Donnersbergkreis „Kinderarbeit“ der erfreulichen Art

Eine Warnung vor gesundheitlichen Folgen des Hochwassers, tolle Aktionen von Kindern in Obermoschel und Gerbach sowie jede Menge weitere Spenden finden sich heute in unserer Rubrik „Flutcontainer“. Nach wie vor sind wir für Hinweise, Anregungen und Fotos aus allen von der Unwetterkatastrophe betroffenen Ortsgemeinden dankbar, am besten per E-Mail unter redrok@rheinpfalz.de. Übrigens: Gestern Nachmittag hat Jamill Sabbagh der RHEINPFALZ den aktuellen Kontostand mitgeteilt: Bislang sind 265.000 Euro für die Geschädigten eingezahlt worden – großartig!

Einige Geschädigte beziehungsweise Helfer des Hochwassers vom 20. September hätten sich mit Krankheitssymptomen wie Kreislaufproblemen verbunden mit Schüttelfrost und hohem Fieber in ärztliche Behandlung begeben müssen. Darüber ist in der Gemeinderatssitzung in Finkenbach-Gersweiler informiert worden. Konkrete ärztliche Diagnosen gebe es wohl bislang nicht. Allerdings wurde darauf hingewiesen, dass es andernorts infolge von Hochwasser schon zu Leptospirose – einer seltenen, aber sehr gefährlichen Bakterienerkrankung – gekommen sei. Dabei würden ein bis zwei Wochen nach der Infektion die Symptome ausbrechen. Die Krankheit ist meldepflichtig. Wer an entsprechenden Symptomen leide und an der Beseitigung der Hochwasserschäden unmittelbar beteiligt war, sollte sich unverzüglich in ärztliche Behandlung geben, so die Alsenzer VG-Verwaltung. (bhs) Finanzielle Unterstützung von der katholischen Kirche: 10.000 Euro stellt das Bistum Speyer für die Opfer der Flutkatastrophe zur Verfügung. Das Geld „soll Menschen und Familien helfen, die ihre Wohnungen verloren haben und jetzt vor dem Nichts stehen“, teilt die Pressestelle des Bistums mit. Der Betrag wird auf das Konto der Donnersberger Initiative für Menschen in Not überwiesen. Zudem bitte der Donnersberger Dekan Josef Matheis um zusätzliche Spenden und rege weitere Hilfsaktionen von Gruppen und Vereinen an. Einen besonders rührenden Beitrag zur Hochwasser-Hilfe hat Paul Strieckert aus Obermoschel geleistet: Der Zehnjährige hatte während und nach der Flutkatastrophe mit seinem Vater Uwe bei der Beseitigung der Folgen in der Stadt und am Freizeitgelände geholfen und dabei auch die immensen Schäden mitbekommen. Getroffen hat ihn beispielsweise, dass anderen Kindern durch die Flut das Spielzeug weggeschwemmt worden ist. Um den Geschädigten zu helfen, hat Paul daher am Herbstmarkt in Obermoschel einige seiner Spielsachen für den guten Zweck verkauft: 50 Euro hat er durch die tolle Aktion eingenommen. Auch die Grundschüler in Gerbach haben sich etwas Schönes einfallen lassen, um die Geschädigten zu unterstützen: Am Dienstag haben sie ein Schülercafé veranstaltet, bei dem in nur zwei Pausen stolze 389 Euro für den guten Zweck zusammen gekommen sind. Diesen Betrag hat der Förderverein auf 500 Euro aufgestockt. Den Scheck haben die Schüler gestern mit ihrer Lehrerin Christiane Kamlah, Schulleiterin Kristin Lander und Fördervereinsvorsitzender Doris Loewe Verbandsbürgermeister Michael Cullmann überreicht. Darüber hinaus haben die Schüler selbst einen Pressebericht verfasst (siehe „Zur Sache“). Der Erlös aus dem Schönborner Straßenfest in Höhe von 1000 Euro wird der Ortsgemeinde Ransweiler zur Behebung der Flutschäden zur Verfügung gestellt, hat der Schönborner Gemeinderat beschlossen. (mhz) 500 Euro haben die Gäste des Frühschoppens am Gerbacher Kerwemontag im Sportheim gespendet. Das Geld wird für Maßnahmen zur Behebung der Hochwasserschäden in Gerbach verwendet. 500 Euro hat das Obermoscheler Modehaus Wolf für die Beseitigung der Hochwasserschäden in der Stadt selbst gespendet. Der Winnweilerer Ortsteil Hochstein hat 728 Euro für die Hochwasser-Opfer auf das Spendenkonto überwiesen. Das Geld ist an der Hochsteiner Kerwe erwirtschaftet worden. Es stammt zum einen aus den Einnahmen am Weinständchen, zum anderen vom Bouleclub aus Spenden und Trinkgeldern am Kerwemontag. Eine Spende in Höhe von 2000 Euro für die Hochwasser-Geschädigten haben Vertreter aus Hallgarten (Kreis Bad Kreuznach) beim Federweißerfest in ihrer Nachbargemeinde Niedermoschel überreicht. Zwischen den beiden Dörfern bestehen schon seit Jahrzehnten gute Beziehungen, nicht nur auf gemeindlicher, sondern auch auf Vereins- und auf privater Ebene – jüngst etwa durch die Spielgemeinschaft des SC Hallgarten mit dem TuS Landsberg Obermoschel. Der Betrag von 2000 Euro setzt sich zusammen aus Spenden der „Helljerter Trinkerjugend“, des SC Hallgarten, des Tanzsportvereins und des Gemeindefördervereins. Neben Verbandsbürgermeister Arno Mohr dankte auch der Niedermoscheler Ortschef Berthold Grünewald für die „tolle nachbarschaftliche Hilfe“. 700 Euro hat der Kindergartenförderverein Steinbach auf das Spendenkonto für die Flutopfer überwiesen. Das Geld stammt aus dem Erlös des Second-Hand-Basars, den der Verein am vorigen Wochenende im Bürgerhaus veranstaltet hatte. Neben weiteren Spendern hat auch die Ortsgemeinde, die das Bürgerhaus kostenlos zur Verfügung gestellt hat, zu diesem beachtlichen Ergebnis beigetragen. Alleine das Absaugen und Entsorgen des mit Schlamm und Öl verunreinigten Inhaltes der Brunnenanlage auf dem Marktplatz in Obermoschel hat mehr als 6500 Euro gekostet, teilt Stadtchef Holger Weirich mit. Die Kosten hat die Stadt zu tragen. Je 350 Euro hat die Landsbergschule Obermoschel der Kindertagesstätte Regenborgen zur Wiederherstellung des vom Hochwasser in Mitleidenschaft gezogenen Außengeländes und der Stadt zur Instandsetzung des ebenfalls durch die Flut beschädigten Freizeitgeländes zur Verfügung gestellt. Die Schule hatte am Herbstmarkt von den Eltern gespendete Muffins verkauft. Dabei ist mit weiteren Spenden ein stolzer Betrag von 700 Euro zusammen gekommen. Die vor rund 15 Jahren wegen der Änderung der Verkehrsführung in der Rockenhausener Bergstadt gegründete „Bürgerinitiative Bergstadt“ hat in dieser Woche in der Mitgliederversammlung ihre Auflösung beschlossen. Das Vereinsvermögen in Höhe von 1500 Euro wird den Hochwasser-Opfern gespendet. Der Vorstand dankte den Mitgliedern für die über Jahre gezahlten Beiträge und zeigte sich froh, mit dem vorhandenen Geld nun etwas Gutes tun zu können. (kra)

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