Donnersbergkreis Ihre beste Zeit soll noch kommen

Göllheim/Eisenberg. Mit nur einer Niederlage in der kompletten Spielzeit dominierten die Herren der Handball-Region (HR) Göllheim-Eisenberg die Verbandsliga. Schon lange vor dem Saisonende standen die „Wölfe“ als Meister und Aufsteiger in die Pfalzliga fest, in der sie erstmals in der Vereinsgeschichte spielen werden.

Vor Beginn der Saison 2013/14 wurde entschieden, dass es im Pfälzer-Handballverband nur eine statt bisher zwei Verbandsligen geben wird. Ziel war unter anderem, eine höhere Leistungsdichte als zuvor zu gewährleisten. Es war nicht zu erwarten, dass eine Mannschaft die Liga derart dominieren würde, wie es die „Nordpfälzer Wölfe“ getan haben. 42:2 Punkte. Neun Zähler Vorsprung auf den Tabellenzweiten. Ein Torverhältnis von 661:514, obwohl ein Spiel kampflos für die HR gewertet wurde, weil der Gegner nicht antrat. Beeindruckende Zahlen, die die Vorherrschaft der HR belegen. Für HR-Trainer Johannes Finck ist das die logische Konsequenz jahrelanger, harter Arbeit. „Dieses wirklich gute Ergebnis haben wir durch Fleiß, Wille, Durchhaltevermögen, Zusammenhalt und Zielstrebigkeit in den letzten Jahren erreicht“, erklärt Finck, dem es gelungen ist, seine Mannschaft stetig weiter zu entwickeln. Bis auf wenige Ausnahmen besteht die Herrenmannschaft ausschließlich aus Spielern aus der eigenen Nachwuchsarbeit. So ist Finck auch stolz darauf, dass aus damals „talentierten 17-jährigen Jugendspielern“ ein Team entstanden ist, dass in der abgelaufenen Spielzeit mit einem tollen und ansprechenden Handball ein fantastisches Ergebnis erreicht hat. Vor einigen Jahren, so berichtet Finck, sei die Mannschaft mit ihm und seinem Co-Trainer Andreas Knecht freiwillige Vereinbarungen eingegangen. „Diese waren beispielsweise ’ein besserer Handballer werden’, ’Kritik annehmen und umsetzen’, ’der Mannschaft dienen’ oder auch ’die eigene berufliche Entwicklung vorantreiben’. Dies haben sie, auch mit Hilfe eines funktionierenden Umfelds, sehr gut umgesetzt“, berichtet Finck. Aber nicht nur das. Die HR hat sich hohe Sympathiewerte erspielt, was sich vor allem beim Zuschauerschnitt widerspiegelt. 400 Zuschauer bei Heimspielen sind fast schon die Regel, was für die Verbandsliga außerordentlich viel ist. „Wir konnten immer mehr Zuschauer durch eine schnelle, faire und technisch gute Spielweise für uns begeistern“, freut sich Finck über den gestiegenen Zuspruch. Ein großes Plus der HR in dieser Saison war sicherlich auch, dass die Spieler im Gegensatz zur Vergangenheit von größeren Verletzungen verschont geblieben sind. Dies ist auch ein Verdienst des Athletiktrainings, das die „Wölfe“ seit geraumer Zeit mit einem Spezialisten ausüben. „Zur Stärke dieses Kaders gehört, dass die Spieler taktisch vielseitig ausgebildet sind und dementsprechend variabel eingesetzt werden können. Viele Spieler nehmen Führungsrollen ein. Die Spielmacherposition kann von bis zu fünf Spielern ausgefüllt werden - und zwar unabhängig von der Angriffsposition und zum Teil ohne Rücksprache mit dem Trainerteam. Genau solche Spielerpersönlichkeiten möchte ich als Trainer sehen“, meint Finck. Mit einem Altersdurchschnitt von gerade einmal etwas mehr als 22 Jahren haben die „Wölfe“ ihre beste Zeit noch vor sich, wenn sie als Mannschaft zusammen bleiben, was bei einem hohen Anteil von Studenten nicht vorherzusagen ist. In der kommenden Spielzeit wird es in der Pfalzliga in erster Linie darum gehen, die Klasse zu halten, was der HR bisher immer gelungen ist. Noch niemals in der Vereinsgeschichte ist eine Herrenmannschaft abgestiegen. Auch HR-Übungsleiter Johannes Finck ist recht optimistisch: „Es gibt dazu nur zwei Vergleichsgrößen: Pokalspiele gegen Pfalzligisten und die Ergebnisse der Aufsteiger in den letzten Jahren. Beides stimmt mich optimistisch. Dazu kommt, dass wir noch enormes Entwicklungspotenzial haben. Allerdings kann je nach Anzahl der Absteiger aus der Pfalzliga ein Mittelfeldplatz schon gefährlich sein“, wagt Finck einen kurzen Blick in die Zukunft. Diese kann jedoch noch etwas warten. Im Moment darf noch die Freude über das Erreichte überwiegen, ehe dann bald die schweißtreibende Vorbereitung auf die erste Pfalzligasaison ansteht.

x