Donnersbergkreis Kirchheimbolanden: Erste Haushalte mit schnellerem Internet

Schnelles Internet in der Kleinen Residenz: Der Telekommunikationsdienstleister Primacom will im dritten Quartal die Arbeiten ab
Schnelles Internet in der Kleinen Residenz: Der Telekommunikationsdienstleister Primacom will im dritten Quartal die Arbeiten abschließen und dann 3000 Haushalten Internetgeschwindigkeiten bis zu 400 Megabit pro Sekunde anbieten.

Wie der Telekommunikationsdienstleister Primacom mitteilt, soll der Breitbandausbau in der Kleinen Residenz bis zum dritten Quartal abgeschlossen sein.

Dass sich in Kirchheimbolanden in Sachen Breitbandausbau was tut, ist seit Längerem an verschiedenen Tiefbauarbeiten zu sehen. Wie mehrfach berichtet, hat sich die Stadt mit Primacom darauf verständigt, dass das Unternehmen das Netz in Kirchheimbolanden privatwirtschaftlich ausbaut. Dafür ertüchtigt Primacom, Teil der Tele Columbus Gruppe, das Kabelnetz, das die Stadtwerke 1999 erworben haben. Das bestehende Netz wird zu einem hybriden Glasfaser-Koaxnetz aufgerüstet. Für dieses Ausbauprojekt werden fast drei Kilometer Glasfaser verlegt, und eine neue Kabelkopfstation wird auf dem Parkplatz am ehemaligen Thielwoogbad aufgebaut, über die TV-Signale eingespeist sowie Internet- und Telefondienste zugeführt werden. In den verbleibenden Kupfer-Koaxialkabelstrecken hält dann eine neue Verstärkertechnik Einzug, um Internetgeschwindigkeiten bis zu 400 Megabit pro Sekunde zu realisieren. „Mit dem Interesse an unseren Angeboten und der derzeitigen Nachfrage sind wir sehr zufrieden“, berichtet Unternehmenssprecher Mario Gongolsky. Eine genaue Zahl nennt er nicht, ergänzt jedoch, dass der größte Teil der Nachfrage sich auf eine Bandbreite von 120 Megabit pro Sekunde richte. Der Netzausbau in Kirchheimbolanden ist in vier Abschnitte aufgeteilt. Der erste ist am 22. Mai in Betrieb gegangen. Ende Juni sollen die nächsten Haushalte an das neue Netz gehen und die neuen Dienste nutzen können. „Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten im dritten Quartal 2017 vollständig abgeschlossen werden können und dann alle geplanten 3000 Haushalte an die neue Breitbandversorgung angebunden sind“, so der Sprecher. Primacom versorge derzeit eine „hohe dreistellige Zahl“ an Kabel-TV-Kunden in Kirchheimbolanden. Im Oktober des vergangenen Jahres hatte Marcel Rauprich, Gebietsmanager Region Süd bei Primacom, mitgeteilt, dass es das Ziel sei, bis 2019 dann 20 Prozent der Haushalte in Kirchheimbolanden mit schnellem Internet zu versorgen. Ursprünglich wollte das Unternehmen mit dem Ausbaustand zu diesem Zeitpunkt weiter sein. „Der Verlauf von Ausbauvorhaben mit hohem Tiefbauanteil ist von verschiedenen äußeren Faktoren wie Witterung, Bodenbeschaffenheit oder Genehmigungsverfahren abhängig. Deshalb können Verzögerungen nie ganz ausgeschlossen werden. In diesem Jahr hielt sich beispielsweise der Bodenfrost unerwartet lange, und auch die schwierige Bodenbeschaffenheit verzögerte die Arbeiten“, teilt Gongolsky mit. Straßenquerungen mussten laut dem Sprecher außerdem „aus Sicherheitsgründen“ in offener Bauweise durchgeführt werden, „was zusätzlich Änderungen von Baugenehmigungen notwendig machte“. Vor Kurzem mussten einige Kunden auch zum Teil sogar für mehrere Tage auf Fernsehen verzichten. Hintergrund hierfür war eine Signalumstellung. Auch im Westpfalz-Klinikum in Kirchheimbolanden kam es so über zwei Tage immer wieder zu Störungen. Laut Thomas Bock, mit seiner Firma Media Connection lokaler Vertriebspartner von Primacom, gab es bei ihm mehrere Anrufe von Bürgern, die über den Ausfall des Fernsehsignals klagten. „Bei den Aufrüstungsarbeiten für Kirchheimbolanden wird unter anderem der Frequenzbereich des Netzes von 450 Megahertz auf 862 Megahertz erhöht, um die wichtigen Kapazitäten für die Bereitstellung der neuen Dienste Internet und Telefonie zu schaffen. In einzelnen Netzabschnitten machte diese Aufrüstung nach der Umstellung letzte technische Anpassungen an der Bestandsinfrastruktur notwendig“, erläutert Gongolsky. Diese Anpassungen seien technisch erst nach der Netzumschaltung nachvollziehbar gewesen und nach einer Netzwerkanalyse umgesetzt worden, so der Unternehmenssprecher.

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