Radsport Jonas Rapp hat nach Verletzung wieder Lust auf internationale Siege

Da geht’s lang: Jonas Rapp in einer Verschnaufpause beim Heimtraining im Donnersbergkreis. Südliche Gefilde sucht er Ende Januar
Da geht’s lang: Jonas Rapp in einer Verschnaufpause beim Heimtraining im Donnersbergkreis. Südliche Gefilde sucht er Ende Januar mit seinem Team auf.

Es war ruhig um Radprofi Jonas Rapp, ein Sturz bremste ihn aus. Das erste Trainingslager hat er mit seinem Team aber fest gebucht. Bis dahin heißt es, Kilometer schrubben. Der Donnersberg spielt dabei eine besondere Rolle.

Seit September kämpfte Jonas Rapp mit den Folgen eines Sturzes, bei dem er sich nicht nur eine Muskelverletzung, sondern auch eine Fraktur am äußeren Oberschenkelknochen zuzog. „Deshalb stand mein Fahrrad gegenüber den sonstigen Gepflogenheiten für einige Zeit mal ruhig im Keller“, erzählt er über die Folgen seines Missgeschickes, nimmt sie mit Humor. Im November ist er dann noch wieder vorsichtig in die Saisonvorbereitung für 2023 eingestiegen und hat sukzessive seinen Trainingsumfang gesteigert. Über Winter werden möglichst viele Kilometer „geschrubbt“, um eine große Ausdauerbasis aufzubauen. Vom Trainingsumfang her ist der Winter für Radsportler fast der intensivste Abschnitt im Jahr, erklärt Rapp. Das erklärt auch, warum es viele Radsportler zur Vorbereitung in wärmere Länder wie Spanien zieht. Regelmäßig vier- bis sechsstündige Trainingseinheiten am Tag bei winterlichen Temperaturen seien schließlich nicht so angenehm – das sieht auch Rapp so. Allerdings blieb er auf Grund der wärmeren Temperaturen bisher in der Heimat. „Ich konnte dann doch in den vergangenen Wochen, vor allem im Dezember wieder ohne große gesundheitliche Einschränkungen trainieren und habe sehr viele Trainingskilometer in der Region zurückgelegt, auch immer wieder mal auf den 687 Meter hohen Donnersberg“, berichtet Rapp.

Tapetenwechsel: Auf nach Mallorca

Die acht sehr kalten, winterlichen Tage im Dezember veränderten seinen Trainingsplan. Er stieg aufs Mountainbike um oder trainierte daheim auf einem Indoor-Fahrrad. „Ansonsten herrschten hier gerade um Neujahr Temperaturen wie sonst in Südspanien und in der Heimat ist es halt doch am schönsten“, findet Rapp. Verkraftbar war für ihn bisher auch, dass das sonst übliche Krafttraining oder Laufeinheiten, beides bei schlechtem Wetter für Abwechslung und neue Impulse genutzt, durch die Verletzung immer noch nicht wieder möglich sind.

Ende Januar steht dann aber doch ein Tapetenwechsel an. Von Alsenz geht es nach Mallorca: Mit dem gesamten Team seines in Steyr beheimateten österreichischen Rennstalls – Rapp fährt auch 2023 weiter für das Hrinkow Advarics Cycleang-Team – ist ein erstes Trainingslager auf der Lieblingsinsel der Deutschen geplant. Denn im Februar starten bereits die ersten Rennen, Anfang März beginnt die Saison mit zwei Radrennen in Kroatien, gefolgt von einem ersten Saisonhöhepunkt, der Tour de Taiwan Mitte März. Danach geht es „Schlag auf Schlag“, sagt Rapp. Fast jedes Wochenende wird ein anderes Rennen gefahren. Nach eigenen Worten ist der Alsenzer sehr motiviert und hat sich für die neue Saison einiges vorgenommen. Er peilt wieder internationale Siege an. „Die großen Höhepunkte der Saison warten dann mit der Oberösterreich- und Österreich-Rundfahrt im Sommer, die nicht nur für unseren Rennstall sehr wichtig ist“, so Rapp. Auch er will sich mit guten Platzierungen für eine Teilnahme an der Deutschland-Tour mit der deutschen Nationalmannschaft der Radfahrer empfehlen. Dort fuhr er im vergangenen Jahr lange vorne mit und wurde erst kurz vor Schluss durch einen „Platten“ zurückgeworfen.

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