Donnersbergkreis Im November zeigt sich die Natur noch einmal von ihrer schönsten Seite

Abendhimmel über dem Nebel bei Schönborn.
Abendhimmel über dem Nebel bei Schönborn.

Der November gilt als kalt und neblig. Manchmal ist er aber auch ziemlich sonnig und mild. Ein quasi letztes Aufbäumen vor dem bleichen Winter. Dann zeigt sich die Natur von ihrer besonders farbenprächtigen Seite, wie diese Fotos unserer Leser belegen.

Am vergangenen Wochenende sind noch einmal Hunderte von Kranichen über die Nordpfalz gezogen – und sie wurden auch von vielen Nordpfälzern beobachtet. Allein sieben oder acht keilförmige Formationen flogen beispielsweise am Sonntag kurz vor 11.30 Uhr laut trompetend über Morschheim und Kirchheimbolanden hinweg. Möglicherweise waren es dieselben Vögel, die Roland Merz dann etwas später in Dannenfels gesehen und fotografiert hat. Von der Flugrichtung her könnte es passen.

Die Naturschutzorganisation Nabu vermutet, dass die Vögel, die am Wochenende unterwegs waren, vor einem plötzlichen Wintereinbruch im Nordosten Deutschlands geflohen sind. Bei den Kranichen, die laut Nabu am Sonntag im Rhein-Main-Gebiet, entlang der Nahe und über dem Pfälzer Bergland beobachtet wurden, soll es sich um Vögel gehandelt haben, die es am Samstag nicht mehr bis nach Frankreich geschafft hatten und nach einer Übernachtung weitergezogen sind. Denn Kraniche überwintern bevorzugt in Spanien oder eben Frankreich. Sie sind ausdauernde Flieger und können bis zu 2000 Kilometer nonstop zurücklegen, wobei kürzere Tagesetappen von bis zu 100 Kilometern eher die Regel sind.

Abendhimmel über dem Nebel bei Schönborn.
Abendhimmel über dem Nebel bei Schönborn.
Kraniche sammeln sich zur Reise ins Winterquartier.
Kraniche sammeln sich zur Reise ins Winterquartier.
Sonntagmorgen am Dorfweiher in Schönborn.
Sonntagmorgen am Dorfweiher in Schönborn.
Das ganze Jahr über trug der Rosenbusch keine Blüten. Im November zeigt er seine Schönheit.
Das ganze Jahr über trug der Rosenbusch keine Blüten. Im November zeigt er seine Schönheit.
Dank der günstigen Witterung hat der Ananassalbei erste Blüten entwickelt.
Dank der günstigen Witterung hat der Ananassalbei erste Blüten entwickelt.

Foto 1 von 5

Licht- und Farbenspiele in und um Schönborn

Wenn sich in den Niederungen abends die Nebelschwaden zusammenziehen, ist es auf den Höhen darüber oft noch klar. Dann können sich am Abendhimmel Farbenspiele zeigen, wie sie unser Leser Gunter Neu kürzlich bei Schönborn im westlichen Donnersbergkreis aufgenommen hat. Die von Windrädern gekrönten Hügelkuppen ragen wie Inseln aus dem Nebelmeer. Doch Gunter Neu ist auch frühmorgens schon unterwegs, wie ein weiteres Foto von ihm zeigt. Am Sonntagmorgen hatte er sich den Schönborner Dorfweiher vorgenommen. Wir haben das Bild ausgewählt, weil es gleich auf dreierlei Art überzeugte: durch sein überwältigendes Farbenspiel, die Bildkomposition und die Lichtregie. Das schräg einfallende Sonnenlicht, das von einem Frühnebelschwaden über dem Weiher gebrochen wird, taucht die ganze Szenerie in ein mystisch anmutendes Licht, das von den scharf konturierten Bäumen zugleich kontrastiert und eingefasst wird – und diese wiederum spiegeln sich auf der Wasseroberfläche. Bestechend schön.

Rosen und Ananassalbei

Das kann man auch von der Rose in Nahaufnahme sagen, die uns Uli Pohl aus Albisheim geschickt hat. „Im gesamten Jahr hatte der Rosenbusch keine Blüten. Jetzt im November zeigt er seine Schönheit mit glitzerndem Morgentau“, hat sie uns dazu geschrieben. Die Aufnahme zeigt die einzelnen Tautropfen in absoluter Detailgenauigkeit. Die an den Blütenrändern bis ins Violette spielende Rotskala der Rose trägt zu der überwältigenden Wirkung der Rose bei.

Eine ganz andere Perspektive, um eine Pflanze in Szene zu setzen, hat Traudel Cornelius vom Spreiterhof gewählt: Sie zeigt den Blick über ihren Ananassalbei hinweg in die Landschaft hinein. Der Ananassalbei, auch als Honigmelonensalbei bekannt, ist ein sogenannter Halbstrauch, der von Juli bis November blühen kann. Er stammt ursprünglich aus Mittelamerika, vor allem Mexiko und Guatemala, ist essbar und gilt als besonders bienenfreundlich. Ihren Namen verdankt die Pflanze dem Duft ihrer Blätter – er erinnert tatsächlich an Ananas oder Honigmelonen. Die Blätter sind essbar, schmecken fruchtig und lassen sich beispielsweise in Obstsalaten, Süßspeisen oder auch in Tees verwenden.

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