Donnersbergkreis Mit dem Zug auf Einbruchstour

«ROCKENHAUSEN.» Er fuhr mit dem Zug von Frankfurt durch Rheinhessen und die Nordpfalz und versuchte in fremde Wohnungen einzudringen. Ein österreichischer Staatsbürger wurde vom Schöffengericht in Rockenhausen wegen Einbruchsversuchen in mehreren Fällen zu zwei Jahren Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt.

„Ich habe in Frankfurt als Monteur gearbeitet, vom Hotelfenster konnte ich auf einen Drogenumschlagplatz schauen. Da habe ich mich dann eben eingedeckt“, sagte der 38-jährige Angeklagte. Er habe die Droge Crack in hohem Maße konsumiert, erzählte er. Am Drogenumschlagplatz habe er eine junge Frau aus Rheinhessen kennengelernt. „Eines Tages habe ich mich in den Zug in Richtung Alzey gesetzt und bin mal losgefahren. Ich wollte aber nirgendwo einbrechen, sondern nach Arbeit fragen“, so der Österreicher. In Armsheim, Saulheim und in Kirchheimbolanden suchte er aber offenbar keine Arbeit, sondern Wertgegenstände. In einem Anwesen, bei dem die Haustür offenstand, ging er einfach ins Esszimmer und stahl aus einem Geldbeutel einen kleinen Betrag. Als die Bewohnerin ihn entdeckte, entschuldigte er sich und ging einfach an ihr vorbei. In Kirchheimbolanden versuchte der Crackabhängige laut Zeugen, sich mit Gewalt zu drei Häusern Zutritt zu verschaffen. Das gelang ihm aber nicht. Schließlich wurde er entdeckt und von der Polizei verhaftet. Zum Gerichtstermin kam der Angeklagte in Handschellen. Ursprünglich hatte der Mann, der angab, früher einen Arbeitsunfall mit schweren Kopfverletzungen und Koma erlitten zu haben, bereits bei der vorangegangenen Gerichtsverhandlung ein Geständnis ablegen wollen. Doch das hatte er sich dann noch anders überlegt. Zu dem neuen, gestrigen Termin, waren dann Zeugen neu geladen worden. Da der Angeklagte bereits in der Vergangenheit auffällig war, verurteilte das Schöffengericht ihn letztlich zu zwei Jahren ohne Bewährung.

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