Donnersbergkreis Hör- und sichtbare Freude

Die Panama-Hüte sind ihr Wahrzeichen: die Sängerinen und Sänger des Chors Vocalis aus Sambach.
Die Panama-Hüte sind ihr Wahrzeichen: die Sängerinen und Sänger des Chors Vocalis aus Sambach.

«OBERMOSCHEL.» Im Mai des vorigen Jahres hatte der Chor Vocalis aus Sambach bei einem Konzert in der evangelischen Kirche Rockenhausen zugunsten des Hospiz-Neubaus eine überwältigende Leistung geboten. Danach hatte der frühere Bürgermeister der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel, Arno Mohr, die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und das Ensemble mit seinem musikalischen Leiter Tobias Markutzik eingeladen, das mittlerweile zur liebgewordenen Tradition gewordene Neujahrskonzert der Verbandsgemeinde in der evangelischen Kirche Obermoschel zu gestalten.

Und einmal mehr bewies die rund 40-köpfige Sängerschar mit den Panama-Hüten, die zu ihrem Markenzeichen geworden sind, was ein Vokalensemble unter fachkundiger Anleitung und mit der gehörigen Portion Engagement jedes Einzelnen zu leisten vermag: ein Programm, das alle Facetten populärer Chormusik auf stimmlich hohem Niveau in einer Homogenität enthält, die ihresgleichen sucht. Sängerinnen und Sänger, die sich bereitwillig vom Keyboard aus durch minimalistische Mimik und Gestik führen lassen, die keine Scheu vor fremdsprachigen Texten haben und ihre hör- und sichtbare Freude am eigenen Tun auf die Besucher übertragen, die das relativ große Obermoscheler Gotteshaus fast bis auf den letzten Platz füllten. All das war gleich zu Beginn spürbar in einem europäischen Liederreigen aus früheren Beiträgen zum Eurovision Song Contest, die – wie viele andere Titel auch – von Tobias Markutzik kongenial arrangiert worden waren. Französisch, Englisch, Italienisch und Deutsch wechselten sich bei diesem Medley ebenso nahtlos ab wie die souverän gemeisterten Übergänge zwischen den Titeln. Wobei Markutzik nur bei „Rhythm of life“ die Tasten ruhen ließ, um sich mit digitaler Unterstützung vom Band ganz dem Dirigat zu widmen – denn dieses Stück verlangt allen Ausführenden eine überaus virtuose Beherrschung der Sprechwerkzeuge und perfekte rhythmische Präzision ab. Es folgte mit „Theo cross says come“ ein Ausflug ins Geistliche, wofür der seit Neuestem von der evangelischen Kirche der Pfalz zum Popkantor Berufene ein besonderes Händchen hat, ehe vor der Pause mit „Beatles in Review“ den vier Pilzköpfen aus Liverpool gehuldigt wurde und das letzte Eis brach – begeistert wurde mitgeklatscht, und Markutzik präsentierte sich als wahrer Tastenvirtuose beim ostinat wiederholten „Na na na“ aus dem Titel „Hey Jude“. Satter, voller, wohltönender Chorklang eröffnete den zweiten Teil des Konzerts, als „When you believe“ aus dem Disney-Film „Prince of Egypt“ angestimmt wurde. Nach den Medleys aus dem ersten Teil widmete sich die muntere Truppe jetzt dem deutschen Idol Udo Jürgens, allerdings mit eher unbekannten Titeln wie dem das Ganze umrahmenden „Ich will mit Dir einen Drachen bauen“, und schließlich der Bohemian Rhapsody der Kultband Queen, ehe erneut mit Simon und Garfunkel eine Poplegende mit ihren Erfolgstiteln zu neuem Leben erweckt wurde. Frenetisch aufbrandender Beifall wurde mit Marius Müller Westernhagens „Freiheit“ belohnt. Spenden zugunsten der neuen Küche des protestantischen Kindergartens Regenbogen, der von den Einzugsgemeinden Schiersfeld, Sitters, Unkenbach und Niedermoschel sowie der Stadt Obermoschel getragen wird.

x