Donnersbergkreis Jordan lässt das Publikum schweigen

Er rettete sein Team in die Verlängerung: BBC-Center Philip Hollmann, hier gegen den TBS Saarbrücken.
Er rettete sein Team in die Verlängerung: BBC-Center Philip Hollmann, hier gegen den TBS Saarbrücken.

«SAARBRÜCKEN.»Dritter Sieg in Folge: Oberliga-Schlusslicht BBC Fastbreakers Rockenhausen ist am Sonntagabend nach Verlängerung ein 76:73 (64:64, 53:51)-Auswärtserfolg beim favorisierten Tabellendritten TuS Herrensohr geglückt. 200 Zuschauer im Sportzentrum Dudweiler waren Zeuge eines packenden Krimis. Einer der Hauptdarsteller: BBC-Ass und Tages-Topscorer Galicano Angeles. Ein anderer Rockenhausener sorgte in der sonst so lauten Halle für betroffene Stille.

Welch Dramatik: Mit 64:59 führten die Gastgeber aus dem Saarbrücker Stadtteil Herrensohr 1:41 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit – und auch wenige Sekunden vor Schluss sahen sie mit einem 64:62 noch wie der knappe Sieger aus. Doch nahezu mit der letzten Aktion bediente Fastbreakers-Neuzugang Galicano Angeles nach längerem Ballbesitz Center Philip Hollmann, der per nicht einfachem Korbleger zum 64:64 ausglich. „Er hat uns in die Verlängerung gerettet“, lobte Angeles seinen Teamkameraden, der in dieser Aktion die wichtigsten seiner insgesamt elf Punkte markierte, aber vor allem in der Defensive vorzügliche Arbeit leistete. In der entscheidenden Nachspielzeit war auf Angeles, der mit insgesamt 28 Punkten wieder einmal herausragte, dann von der Freiwurflinie Verlass. Der letzte beim Stand von 71:74 für den BBC wurde ihm sogar wegen Zeitspiels abgepfiffen. Herrensohr kam nochmals auf 73:74 heran, ehe Rockenhausens Jeremy Jordan einen langen und schnell gespielten Ball per Dunking zum 76:73-Endstand in die Reuse stopfte und die rund 200 lautstarken Zuschauer auf der Tribüne zum Schweigen brachte. Genau das hatte der sprunggewaltige Amerikaner, der auf 19 Punkte kam, im vierten Viertel schon einmal geschafft: Als Angeles nach einem Ballgewinn alleine auf den gegnerischen Korb zusteuerte und alle mit einem Korbleger rechneten, donnerte er den Ball über das Brett zu Jordan, der es sehenswert krachen ließ. „Die Halle war komplett still, alle waren absolut perplex. Damit hat keiner gerechnet“, beschrieb BBC-Kapitän Jürgen Manz diese besondere Situation. Alles andere als leise waren dagegen die zwei großen Boxen hinter der Trainerbank der Gäste. „Die haben sie nur bei uns provokativ voll aufgedreht. Wir haben in der Auszeit kein Wort verstanden“, so Manz. Coach Charles Stanley ging das mächtig gegen den Strich und beschwerte sich bei den Schiedsrichtern, die auch einschritten. Die Fastbreakers brauchten etwas, um in die Partie zu kommen – konnten einen frühen größeren Rückstand bis zum Ende des ersten Viertels aber auf 18:17 verkürzen und blieben auch im zweiten Viertel beim 34:31-Halbzeitstand dran. Im dritten Spielabschnitt erspielte sich das Stanley-Team dann eine knappe Führung (51:53) und baute diese im letzten Viertel zwischenzeitlich auf sechs Punkte aus – ehe der TuS per 11:0-Lauf auf den erwähnten 64:59-Zwischenstand stellte. „Man hat gemerkt, dass Herrensohr schon lange in ähnlicher Besetzung zusammenspielt. Ihnen ist es öfters gelungen, unter dem Korb einen Mann freizuspielen“, lobte Manz die Qualität des Gegners, dessen Wurfausbeute ohne den noch immer verletzungsbedingt fehlenden Center Shreeraman Ponpathirkoottam sich auf fünf Spieler fast gleichmäßig verteilte. Da die Saarländer wie schon in der gesamten Saison von außen nicht sonderlich gut trafen, fruchtete die BBC-Zonenverteidigung mit den großgewachsenen Akteuren wie Hollmann und Jordan im Zentrum. Bis auf Apilo Ojullu waren die Fastbreakers komplett. Mit dem Auswärtscoup bewies das Team, dass im Abstiegskampf der Oberliga vielleicht noch mit ihm zu rechnen ist. Da kommt die zweiwöchige Pause – am 23. Februar geht es zu Hause gegen Baskets Trier weiter – vielleicht sogar etwas ungelegen. SO SPIELTEN SIE BBC: Angeles (28 Punkte), Jordan (19), Hardin (12), Hollmann (11), Manz (4), McMillian (2), Turner, Roddy Spielinfo: 18:17 (10.), 31:34 (20.), 51:53 (30.), 64:64 (40.), 73:76 (42.)

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