz köpfte, und Dzijan verlängerte mit dem Hinterkopf zum 2:1. Riesiger Jubel auf der einen, hängende Köpfe auf der anderen Seite. Rüssingens Trainer Akgün Yalcin war wenig angetan vom Spiel seiner Mannschaft. „Wir hatten mehrere Totalausfälle, darunter auch erfahrene Spieler. Das darf in dieser Saisonphase nicht passieren. Am Ende zählen aber nur die Punkte.“ Bernd Döring von der SG Alsenztal dagegen lobte seine Mannschaft: „Das war eine starke Mannschaftsleistung, die am Ende leider nicht belohnt wurde. Obwohl fünf Stammspieler gefehlt haben, haben wir dennoch gezeigt, dass wir mithalten können.“ So spielten sie TuS Rüssingen: Hamdi Koc - Schwall, Neziraj, Gündüz, Edel - Sencer Koc, Kreuz (69. Schneider) - Borogovac, Anli, Franke - Dzijan SG Alsenztal: Marx - Steitz, Jeremias Raab, Müller, Schulte - Weber, Hass, Nils Raab, Hain (29. Heller, 90. Schenk) - Scheuermann - Simon Tore: 1:0 Schneider (71.), 1:1 Nils Raab (77. Foulelfmeter), 2:1 Dzijan (90.+2) - Gelbe Karten: Gündüz - Hass - Rote Karte: Anli (58.) - Beste Spieler: Sencer Koc, Borogovac - Jeremias Raab, Schulte - Zuschauer: 100 - Schiedsrichter: Julino (Haßloch).

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