Sportlerwahl Leichtathlet Leon Schmidt ist eines der Talente des Jahres

Leon Schmidt in seinem „Wohnzimmer“, dem Eisenberger Waldstadion.
Leon Schmidt in seinem »Wohnzimmer«, dem Eisenberger Waldstadion.

Leon Schmidt beeindruckt mit seiner sportlichen Leistung, aber auch mit seiner für dieses Alter erstaunlichen Ruhe, Klarheit und Gelassenheit. Der zwölfjährige Leichtathlet der TSG Eisenberg wurde zu einem von drei Donnersberger Talenten des Jahres gewählt.

Der Gang ins Eisenberger Waldstadion, in die Sporthallen zum Training, Woche für Woche, gehört seit drei, vier Jahren für Leon Schmidt einfach irgendwie dazu. Es ist eine Selbstverständlichkeit, denn schließlich trifft er hier nicht nur Freunde, sondern geht auch dem Hobby nach, das für ihn zur Nummer eins aufgestiegen ist: Leichtathletik. Der 12-Jährige hat in den Läufen, dem Hürdensprint oder den Wurfdisziplinen für sich so etwas wie seine sportliche Bestimmung gefunden, etwas, das für ihn ganz besonders ist. Eigentlich war er als Kind mal Turner, „doch da haben sie gesagt, dass ich vielleicht mal zur Leichtathletik gehen und das ausprobieren soll“, erzählt er mit dem ihm eigenen spitzbübischen Lächeln.

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Dort im Training fühlte sich der junge Schlaks von Beginn an wohl, „es ist wie eine Familie, egal ob erst bei Frau Jansen oder jetzt bei Harald und Christine“, sagt der Schüler aus Quirnheim. Gemeint sind seine beiden jetzigen Trainer bei der TSG Eisenberg Harald Walter und Christine Hildebrandt sowie in der Anfangszeit Elisabeth Jansen. Zwei Einheiten pro Woche absolviert Schmidt in jedem Fall, immer wieder kommen aber auch einzelne Übungsstunden am Wochenende oder Wettkämpfe dazu. Leon Schmidt nimmt die sich bietenden Gelegenheiten gerne wahr. Der Nachwuchsathlet genießt die Zeit auf der Laufbahn oder auch in der Turnhalle. „Ich gehe immer ins Training, habe wirklich tolle Trainer, sie sind immer sehr nett.“

Teamgedanke als Einzelsportler

Ausreden gibt es bei ihm nicht, seine Familie legt Wert darauf, dass die Kinder sich auch sportlich ausprobieren. „Ich komme aus einer Sportlerfamilie“, sagt Schmidt. Mama Oxana war Schwimmerin, doch die Begeisterung für das Wasser schwappte nicht recht auf den Sohn über, „ich kann schwimmen, aber so richtig als Sport ist es nicht meins“. Der Jugendliche tanzt zudem Hip-Hop, hat auch Basketball bereits ausprobiert, lernt Gitarre und E-Bass. „Aber ich bin immer für den Sport, wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich immer den Sport wählen. Das Adrenalin dabei ist einfach super.“ Die Leichtathletik entwickelt sich immer mehr zur Nummer eins, „weil man es als Teamsport und Einzelsportart machen kann“, erzählt er, was sie für ihn ausmacht. Seine Hauptdisziplinen sind Sprint, Sprung und Wurf – sie liegen ihm und machen Spaß, „die Langläufe sind eher nicht so mein Ding“, erzählt Schmidt. In der M12 schaut er bereits auf beachtliche Erfolge, wurde 2021 zweifacher Pfalzmeister. Die Titel sicherte er sich in 10,68 Sekunden im 75-Meter-Sprint und im Blockwettkampf Lauf, dazu kamen zwei Vizemeisterschaften über 60 Meter Hürden und im Diskuswerfen. Starts bei Crossläufen stehen ebenfalls zu Buche.

Dabei sei der Einstieg nicht leicht gewesen: „Es gibt ziemlich viel, was man neu lernen muss, wenn man mit Leichtathletik anfängt. Manche wollen das nicht, weil die Trainer viel verbessern müssen, das macht nicht immer so viel Spaß, aber ich fand das gut.“ Selbst die eher ungeliebten Läufe über längere Distanzen absolviert er, wenn der Trainingsplan sie fordert. Schmidt drückt sich nicht, das ist ihm wichtig. Und er will auch in diesem Jahr wieder hoch hinaus, will bei den Pfalzmeisterschaften „wieder Erster im Sprint werden und ich versuche es dieses Jahr auch im Sprung zu schaffen“. Den Hürdentitel hat er ebenfalls im Blick, „das wird aber schwierig“, sagt der Schüler, dessen Lieblingsfächer Sprachen (Englisch, Französisch) „und natürlich Sport“ sind.

Sein Vorbild trainiert im selben Verein

Sein Vorbild: Hannes Ebener, Sportler des Jahres 2019 und wie Schmidt Mitglied der TSG Eisenberg. „Ich will versuchen, an ihn heranzukommen“, berichtet Schmidt. Ehrgeiz bringe der Filius schon immer mit, sagt seine Mutter, und so verwundert es nicht, dass er selbst davon spricht, „generell immer die besten Leistungen“ abrufen zu wollen. Doch mindestens genauso wichtig ist ihm die Zeit mit den Kollegen der Trainingsgruppe oder auch mit Leichtathleten aus anderen Vereinen. „Ich habe Freunde in Börrstadt, auch in Neustadt gibt es Freunde, die ich über die Leichtathletik kenne“, sagt er. Und dann ist da noch das Trainingslager mit der TSG – „das ist das beste Erlebnis überhaupt, wir grillen zusammen, trainieren, sind dort ganz für uns“, berichtet Schmidt von der jährlichen Fahrt ins badische Mosbach.

Ein sportliches Ziel hat er sich auf jeden Fall gesteckt: „Ich will auf jeden Fall mal Deutsche Meisterschaften laufen, da bin ich aber noch zu jung.“ Bei all dem Ehrgeiz, der Begeisterung für Training und Bewegung, aber auch mit seiner erstaunlichen Ruhe, zweifelt man kaum daran, dass Leon Schmidt sich diesen Wunsch auch wirklich einmal erfüllen wird.

Zur Sache: Sportlerwahl 2021

Nach einjähriger, coronabedingter Pause suchen DIE RHEINPFALZ und der Donnersbergkreis wieder die Sportlerin, den Sportler und die Mannschaft des Jahres. Die Kandidaten-Porträts erscheinen in der kommenden Woche, vom 19. März bis 10. April kann dann abgestimmt werden – online oder per Papiercoupon. Zudem gibt es Sonderkategorien, die nicht gewählt werden, sondern aus den Leservorschlägen vom Jurybeirat des Kreises ausgewählt wurden. Nach dem Verein und Schiedsrichter des Jahres stellen wir heute eines der Talente vor.

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