KAISERSLAUTERN In der Kammgarn Vielfalt unter freiem Himmel

Hat vom Auftakt weg vollauf überzeugt: das Konzept des Kammgarn-Kulturgartens. RHEINPFALZ-Fotograf Reiner Voß ist dem Kulturzent
Hat vom Auftakt weg vollauf überzeugt: das Konzept des Kammgarn-Kulturgartens. RHEINPFALZ-Fotograf Reiner Voß ist dem Kulturzentrum mal buchstäblich aufs Dach gestiegen und hat die Atmosphäre im liebevoll gestalteten Hof eingefangen.

Die Kammgarn lebt wieder. Gemäß den Corona-Einschränkungen bietet sie im neu hergerichteten Kulturgarten bis Ende September ein„kleines, feines“ Programm. Die ersten Konzerte liefen bereits. Und die Vorschau bis Ende Juli lässt einiges erwarten – wie etwa analoge Affen, vielleicht Emma und einen Grillmeister.

Eine Comedy/Kabarett-Mixed Show präsentieren heute Philipp Weber und Severin Groebner. Webers Programm „Künstliche Idioten“ handelt von „Homo digitalis und seinen analogen Affen“. Der Mensch, meint der Kabarettist, rase in die Zukunft: Digitalisierung, Gentechnik, Künstliche Intelligenz. Wird der Mensch durch Maschinen ersetzt oder befreit?

Auch der österreichische Kabarettist Severin Groebner, im Januar bei „Nuhr im Ersten“, der auch „die Wiener Kassandra aus dem Gemeindebau“ genannt wird, beschäftigt sich mit der Zukunft. Unerschrocken wirft „das austriakische Orakel mit Vibrationshintergrund“ einen Blick nach vorn, ins Ungewisse.

Mit Albert Koch präsentiert sich morgen einer der besten Blues-Harp-Spieler Deutschlands. Mit seiner „Acoustic Blues Community“ (ABC) tritt er gleich mit mehreren gestandenen Musikern an, die alle seit Jahrzehnten in Sachen Blues unterwegs sind. Über die Mitstreiter viel Worte zu verlieren, hieße Wasser in den Mississippi zu gießen. Das Projekt widmet sich ausschließlich dem akustischen Blues.

Seit 1983 ist Christina Lux als Musikerin aktiv. Zunächst in Rockbands, später in Jazz-Formationen. 1989 folgten Tourneen als Backgroundsängerin mit Jule Neigel, Purple Schulz, Edo Zanki oder Laith al Deen. „Embrace“ wurde für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. Von August bis November 2019 führte sie mit „Was zählt für dich?“ die Liederbestenliste an. Am Donnerstag, 16. Juli, steht sie mit Oliver George auf der Bühne. Der Multiinstrumentalist und Lux' „Freund aus Zeiten ihrer ersten Band“ begleitet sie an Schlagzeug, Gitarre, mit Gesang kongenial. Songwriter Jazz vom Feinsten.

Mit Stephan Flesch präsentiert sich am Freitag, 17. Juli, erneut ein Lokalmatador im Kulturgarten. Die „Stimme von Kaiserslautern“ kennt jeder, aber auch der Saarländer Elmar Federkeil ist kein Unbekannter, sorgte er doch in Fleschs Band und auch bei „Midnight Mover“ jahrelang für den richtigen Takt am Schlagzeug. Seine CD mit dem Titel „Blau“ wurde gerade erst im Saarländischen Rundfunk als ein besonderes Juwel herausgestellt.

„Eric Fish & Friends“ sind am Samstag, 18. Juli, zu hören. Fish ist seit 1992 Frontmann von „Subway to Sally“. Seit 1999 steht er zudem mit seinem Liedermacher-Soloprogramm „Eric Fish & Friends“ mit Uwe Nordwig (Gitarre, Gesang), Rainer Michalek (Gitarre, Mundharmonika, Gesang) und Gerit Hecht (Klavier) auf der Bühne.

Roland Helm spielt mit der „Leonard Cohen Tribute Band“ am Donnerstag, 23. Juli, ein rund zweistündiges Programm mit Songs des legendären Liedermachers. Helms Stimme gleicht verblüffend der des Songwriters aus Montreal. Schwerpunkt sind Klassiker der frühen Alben 1969 bis 1971, aber auch unverzichtbare Hits späterer Jahre wie „Hallelujah“, „Suzanne“ oder „Like a bird on the wire“.

Rock/Pop aus Kaiserslautern gibt es am Freitag, 24. Juli, mit der DeutschIndiePopRock-Band „Vielleicht Emma“. Sie seien, wie die Band im Internet schreibt, „wie der ganze andere Quatsch im Radio ... nur besser.“ Die „drei Dudes“ hatten schon einige Auftritte in Berlin, aber haben „trotzdem noch Bock auf einen Bierkasten-Gig beim Band Slam“.

Mit dabei sind die „Surfing Horses“, ebenfalls aus Kaiserslautern. Die Indie-Rocker um den Gitarristen Philip Schohl bewegen sich gekonnt durch verschiedenste musikalische Gangarten, „mal gechillt getrabt, mal aufbrausend galoppiert“. Punk, Indie und Pop bringt auch der Franke Matze Rossi am Samstag, 25. Juli. Der Singer/ Songwriter überzeugt mit jeder Menge Street Credibility. Er war mal Sänger in der Punkband Tagtraum und schrieb bereits vor über zehn Jahren Stücke für Akustikgitarre und Gesang.

Grillmaster Flash, mit bürgerlichem Namen Christian Wesemann, wird als der „letzte echte Underground-Action-Held der Bremer Musikszene“ gesehen. Er gastiert am Donnerstag, 30. Juli. Bei seinen Soloauftritten soll ihm „auf geniale Art und Weise der Spagat zwischen schriller Kunstfigur und großartigen Texten“ gelingen.

Den Abschluss bietet am Freitag, 31. Juli, die mittlerweile legendäre „Nuit de la Chanson“ mit Gastgeberin Pauline Ngoc. Gast ist das Duo „toi et moi“ aus Köln, das sich mit Leib und Seele dem französischsprachigen Songwriter-Chanson verschrieben hat.

Info

Beginn ist jeweils um 19.30, Einlass um 18 Uhr. Es gelten die aktuellen Hygienevorschriften (Mund-Nasen-Schutz, Abstand). Tischreservierung ist obligatorisch, Infos gibt es bei der Kartenbestellung.

Kommt aus Bremen: „Grillmaster Flash“.
Kommt aus Bremen: »Grillmaster Flash«.
Am 18. Juli am Zug: Eric Fish samt Freunden.
Am 18. Juli am Zug: Eric Fish samt Freunden.
Mit dabei: Julia Klomfass von „Toi et moi“.
Mit dabei: Julia Klomfass von »Toi et moi«.
Gastiert am 16. Juli: Christina Lux.
Gastiert am 16. Juli: Christina Lux.
x