Handball HR: Die Derbyniederlage muss raus aus den Köpfen

Seit seiner Kindheit trägt Samuel Boger (Mitte) das Trikot der HR.
Seit seiner Kindheit trägt Samuel Boger (Mitte) das Trikot der HR.

Der Sonntag ist für die HR Göllheim/Eisenberg/Asselheim/Kindenheim ein Reisetag. Die Damen rechnen sich beim Gastspiel bei der HSG Trifels trotz sechs Niederlagen in Folge etwas aus. Los geht es um 16 Uhr in Annweiler. Die Herren müssen sich vor allem von der bösen Derbypleite erholen. Die steckt noch in den Köpfen.

Die Auswärtsfahrt der „Nordpfälzer Wölfe“ ist nicht ganz so weit. Der Bezirksligist tritt am Sonntag (17 Uhr, Heinrich-Ries-Halle) beim TV Rheingönheim an. Gegen den Vorletzten ist die HR der klare Favorit. Alles andere als zwei Punkte wäre eine Enttäuschung. Eine entscheidende Frage dürfte sein, wie die HR die Derbypleite gegen Eckbachtal wegsteckt, als die Gäste ihnen 40 Gegentreffer einschenkten. „Wir sind alle ziemlich enttäuscht und geknickt, da wir auf jeden Fall hätten gewinnen können, wenn wir unsere Leistung abgerufen hätten“, gibt Samuel Boger, pfeilschneller Außenspieler der HR einen Einblick in die Gefühlslage seiner Mannschaft. Statt sich lange mit der Niederlage aufzuhalten, blickt er lieber nach vorne: „Wir müssen dieses Spiel auf jeden Fall als Ansporn für den Rest der Saison nehmen, damit so etwas nicht nochmal passiert.“

Der Rechtshänder auf der „falschen“ Angriffsseite

Der 21-jährige Anlagenmechaniker ist im jungen Team der „Wölfe“ für die rechte Angriffsseite verantwortlich. Idealerweise spielt auf dieser Position ein Linkshänder. Boger wirft mit der rechten Hand. Dadurch verschlechtert sich beim Torwurf von der Außenposition der Winkel. „Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich daran gewöhnt habe“, gibt er zu und ergänzt: „Wenn man den Dreh erst einmal raus hat, ist es gar nicht so schwer.“ Boger ist ein Paradebeispiel für den Weg, den die HR mit motivierten Talenten gehen möchte. Mit zehn Jahren fing er bei den „Wölfen“ an Handball zu spielen. Er durchlief sämtliche Jugendmannschaften und spielt nun mit den Herren um den Aufstieg in die Verbandsliga. Die HR steht mit 19:9 Punkten an der Tabellenspitze, hat aber auch schon zwei Spiele mehr ausgetragen als Verfolger TV Kirrweiler (18:6 Punkte).

Das Hinspiel entschied die HR mit 30:28 für sich. Samuel Boger traf einmal. Er hätte nichts dagegen, sich diesmal mit mehr Treffern den Derbyfrust von der Seele zu werfen.

Die Ausgangslage bei den Pfalzligadamen ist eine gänzlich andere. Der Abstieg in die Verbandsliga ist rechnerisch zwar noch zu verhindern, Trainer Matthias Griebe ist aber Realist genug, um zu wissen, dass da viel passieren müsste. „Wir schauen jetzt nur noch auf unsere individuelle Entwicklung“, verrät er. Den ein oder anderen Sieg möchten er und sein Team trotzdem noch einfahren. Im Hinspiel war die HR gegen die HSG Trifels schon nah dran am Punktgewinn. Sie führten mit bis zu fünf Toren, gaben den Sieg aber noch aus der Hand. Dass die „Wölfinnen“ mithalten können, haben sie schon oft bewiesen – oft allerdings nur eine Halbzeit lang.

Die Tipps

Experten-Tipp von Samuel Boger:

Damen: HSG Trifels – HR 30:26

Herren: TV Rheingönheim – HR 23:26

RHEINPFALZ-Tipp:

Damen: HSG Trifels – HR 27:28

Herren: TV Rheingönheim – HR 32:35

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