Donnersbergkreis Mit dem Schwimmbad „to go“ gegen die Hitze

Die Unkenbacher Hackerfreunde hatten mit ihrem 8,10 Meter langen Achter-Ruderboot wieder einmal einen Volltreffer gelandet.
Die Unkenbacher Hackerfreunde hatten mit ihrem 8,10 Meter langen Achter-Ruderboot wieder einmal einen Volltreffer gelandet.

Ein fahrbarer Pool und ein rollendes Achter-Ruderboot – in Unkenbach ist man offensichtlich nicht um kreative Einfälle verlegen. Das bewies die Kerwe, zu deren Höhepunkt – dem Umzug – sich am Sonntag zahlreiche Gäste an den Straßen versammelt hatten. Die lauschten im Anschluss noch einer mysteriösen Geschichte. Warum nur wollte das Auto einer Unkenbacherin partout nicht mehr fahren?

Die Unkenbacher Hackerfreunde hatten wieder für einen Höhepunkt gesorgt: Acht „Unkenbacher Wellenklatscher“ um Steuermann Michael Hund manövrierten ihren 8,10 Meter langen Nachbau eines Achter-Ruderbootes präzise durch den Ort. Die beiden begleitenden Schlagmänner an der Seite – ausgestattet mit Megafon – sorgten lautstark für die richtige Schlagfrequenz. Jedes Jahr wartet die Gruppe um Organisator Gerd Linn mit tollen Ideen auf: ob als Unkenbacher Hunnen mit originalgetreuem Rammbock, mit selbst kreierten Heißluftballons, als lebensechter Turnierhacker (2017) oder überdimensionaler Bierkasten mit elf „Unkenbacher Flaschen“ (2018). Von den Gästen am Straßenrand gab es auch für den am Rumpf angebrachten Slogan „Wir sitzen alle in einem Boot“ Applaus. Angeführt wurde der Umzug vom Musikverein Hallgarten (Leitung: Christoph Kaul). „Wir brauche kä Ballermann, wir ziehn uns in Unkebach stramm“, hieß es am Wagen der örtlichen Kerwejugend, die sich in Shirts mit der Aufschrift „alcoholics welcome“ präsentierte. Mit dem Motto des Kerwenachwuchses „Blau wie das Meer, voll wie die Bar, die Unkebacher Kerb is da“ kam etwas Urlaubsstimmung auf. Ein überdimensionaler Weinkelch auf der Ladefläche des Unimog von Fahrer Christian Mohr erinnerte an die Weinbautradition von Unkenbach. Für die Zuschauer gab’s dazu eine Kostprobe „Unkenbacher Würzhölle“ der Weinbaugesellschaft Mohr und Söhne, ausgeschenkt von „Winzermeister“ Arno Mohr und dessen Ehefrau Irmgard. Von Weitem zu hören war Martin Müller mit seinem historischen Oldtimer-Traktor Marke Eicher Diesel nebst Leiterwagen. An Bord: die Malle-Mädels Janine Müller und Selina Schumacher, die es sich mit Gummiboot und -puppe bequem gemacht hatten. Nicht ohne den Hinweis: Wer Interesse an den beiden „Bauernmädels“ hat, bitte nicht unter 200 Hektar ansprechen! An seinem Porsche Diesel Master hatte Erich Keiper im Heckcontainer einen „Biogarten“ an Bord. Seine Feststellung: „Unser Obst und Gemüse ist nicht nach EU-Norm – es ist aber super frisch und top in Form.“ Die Turnerfrauen hatten sich als Obst und Gemüse kostümiert: „Seht wie gut wir sprieße – frisches junges Biogemüse“. Putzig eine achtköpfige Kindergruppe um Esther Steller, Steffi Hund und Karin Baltz, die sich als Geschenke verkleidet hatte. Ihr Slogan: „Wir sind alle Geschenke“. Umzugs-Unterstützung gab es von der Obermoscheler Kerwegemeinschaft, die zur Kerwe am zweiten Augustwochenende einlud, einer Delegation aus Sitters („Was sollen wir am Ballermann, wo man auch hier toll feiern kann!“) und der Kerwejugend Finkenbach-Gersweiler. Im gut besetzten Festzelt trugen Carsten Linn und Marco Braun die Kerwerede vor. Für Riesengelächter sorgte der Beitrag über einen Unkenbacher, der an seinem Traktor den Heckcontainer mit Teichfolie ausgelegt und diesen zum Pool umfunktioniert hatte. „Dehäm werd der Kaschde am Schlepper met Folie ausgeleet, unn dann kimmt Wasser nin, so viel wie geht. Un beim grelle Sonneschein, leet er sich jetzt in seinen fahrenden Pool hinein. Sei Idee heißt: Schwimmbad ’to go’, er kann jetzt bade, egal wann, egal wo.“ Köstlich auch die Geschichte einer Frau, deren Auto nicht ansprang, weshalb sie den Pannendienst rief. „Die kumme met großem Gerät, un gucke warum das Auto net geht. Es werd an dem Karre jetzt rumgeschraubt, die finne nix, was dem Monteur die Sinne raubt. Dann setzt sich de Lehrbub in das Auto der Frau un betracht sich alle Anzeiger mol genau. Er guckt uf die Benzinuhr un is erstaunt, steigt aus un is gut gelaunt. Un er erklärt der Frau: Ich hab den Fehler gefunn Gott sei Dank, du hosch kee Troppe Benzin mehr in deinem Tank.“ Helfer der Gemeinde und des ACU bewirteten die Besucher. Über die Kerwe hatten diese sich beim Fassanstich, einem Flunkyball-Turnier der Kerwejugend, Musik mit DJ Thorsten Claßen oder der „Glantaler“ sowie beim Schaustellerbetrieb Berndt aus Niederalben vergnügt. Viel Arbeit hatte sich der Betrieb von Willi Becker (Finkenbach-Gersweiler) mit dem Kerweessen gemacht. Den Preisschafkopf gewann Ernst Stunz, Rang zwei teilten sich Johann Holzberger und Heinz Wagemann. Mit dem Kerwebegräbnis und einem Feuerwerk klang die Kerwe aus.

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