Donnersbergkreis Kein Netz
Alles wedeln mit dem Handy und hüpfen hilft nicht – die Anzeige auf dem Smartphone bleibt stur: „Mobilfunknetz nicht verfügbar“, lautet das Urteil auf Teilen der L 404 und der Bad Kreuznacher Straße in Mörsfeld. Wer hier mit dem Handy im Telekom-Netz telefonieren oder im Internet surfen will, hat Pech. Das zeigt auch die Funkloch-App der Bundesnetzagentur. Auf der Karte, die in der App angezeigt wird, sind entlang der Straße viele hellblaue Pünktchen zu sehen. Und die bedeuten nichts Gutes. Die App prüft alle paar Meter – maximal alle 50 Meter – das Mobilfunknetz des jeweiligen Nutzers. Das Ergebnis wird in Punkten auf einer Karte angezeigt. Während die lilafarbenen Punkte bedeuten, dass der Nutzer Zugriff auf 4G hat, stehen die zwei dunkleren Blau-Töne für 3G und 2G. Hellblau bedeutet, dass kein Netz erfasst wird. Mörsfeld ist aber nicht der einzige Ort im Donnersbergkreis, wo die Funkloch-App der Bundesnetzagentur unschöne Erkenntnisse liefert. Rund um Kirchheimbolanden gibt es nahezu keine Probleme mit dem Mobilfunknetz der Telekom – die App zeigt meist die Verfügbarkeit von 4G. Auf den Landstraßen im Kreis sieht es stellenweise allerdings anders aus: Entlang der L 399 registriert die App mindestens 16 Messpunkte ohne Signal. Auf der L 386 werden fünf hellblaue Punkte gemessen, bei Obertierwasen 13. Auch Dannenfels ist im Kreis für schlechten Handyempfang bekannt. Dort sieht die Lage allerdings gar nicht so schlecht aus – zumindest im Netz der Telekom. Entlang der Mittel-, der Oberstraße und der L 397 zeigt die App sogar 4G an. Surfen und telefonieren sind damit kein Problem. Dieses Glück haben aber nicht alle Handynutzer in Dannenfels. Einige Anwohner haben da ganz andere Erfahrungen gemacht. „Funklöcher? Die gibt’s hier überall“, sagt eine Dannenfelserin, die auf ihrem Handy das 1-und-1-Netz nutzt. „Das ist hier eigentlich überall schlecht“, meint sie. Eine Anwohnerin, die über den Anbieter Blau telefoniert, berichtet ebenfalls von schlechtem Empfang in großen Teilen des Ortes. Ernst-Ludwig Huy, Ortsbürgermeister von Dannenfels, ist zu Hause dagegen mobil erreichbar. „Es kommt auf das Netz an. Nicht alle Anbieter sind bei uns gut aufgestellt.“ Aber auch er weiß: „Unabhängig davon gibt es hier schon Orte, an denen es mit dem Handy nicht so gut ist. Dazu gehören zum Beispiel die Schule, die Turnhalle, der Abenteuerspielplatz und der Kindergarten. Da wäre es schon wichtig, dass sich etwas tut“, sagt Huy. Nach Informationen des Ortsbürgermeisters soll sogar ein weiterer Sendemast in Planung sein. „Wo und wann genau, weiß ich allerdings nicht.“ Generell sei die Verfügbarkeit von Mobilfunknetzen im Ort aber auch schon deutlich besser geworden, meint Huy. In Marienthal ist die Lage dagegen besonders unschön. Beim Rundgang durch den Rockenhausener Stadtteil zeigt die Funkloch-App stellenweise ein hellblaues Pünktchen-Meer. „Das ist nach wie vor ein großes Problem – und alles nichts Neues“, sagt Ortsvorsteher Thomas Bauer. Das schlechte Netz sei auch beim Besuch der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Januar Thema gewesen. Er selbst habe mit seinem Handy von zu Hause aus ebenfalls keinen Empfang. „Manchmal, wenn ich dann angezeigt bekomme, dass jemand versucht hat, mich zu erreichen, fahre ich auch mal raus, um zurückzurufen“, berichtet der Ortsvorsteher. Stellen, an denen das Mobilfunknetz funktioniere, gebe es in und um Marienthal wenige. Einen „Geheimtipp“ hat Bauer aber: „Der Mordkammerhof – von da oben kann man gleich noch die schöne Aussicht genießen.“
