Donnersbergkreis Musikalisch die Welt zu Gast

„Shaian“ beim Auftritt in der Donnersberghalle.
»Shaian« beim Auftritt in der Donnersberghalle.

«ROCKENHAUSEN.» Die Wanderausstellung, die auf das Schicksal vom IS verfolgter jesidischer Frauen aufmerksam machen sollte, klang am Sonntag aus mit Musik und prominenten Gästen. Im Mittelpunkt stand die multikulturelle Band „Shaian“ mit ihrer musikalischen Vielfalt.

Zwei Wochen lang konnten sich Interessierte in der Donnersberghalle über den Völkermord an Jesiden informieren, die Vertreibung, Versklavung, Vergewaltigung von Frauen nach der Eroberung ihrer Heimat im Nordirak durch den IS (wir berichteten). Die Ausstellungseröffnung wie die Finissage nun am Sonntag stießen auf großes Interesse von Besuchern aus der Region wie auch bei Interessierten und Betroffenen aus Rheinland-Pfalz und darüber hinaus. Aber: „Wir hätten uns noch mehr Resonanz außerhalb der beiden Veranstaltungen gewünscht“, sagte Erika Steinert von der Donnersberger Integrationsinitiative, die die Ausstellung und die Veranstaltungen drumherum organisiert hatte. Vor circa 50 Besuchern spielte die Band „Shaian“ aus Kaiserslautern zum Abschluss ihre bunt gemischte Musik. Tebriz aus Aserbaidschan, Ahmad aus Syrien, Vina aus Indonesien und Michael und Dagmar aus Kaiserslautern begeisterten mit Musikstücken aus ihren jeweiligen Heimatländern. Auch bekannte Pop-Titel wie „I will survive“ von Gloria Gaynor, „Respect“ von Aretha Franklin und „Imagine“ von John Lennon hatte die Gruppe im Repertoire. Mit bekannten deutschen Liedern wie „Heute hier, morgen dort“ von Hannes Wader und dem Volkslied „Die Gedanken sind frei“ rundeten die Künstler ihr Programm ab. In der Band „Shaian“ schlossen sich vor drei Jahren Musiker aus Afghanistan, Aserbaidschan, Deutschland , Iran, Indonesien, Kurdistan, Südkorea und Syrien zusammen. Es sind Studenten, Auszubildende, Flüchtlinge, Künstler. „Alle verbindet die Leidenschaft zur Musik. Jeder bringt aus seinem Land etwas mit“, sagt Dagmar Kern stolz, die die Band zusammen mit Michael Halberstadt gegründet hat. Bei der Suche nach Musikern aus allen Ländern war das neunjährige Mädchen Shaian behilflich. Nach ihr wurde die Band benannt. Miguel Vicente, Beauftragter für Migration und Integration in Rheinland-Pfalz, beantwortete während der Finissage die Fragen der Gäste über die betroffenen jesidischen Frauen und über die Integration hier lebender Jesiden. Jaqueline Rauschkolb, Integrationsbeauftragte des Kreises, freute sich im Anschluss des offiziellen Teils der Veranstaltung, mit jesidischen Frauen ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen, um die Frauen noch besser unterstützen zu können.

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