Donnersbergkreis Mehr Fahrzeuge für den Katastrophenschutz

Ein MAN Kat 1, einer der beiden Kolosse im Fuhrpark des Kreises. Für sie werden nun hydraulische Ladebordwände angeschafft.
Ein MAN Kat 1, einer der beiden Kolosse im Fuhrpark des Kreises. Für sie werden nun hydraulische Ladebordwände angeschafft.

Ereignisse wie die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal vor einem Jahr haben in der Bevölkerung ein größeres Bewusstsein für den Katastrophenschutz geschaffen. Inzwischen ist auch besser bekannt, dass in erster Linie die Landkreise dafür zuständig sind. Was aber bedeutet das konkret? Zum Beispiel, dass sie entsprechende Fahrzeuge bereithalten müssen, was außerordentlich ins Geld gehen kann.

Im Donnersbergkreis war der Fuhrpark lange Zeit eine Schwachstelle. Noch 2020 verfügte der Kreis nur über rund die Hälfte der Fahrzeuge, die er tatsächlich brauchte. Und das, was vorhanden war, war vielfach veraltet. Inzwischen wurde bereits einiges auf den Weg gebracht, und in seiner jüngsten Sitzung hat der Kreisausschuss grünes Licht für die Anschaffung weiterer Fahrzeuge gegeben. Dabei mussten zwei besondere Sachverhalte berücksichtigt werden: Zum einen die finanzielle Situation des Kreises, die ist nämlich alles andere als rosig, und zum anderen die aktuellen enormen Preissteigerungen auf dem Fahrzeugmarkt, über die Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Eberhard Fuhr die Ausschussmitglieder informierte.

An Neufahrzeuge ist laut Fuhr ohnehin nicht zu denken, allerdings ist die Situation auf dem Markt für Gebrauchtfahrzeuge inzwischen ebenfalls angespannt. Zum Glück habe der Kreis die Bestellungen aufgegeben, bevor die Preise explodiert seien, zumal es keine Zuschüsse vom Land gebe. So stimmte der Kreisausschuss der Anschaffung eines Tiefladers zum Transport eines Teleskopladers (eine Art Gelände-Gabelstapler) zum Preis von knapp 14.990 Euro zu. Ein Neufahrzeug würde rund 42.000 Euro kosten. Der Tieflader komme aus Bundeswehrbeständen und verfüge über eine geringe Kilometerzahl, so Fuhr. Derzeit laufe noch die Anschaffung eines entsprechenden – ebenfalls gebrauchten – Teleskopladers. Stationiert würden die Fahrzeuge bei der Feuerwehr in Kirchheimbolanden.

Hydraulische Bordwände für MAN-Kolosse

Ebenfalls angeschafft werden mehrere gebrauchte Unimogs: Einer davon als Tanklöschfahrzeug für 33.990 Euro. Seine Stationierung ist am Standort der Feuerwehr Imsbach in der Verbandsgemeinde Winnweiler vorgesehen. Für 32.990 Euro wird ein weiterer Unimog als Rüstwagen erworben und bei der Feuerwehr Sippersfeld untergestellt, und für 27.500 Euro wird ein Unimog als Mehrzweckfahrzeug angeschafft. Dabei handelt es sich laut Fuhr um ein sehr gepflegtes Fahrzeug aus Bundeswehrbeständen. Derzeit seien solche Fahrzeuge wegen des Ukrainekriegs bei der Bundeswehr überhaupt nicht mehr zu bekommen, und der Preis für die wenigen anderweitig noch verfügbaren beginne bei 48.000 Euro. Der Unimog soll bei der Feuerwehr Finkenbach-Gersweiler in der VG Nordpfälzer Land stationiert werden.

Zum Schluss genehmigte der Kreisausschuss noch die Anschaffung von hydraulischen Ladebordwänden für die beiden bereits 2021 für insgesamt 92.000 Euro angeschafften MAN Kat 1 Ex-Bundeswehrtransportfahrzeuge. Die beiden geländegängigen Militärlaster können auch im tiefen Wasser noch fahren und wurden speziell mit Blick auf die Flutkatastrophe im Ahrtal und auf Starkregenereignisse im Donnersbergkreis angeschafft. Die Wände kosten zusammen 28.740 Euro. Die Fahrzeuge sollen mit den Wänden so nachgerüstet werden, dass sie feuerwehrtechnische Ausstattung zur Bekämpfung von Starkregenereignissen und Waldbränden aufnehmen können. Im Einsatzfall könnten diese Fahrzeuge dann sehr schnell und effizient beladen und an den Einsatzstellen wieder entladen werden, sagte Fuhr.

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