Donnersbergkreis Irrungen und Wirrungen auf „Malle“

Turbulent ging es bei der Aufführung der Theatergruppe „Lampenfieber“ zu – die 180 Besucher in der Forstberghalle hatten viel zu
Turbulent ging es bei der Aufführung der Theatergruppe »Lampenfieber« zu – die 180 Besucher in der Forstberghalle hatten viel zu lachen.

Auf der Deutschen liebste Insel hat die Theatergruppe „Lampenfieber“ des FSV Münsterappel das Publikum in der Forstberghalle mit dem Schwank „Buenos dias Mallorca“ entführt. Mit hervorragenden schauspielerischen Leistungen haben die acht Akteure dafür gesorgt, dass die rund 180 Besucher bei der Aufführung des Stücks aus der Feder von Uschi Schilling jede Menge zu lachen hatten. Mit Ann-Katrin Kallinowski und Melanie Schäfer haben zwei Neulinge ihre Premiere auf der Bühne mit Bravour gemeistert.

Regisseurin Heike Feickert-Otto und ihr Mann Enno Otto als „Chef“ der Truppe haben über vier Monate in zahlreichen Lese- und Bühnenproben das Stück mit den Darstellern einstudiert – diesen ist die Charakteristik der Figuren in Fleisch und Blut übergegangen, alle überzeugten mit authentischem Spiel. Heike Feickert-Otto, die auch als Souffleuse fungierte, versprach eingangs den Gästen einen sehr vergnüglichen und unterhaltsamen Abend – sie sollte Recht behalten. Das prima mitgehende Publikum erleichterte den Mitwirkenden die „Arbeit“ auf der Bühne, mit Applaus wurde zudem nicht gegeizt. Das Bühnenbild zeigt das Wohnzimmer eines Appartements auf Mallorca, der Lieblings-Urlaubsinsel der Deutschen. Diese ist auch zum ersten Mal das Reiseziel der „schönheitsverliebten“ und nicht ganz unvermögenden Witwe Irmgard Müller (Annette Schäfer), deren Wahlspruch ist: „Nur ein toter Mann ist ein guter Mann“. Sie wird bei der Reise von ihren drei heiratsfähigen Töchtern begleitet: der rothaarigen, modern-jungen Eva (Steffi Woywode-Büttner), der „mit dem Mund so schlagfertigen“ Moni (Ann-Kathrin Kallinowski) und der „mannstollen“ Bruni (Melanie Schäfer). Auf der Insel angekommen stellen sie schnell fest, dass ihr gebuchtes Vier-Sterne-Hotel alles andere als eine Nobelherberge ist. Auch die unqualifizierten Hotelangestellten lassen sehr zu wünschen übrig. Die rechte Urlaubsfreude will so nicht aufkommen, zumal es in der Folge zu heftigen Irrungen und Wirrungen kommt – zur Freude des Publikums. Hoteldiener Carlos Panza (Julian Keller) kümmert sich eher weniger um seine Arbeit im Hotel, vielmehr wirft der Casanova ein Auge auf eine von Irmgards Töchtern. Zudem steckt er mit dem Gauner Max Friedrich (Thomas Feidner) unter einer Decke und informiert ihn, dass bei der Witwe Irmgard „viel Geld“ zu holen sei. Beim Versuch ans Geld zu kommen muss sich Max mehrfach verstecken, um nicht frühzeitig entdeckt zu werden. Im ersten Akt ist er eine „lebende Stehlampe“, wobei es die Damen der Schöpfung nicht fertig bringen, bei ihm das Licht auszuschalten. Denn zweiten Akt muss er dann fast komplett in einem Schrank verbringen. Zur Freude der Zuschauer wird die Handlung immer turbulenter. Einem guten Tropfen nicht abgeneigt ist das polnische Zimmermädchen Zusanna Magy (ausgezeichnet in Sprache und Mimik dargestellt von Christina Feidner), die mit ihrer Lebenserfahrung gute Ratschläge geben kann und das ein oder andere Verwirrspiel auch schnell durchschaut. Der Höhepunkt wird erreicht mit dem Erscheinen von „Warmduscher“ Otto Schulze (bestens gespielt von Enno Otto). Er bemüht sich auf seiner „Pirsch“ als „Oberförster vom Silberwald“ in sympathischer und „unaufdringlicher“ Art um Tochter Bruni – die allerdings nicht so viel von ihm wissen will. Sie und ihre zwei Schwestern Eva und Moni sind jedoch einhellig der Auffassung, Otto besser mit ihrer Mutter zu verkuppeln ... Wie sich das alles noch zum Guten wendet, können Interessierte nochmals am morgigen Samstag oder am Sonntag erfahren. Zahlreiche Helfer waren vor und hinter der Bühne sowie in der Küche am Gelingen des Theaterabends beteiligt. Das Bühnenbild hat das Ensemble in Eigenregie hergestellt, Iris Feidner sorgte gekonnt für die Maske. Auch von außerhalb kommen viele Stammgäste – am Samstag wurden die Theaterfreunde aus Fürfeld besonders begrüßt – Jahr für Jahr zu den Aufführungen auf den Forstberg. Das Ensemble ist ein ganz wichtiger Mosaikstein in der Vereinsarbeit des FSV. Und 2019 gibt es einen besonderen Grund zum Feiern: Dann besteht die Laienspielgruppe „Lampenfieber“ seit 25 Jahren. Info Das Stück „Buenos dias Mallorca“ ist nochmals morgen, Samstag, 20 Uhr, und Sonntag, 2. Dezember, 16 Uhr, in der Forstberghalle in Münsterappel zu sehen. Eintrittskarten gibt es noch an der Abendkasse.

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