Fußball Landesliga: Donnersbergerinnen dürfen vom Aufstieg träumen

Unaufhaltsam zieht Eve Estelle Roth an Winnweilers Luisa Zimmermann vorbei. Der TuS Münchweiler/Alsenz gehört zum Landesligaspit
Unaufhaltsam zieht Eve Estelle Roth an Winnweilers Luisa Zimmermann vorbei. Der TuS Münchweiler/Alsenz gehört zum Landesligaspitzentrio.

Die Frauen-Fußballteams in der Region bereiten sich auf die zweite Saisonhälfte in der Landesliga vor. Die RHEINPFALZ hat den Halbzeitcheck gemacht. Wie lief es bislang, was hat sich in der Winterpause getan und hat die Europameisterschaft im Sommer bei den Vereinen Positives bewirkt?

Das Team des TuS Münchweiler/Alsenz hat eine ganz starke Hinrunde in der Landesliga gespielt. Sechs von neun Partien hat die Mannschaft von Trainer Jörg Hillenbrand gewonnen. Aktuell liegen die TuS-Frauen mit 18 Punkten auf Rang drei hinter dem Zweiten SC Siegelbach II (21) und dem Spitzenreiter FSG Wasgau (22). Allerdings: Der SV Bann hat sein Team zurückgezogen. Die Spiele gegen dieses Team werden wohl aus der Wertung fallen. Münchweiler/Alsenz verlor gegen Bann mit 0:5. Siegelbach II und Wasgau gewannen gegen den SV. Damit hätten die TuS-Frauen einen Vorteil. „Dann wären wir mit Siegelbach punktgleich und nur einen Zähler hinter Wasgau“, sagt Hillenbrand. „In den ersten drei Spielen habe ich vielen jungen Spielerinnen die Chance gegeben, sich mit den erfahrenen und älteren im Team einzuspielen. Wir haben die ersten drei Partien verloren. Dann habe ich mehr auf den Stamm gesetzt und plötzlich waren wir ungeschlagen. Ich denke, wir können da oben schon noch mitmischen“, ergänzt er. Hillenbrand sagt aber auch: „Wasgau ist schon die stärkste Mannschaft. Es soll nur eine Mannschaft aufsteigen. Allerdings soll es aus der Landesliga Vorderpfalz drei Aufsteiger geben. Ich wollte mich mal schlau machen. Da hieß es, man wolle erst noch schauen, was letztlich passiert.“ Der Coach erklärt: „Falls wir die Chance haben in die Verbandsliga zu kommen, würden wir das sicherlich versuchen zu nutzen.“

Kein EM-Boom

In den Testspielen zuletzt machten die TuS-Frauen schon wieder einen guten Eindruck. Beim FV Freinsheim gewann Münchweiler/Alsenz mit 4:1. Gegen Verbandsligist Kottweiler-Schwanden gab es dagegen eine 2:4-Niederlage. Am 11. März empfängt der momentane Tabellendritte die SG Hochspeyer zum Re-Start. Der Kader ist unverändert aus dem Winter gekommen. Unterdessen macht Uwe Schmidt, der für die Jugendteams der Frauenfußballerinnen mitverantwortlich ist, klar: „Die EM an sich hat keinen Boom ausgelöst. Wir haben schon regelmäßig Zugänge. Aber das hat damit zu tun, dass wir Werbung machen. Mit der vergangenen Europameisterschaft eher weniger.“

Die Frauen des FC Mannheim haben nach dem Aufstieg sportlich eine eher schwierige erste Saisonhälfte in der Landesliga hinter sich. Nach neun Spieltagen hat die Mannschaft von Coach Sascha Jacobs noch keine Partie gewonnen und steht mit zwei Punkten auf dem neunten und damit vorletzten Tabellenrang. „Man hat schon gemerkt, dass der Unterschied zwischen Bezirksliga und Landesliga sehr groß ist für unsere jungen Spielerinnen“, sagt der Trainer. Dennoch bleibt er optimistisch: „Ich denke, es macht weiter allen einen großen Spaß. Wir wollen in der Rückrunde gut mithalten und vielleicht schaffen wir den ein oder anderen Sieg“, erklärt er. Ab- oder Zugänge hat es bei den Marnheimerinnen nicht gegeben. Auch für sie startet das Pflichtspieljahr am 11. März. Da empfangen die FC-Frauen, die übrigens in der Fair-Play-Tabelle den ersten Platz belegen, zu Hause gleich den ASV Winnweiler. Auch Jacobs erkennt keinen erhöhten Zulauf an Spielerinnen durch die erfolgreiche Frauen-Fußball-EM in England. Die deutsche Mannschaft kam bis ins Finale, verlor gegen England mit 1:2 in der Verlängerung. „Bei den Aktiven gibt so was nun nicht unbedingt einen Schub. Und in der Jugend sind es bei uns andere Verein, die vielleicht davon profitieren, weil sie in den unteren Jahrgängen besser aufgestellt sind, aber das kann ich nicht beurteilen“, sagt Jacobs.

ASV mit Bonusspiel

Als dritte Mannschaft aus dem Donnersbergkreis mischt in der Landesliga Westpfalz der ASV Winnweiler mit. Dort ist Coach Christoph Eisenbeiß mit der ersten Saisonhälfte nicht sonderlich zufrieden. Er hätte sich etwas mehr als nur fünf Punkte und den siebten Tabellenplatz gewünscht. „Wir haben leider nur einen ganz kleinen Kader. Wir wollen nun die jüngeren Spielerinnen an die aktive Mannschaft heranführen und ehrlich gesagt irgendwie die Saison einfach so gut wie es geht zu Ende spielen, damit wir uns in der Runde 2023/24 neu aufstellen können“, sagt Eisenbeiß. Für die Frauen des ASV stand schon am vergangenen Wochenende gegen Spitzenreiter FSG Wasgau das erste Nachholspiel an. Das Heimspiel verlor Winnweiler 0:3. Am Samstag müssen sie gegen den SV Weiersbach ran.

Auch in Winnweiler ist das Team so zusammengeblieben wie in der Hinrunde. Auch hier ist die Euphorie der Fußball-EM nicht richtig übergeschwappt. Eine Besonderheit gibt es bei den Damen aus Winnweiler: Die Mannschaft nimmt am Südwestdeutschen Pokal teil. Dort treffen sie in der ersten Runde am 15. März zu Hause auf den SC Siegelbach, vergangenes Jahr aus der Regionalliga in die Verbandsliga abgestiegen. „Siegelbach ist der klare Favorit, aber für uns ist das ein Bonusspiel und wir freuen uns drauf“, sagt Eisenbeiß.

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