Donnersbergkreis Hilfe
Konkret ist etwa die Hilfe der Donnersberger Initiative für Menschen in Not. Der Verein stellt 5000 Euro als Soforthilfe zur Verfügung. Das teilt Samill Sabbagh von der Initiative mit, und: „Im Zeichen der ’Nächsten Liebe’ startet die Donnersberger Initiative eine Spendenaktion für die Menschen im Donnersbergkreis, die durch dieses schreckliche Unwetter nahezu alles verloren haben. Viele Familien stehen vor dem Nichts. Bilder wie in Schmiedeberg, in Deggendorf oder Palanka wiederholen sich. Jetzt stammen diese Bilder aus dem Donnersbergkreis. Nun werden alle gebeten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein bisschen Solidarität zu zeigen, um den Menschen bei uns im Donnersbergkreis zu helfen.“ Dazu wurde ein spezielles Spendenkonto angelegt (siehe Zur Sache). Mit einem Ehepaar aus Ransweiler, das alles außer den Kleidern am Leib bei der Flutwelle verloren hatte, hat die Initiative bereits Kontakt aufgenommen. Noch in dieser Woche ist ein Treffen zwischen Landrat, Bürgermeistern und der Initiative geplant, um die Koordination der Hilfe zu koordinieren. Ganz konkret sind auch angekündigte Benefizveranstaltungen. So das Fußballspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen eine Donnersberger Auswahl am 8. Oktober in Rockenhausen, das auch den Hochwasseropfern im Appeltal zugute kommt. Oder das Konzert am Sonntag, 28. September, 18 Uhr, im Dielkirchener Bürgerhaus mit dem Rock- und Country-Musiker Majiken: Er spendet seine Gage, an dem Konzert selbst wird um Spenden gebeten. Nicht ganz unumstritten ist die Hilfe, für die sich der Katzenbacher Gemeinderat in Absprache mit der Kerwejugend und dem Heimatverein als Mitveranstalter nach reiflicher Überlegung entschieden hat: Der Erlös aus der Kerwe am kommenden Wochenende soll Hochwasseropfern im Ort zugutekommen. Da gerade im Katzenbacher Ortsteil Mittweilerhof Familien besonders hart betroffen sind, können einige Katzenbacher die Entscheidung nicht nachvollziehen: Sie hätten die Kerwe lieber ausfallen lassen. Ortsbürgermeister Volker Köhler zur Kritik: „Ich war, wie viele unermüdliche Helfer, selbst die ganze Nacht unterwegs und habe gesehen, wie schlimm es einige Menschen getroffen hat. In dieser Situation zu feiern, das mag sich auf den ersten Blick doch ein wenig beißen“. Andererseits sei es die einzige Möglichkeit, „eine Kleinigkeit dazu beizutragen, die Not zu lindern, indem wir den Hilfsbedürftigen aus unserem Dorf die Einnahmen der Kerwe zur Verfügung stellen“. Zumindest eine der besonders betroffenen Familien habe ihm persönlich versichert, diesen Beschluss gutzuheißen. Daher wird nun das komplette Kerweprogramm – inklusive Umzug – stattfinden. Ausfallen wird dagegen die für 10. Oktober geplante Naheweinprobe in der Nordpfalzhalle Alsenz. Arno Mohr, Bürgermeister der veranstaltenden VG Alsenz-Obermoschel, teilte gestern mit, dass die dafür vorgesehenen Haushaltsmittel in Höhe von 2000 Euro in den Spendenfonds für die Unwetterkatastrophe eingezahlt werden. Im VG-Rat Alsenz-Obermoschel werde zudem über weitere Hilfeleistungen der VG aufgrund der massiven Schäden noch zu entscheiden sein, so Mohr. Hoffentlich konkret wird eine „Recherche“ der Donnersberger Landtagsabgeordneten Simone Huth-Haage. Diese hat gehört, dass im Raum Bad Kreuznach Versicherungen das Hochwasser vom Samstag so behandeln, als wären alle betroffenen Versicherten gegen ein Elementarereignis versichert. Hier will Huth-Haage sich ganz genau kundig machen, eventuell versuchen, die Versicherungen für die Opfer im Donnersbergkreis zu sensibilisieren. Vielleicht kommt ja auch nach dem heutigen Besuch der Landtagsabgeordneten und Staatsministerin Margit Conrad in der Nordpfalz etwas raus. Sie will sich mit dem Abteilungsleiter für Wasserwirtschaft im rheinland-pfälzischen Umweltministerium in Waldgrehweiler ein Bild von den durch das Unwetter verursachten Schäden machen. Eine Zusammenstellung aller Schäden wollen die Verbandsgemeinden Rockenhausen und Alsenz-Obermoschel nun so schnell wie möglich fertig haben. Die Übersicht der privaten und öffentlichen Schäden dient unter anderem dazu, die massiven, zum Teil existenzbedrohenden Schäden zu dokumentieren und damit aufzuzeigen, dass Hilfe – in welcher Form auch immer – geleistet wird. Denn nach derzeitiger Gesetzeslage werden Hilfen bei existenzgefährdenden Schäden gewährt, wenn es sich um ein „Elementarschadensereignis“ handelt, das vom Land anerkannt wird. Und dann gibt es da natürlich noch jede Menge Nordpfälzer, die ganz konkret den Sintflut-Opfern helfen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Das Waschen der total verschlammten Kleidung. Angesichts des immensen Drecks können da immer nur ein paar Stücke pro Waschgang in die Maschinewollte und will auch Christina Umland aus Rockenhausen. Sie hat über die Sparkasse und Volksbank Spendendosen organisiert, die mit der Banderole „Rok hilft“ bereits in knapp 80 Geschäften unserer Region für Spenden für Hochwasseropfer bereitstehen. Die von ihr initiierte Facebook-Seite „Rok hilft“ haben bis gestern Nachmittag bereits über 2000 Nutzer „geliket“. Wer auch eine Spendenkasse aufstellen will, kann sich bis heute, 12 Uhr, und dann wieder ab Donnerstag unter Telefon 06361 994335 melden. Das sind bestimmt bei Weitem nicht alle Hilfsaktionen – bislang sind uns aber nur diese gemeldet worden. Deswegen sind wir nach wie vor dankbar für jeden Hinweis: per E-Mail unter redrok@rheinpfalz.de. Denn auch die RHEINPFALZ wird die Sintflut-Opfer unterstützen. Dazu gehört insbesondere eine seriöse und umfangreiche Berichterstattung. Beispiel gefällig? Für die Versicherungen haben schon einige Nordpfälzer die RHEINPFALZ-Ausgaben vom Montag und Dienstag gebraucht, um das Ausmaß des Unwetters klar dokumentieren zu können. Und: Im Gegensatz zu manch überregionalem Medium, das (erst) nach unserer Berichterstattung vor Ort geeilt ist, bleiben wir auch weiterhin ganz nah an dem Thema Ingesamt und den Sintflut-Opfern dran.