Obermoschel Grundschüler „erlaufen“ 2400 Euro für Hochwasser-geschädigte Schule im Ahrtal

Mit großem Eifer sind die Erst- bis Viertklässler der Landsbergschule Obermoschel während des Spendenlaufs bei der Sache. Im Vor
Mit großem Eifer sind die Erst- bis Viertklässler der Landsbergschule Obermoschel während des Spendenlaufs bei der Sache. Im Vorfeld haben sie sich Sponsoren gesucht, die mit ihrem Geld die Aktion unterstützen.

Die Kinder in Bewegung gebracht und dabei noch Geld für eine von der Flutkatastrophe im vergangenen Juli betroffene Schule im Ahrtal gesammelt: Gleich doppelt einem guten Zweck diente der von der Landsbergschule in Obermoschel organisierte Spendenlauf. Unter dem Strich stand am Ende der Veranstaltung eine stolze Summe.

2400 Euro gehen an die von den Wassermassen stark beschädigte St.-Martin-Grundschule in Dernau. „Sport, Spiel und Bewegung sind wichtige Eckpfeiler für das gesunde Aufwachsen von Kindern“, sagt Schulleiterin Katja Flohr. „Wir möchten ihren natürlichen Bewegungsdrang mit einem Spendenlauf verbinden.“

An diesem nehmen 53 Kinder teil, die eine 200 Meter lange Strecke rund um die Schule zu bewältigen haben. Tische und Hütchen markieren den Kurs. „Die Schüler der ersten Klasse laufen zuerst, ihre Paten aus der dritten Klasse schreiben die Rundenanzahl auf die Laufkarte“, erklärt Flohr. Jedes Kind besitzt seine eigene Karte – auf ihr wird dann festgehalten, wie viele Runden sie binnen 20 Minuten absolvieren können.

Die Kinder freuen sich, helfen zu können

Anschließend sind die Zweitklässler dran, deren Paten aus der vierten Klasse die Runden notieren. Danach wird gewechselt: Nun dürfen die Kleinen die Runden der größeren Schüler notieren. Die Kinder sind voller Eifer bei der Sache und freuen sich ganz offensichtlich, dass sie mit dem Spendenlauf anderen Kindern helfen können. „Auch wenn das Rennen noch so anstrengend ist – ich weiß ja, für was ich laufe“, sagt beispielsweise Johanna aus der zweiten Klasse.

Im Vorfeld haben sich die Schüler selbst einen oder mehrere Sponsoren gesucht, allen voran natürlich Eltern und Großeltern. Sie sollen pro Runde einen von der Schule nicht festgelegten Betrag zahlen. Dieser ist also frei „verhandelbar“ mit dem jeweiligen Geldgeber. „Manche spenden auch eine Pauschale“, so Flohr.

Federführend bei der Organisation ist Sportlehrerin Clarissa May, die sich auch vor Beginn des Laufs mit den Kindern aufwärmt. Der Schulelternbeirat ist bei der Durchführung ebenso mit im Boot wie Zoe Pfeiffer, die derzeit ihren Bundesfreiwilligendienst an der Schule absolviert. Sie hat sich ebenfalls im Vorfeld Sponsoren gesucht.

Schule in Dernau selbst ausgesucht

Profitieren von der „erlaufenen“ Summe wird die Grundschule in Dernau. Diese haben die Verantwortlichen der Obermoscheler Landsbergschule selbst ausgesucht. „Wir wollten das Geld direkt an eine Schule spenden“, betont Flohr. Wegen der nach wie vor nur spärlich wieder vorhandenen Infrastruktur im Ahrtal sei es gar nicht einfach gewesen, mit der Schule beziehungsweise deren Förderverein in Kontakt zu treten.

Am Ende des Tages steht ein tolles Ergebnis: Im Durchschnitt sind die Kinder zwischen neun und zwölf Runden gelaufen. Viertklässler Fynn-Luca Emmrich hat sogar 16 Runden geschafft. Philipp Erking (vierte Klasse) und Mattis dos Santos Goncalves (zweite Klasse) haben ihm mit 15 Runden kaum nachgestanden.

Nils erklärt: Was ist ein Pate?

Bestimmt haben viele von Euch einen Taufpaten. Der begleitet und unterstützt ein Kind ab der Taufe bis es volljährig – also 18 Jahre alt – ist. In manchen Grundschulen – wie in Obermoschel – gibt es auch Paten. Das sind etwa Kinder aus der dritten Klasse, die sich um die Erstklässler bis zum Ende der zweiten Klassen kümmern. Sie helfen den Neuankömmlingen, sich in der Schule zurechtzufinden, sind Ansprechpartner und Spielgefährten für sie. Und die Paten lernen, Verantwortung zu übernehmen.

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