Kirchheimbolanden Kristine Uhl und Lisa Frölich von „Flex & Point“ vor der Gala: „Tanzen ist unser Leben“
Frau Uhl, Frau Frölich, als Ballettmeisterin Isolde Dierks-Bulenda im Jahr 2014 plötzlich verstarb, waren Sie und Nora Lauer-Frölich als Solistinnen bereits Leistungsträgerinnen des Ensembles. Die große Residenzfest-Matinee stand vor der Tür. Da kam die Nachricht über den Tod der Ballettschul-Besitzerin, die auch herausragende Kulturbotschafterin Kirchheimbolandens war. Wie war Ihnen zumute, und was hat Sie letztlich zur Weiterführung der Arbeit bewogen?
Uhl: Während ihrer Krankheit, von der die Allerwenigsten wussten, hat uns Isolde Dierks schon ein bisschen auf die Schiene größerer Verantwortung gesetzt, uns Unterricht übertragen, die Arbeit an Choreografien. Sie selbst hat noch vom Krankenhaus aus am Programm für die Matinee gefeilt.
Frölich: Wir sind ja alle drei seit dem Kindergartenalter dabei. Tanzen ist unser Leben, und Frau Dierks war unsere Superheldin. Sie hatte ein wunderbares Konzept: schon den Kleinsten viel zuzutrauen, ihnen Bühnenpräsenz zu ermöglichen und sie sicher zu machen. So hat sie auch uns geprägt und wahrscheinlich für fähig gehalten, in diesem Geist ihre Arbeit fortzusetzen.
Uhl: Die Idee dazu haben uns Ehemann Paul Bulenda und Johanna Späth nahegebracht, die schon bei Frau Dierks und bis vor Kurzem auch bei uns als ordnende Hand im Training und bei Auftritten unverzichtbar war. Direkt darum gebeten hat uns letztlich Tochter Kaatje Dierks, die ja selbst im Kirchheimbolander Ballett aufgewachsen ist. Aber Zweifel, ob wir dem gewachsen sind, gab es schon. Während einer Kur kurz nach ihrem Tod wurde ich gebeten, für Patienten mal eine Ballettstunde zu geben. Das lief gut und hat mir Mut gemacht.
Frölich: Tanzen war immer unser Traum, also warum nicht auch eine eigene Schule gründen? So richtig wussten wir aber nicht, worauf wir uns einlassen, wieviel Büroarbeit und Organisation da dran hängt ...
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