Donnersbergkreis Langanhaltender Applaus zum Abschied
„Es war für die Gemeinde ein Geschenk, dass du hier Pfarrer warst“, sagte der Rockenhausener Dekan Markus Horbach und übergab Fuhrmann das Dankesschreiben des Spey-erer Bischofs Karl-Heinz Wiesemann. Die zahlreichen Kirchenbesucher erhoben sich daraufhin und spendeten lang anhaltenden Applaus. „Es war uns eine Ehre, hier am Donnersberg zu sein“, betonte Fuhrmann. In seinen Dank schloss er Haushälterin Carmen Bauer ein, die ebenfalls verabschiedet wurde. Seit fast 17 Jahren war Fuhrmann Seelsorger in Winnweiler und Imsbach. Im Januar 2016 wurde er leitender Pfarrer der neu gegründeten Pfarrei Heilig Kreuz mit heute rund 3100 Mitgliedern. Zur Pfarrei gehören die Orte Börrstadt, Falkenstein, Höringen, Imsbach, Lohnsfeld, Münchweiler, Potzbach, Sippersfeld und Winnweiler. Vor seiner Zeit in der Nordpfalz war er Pfarrer in Esthal, Elmstein sowie Speyerbrunn und nach der Priesterweihe 1988 als Kaplan in Zweibrücken tätig. In den Ruhestand wechselte er bereits zum Anfang des Monats. Fuhrmanns berufliche Laufbahn führte allerdings nicht direkt auf die Kanzel. Der gelernte Großhandelskaufmann war zunächst in einem Lebensmittelunternehmen und in der Schuhindustrie tätig. „Die entscheidenden Dinge im Leben sind nicht von uns selbst gemacht“, hob Fuhrmann in seiner Abschiedspredigt hervor. „Sie fallen uns zu und werden uns geschenkt“, sagte er mit Blick auf Familie, soziale und religiöse Umwelt sowie Neigungen und Bildung. Auch erinnerte er an seine Priesterweihe vor gut 40 Jahren: „Da war ich so klein mit Hut“, sagte er offen. „Lass das einigermaßen gutgehen, was ich da angefangen habe“, habe er damals gebetet. Was in Zukunft aus dem Priesterberuf werde, „das weiß ich nicht“, sagte der Pfarrer. Statt Vorschriften wünsche er sich Inspiration. Mit Blick auf ein kleines Mädchen, das während des Gottesdienstes selbstbewusst samt Stofftier im Altarraum herumwanderte, sagte Fuhrmann: „Da ist jemand, der das Allerheiligste überhaupt nicht scheut. Machen Sie es dem Kind nach!“, rief er die Gemeinde auf. Die stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates, Marlies Müller, hob Fuhrmanns bescheidene Art hervor. Er habe bei seiner Ankunft deutlich gemacht, dass er nichts von „klerikalem Firlefanz“ halte. Ruhe und Besonnenheit hätten ihn auch in den vergangenen „nervenaufreibenden viereinhalb Jahren“ ausgezeichnet, bemerkte sie über den Fusionsprozess zur Großpfarrei. Der Pfarrer sei nicht nur Seelsorger, sondern auch Manager, Kommunikator und Werbeträger in Sachen Kirche und Religion gewesen, betonte der Vorsitzende des Pfarreirates, Markus Schreiber. Im Anschluss hatte die Gemeinde beim Empfang Gelegenheit, sich zu verabschieden. Bis Ende September leitet Dekan Horbach die Pfarrei. Gottesdienste werden von Pater Clifford Chikeobi Modum gehalten.