Imsbach Golfturnier mit der Lebenshilfe: Handicap schafft Verbindung

Gruppenfoto vor der „Kirchheimbolander Hütte“ (von links): Paul Friedek, Fee-Tanja Jakob, Ulrike Gimbel, Stephan Couillez, Sven
Gruppenfoto vor der »Kirchheimbolander Hütte« (von links): Paul Friedek, Fee-Tanja Jakob, Ulrike Gimbel, Stephan Couillez, Sven Woidy, Sven Mayer mit Tochter Jana. Vorne im gestreiften Shirt: Organisator Christian Knoll. Im Gold-Caddy: Murat Tekin und Luisa Deluse.

Das Benefizturnier „Fairway Masters“ des Golfclubs am Donnersberg ist gelebte Inklusion. Dabei arbeiten Beschäftigte der Lebenshilfe Bad Dürkheim im Catering mit. Alle Beteiligten sind sich einig: Eine Veranstaltung, von der alle profitieren.

Vor drei Jahren feierte „Fairway Masters“ auf dem Gelände des Donnersberger Golfclubs in Imsbach Premiere, das Turnier entpuppte sich sofort als voller Erfolg. Trotzdem war danach erstmal wieder Schluss: Corona machte alle Veranstaltungen unmöglich.

Die Lebenshilfe Bad Dürkheim erlebt während der Lockdowns eine schwierige Zeit, wie Geschäftsführer Sven Mayer erzählt. Umso mehr freue es alle, dass es jetzt für das Golfturnier einen Neustart gab.

Der Umgang „passt einfach“

Der Erlös des Benefizturnieres kommt der Lebenshilfe – in diesem Jahr dem Kleinsägmühlerhof in Altleiningen und dem Tagesförderstättenprojekt im Knauss-Campingpark am Almensee – zu Gute. Ausgerichtet wird es von der Firma Jeblick aus Kaiserslautern, die bei der Lebenshilfe und der Tagesförderstätte in der Gebäudereinigung tätig ist. Geschäftsführer Christian Knoll hatte die Idee dazu und organisiert das Ganze.

Anke Luthringshauser war bereits vor drei Jahren als Teilnehmerin beim Turnier dabei. Damals habe es ihr so gut gefallen, dass sie unbedingt noch einmal mitmachen wollte, erzählt sie. Wie man hier miteinander umgehe, „das passt einfach“.

Paul Friedek, Werkstattleiter der Lebenshilfe Bad Dürkheim, ist begeistert. „Das Schöne ist, dass hier auch wirklich Begegnungen stattfinden zwischen Menschen mit Behinderungen und den Leuten, die am Turnier teilnehmen“, sagt er. Dies sei für alle sehr bereichernd. Für die Lebenshilfe ist ein solches Event von besonderer Bedeutung: „Wir müssen uns ein bisschen präsentieren und zeigen können, was Lebenshilfe bedeutet – auch im Alltag“, so Friedek.

Schnuppern ebenfalls erlaubt

An den Versorgungsständen der Lebenshilfe, an denen es Klassiker wie Currywurst, aber auch Köstlichkeiten wie geflämmte Zitronentarte aus eigener Produktion gibt, werden die Golfer während des Turniers verwöhnt. Doch nicht nur im Catering sind die Mitarbeiter der Lebenshilfe tätig: Am Vormittag darf die Gruppe des Kleinsägmühlerhofs in Altleiningen einmal selbst den Golfschläger schwingen. Zuvor hatte kaum jemand von ihnen Berührungspunkte mit diesem Sport gehabt, dennoch waren sie erfolgreich und hatten eine Menge Spaß, was natürlich im Vordergrund steht.

Außerdem hat das Turnier auch für die Öffentlichkeit eine wichtige Funktion, denn beim „Fairway Masters“-Turnier soll ein weiteres Vorurteil überwunden werden: Golf hat noch immer den Ruf, als elitärer Sport nur Wohlhabenden zugänglich zu sein. Doch das scheint heutzutage nicht mehr ganz so zu stimmen, wie die Veranstalter zeigen wollten.

Caddys heiß begehrt

Neben der Lebenshilfe ist auch die Tagesförderstätte mit an Bord. Mit Caddys fahren die Mitarbeiter quer über den Golfplatz und versorgen die fleißigen Turnierteilnehmer mit Getränken. Ines Wietschorke ist seit mehr als 19 Jahren in der Leitung tätig. Sie freut sich vor allem über die neuen Erfahrungen, die das Turnier den Menschen mit Beeinträchtigungen ermöglicht. „Manche hatten total Angst, in das Golf-Caddy zu steigen, und am Ende wollten sie gar nicht mehr heraus“, berichtet sie.

Von nun an soll das „Fairway Masters“-Benefizturnier alle zwei Jahre stattfinden. Die Lebenshilfe Bad Dürkheim wird dieses Jahr übrigens auch zum ersten Mal auf dem Wurstmarkt vertreten sein.

Info

Die Mediengruppe der Lebenshilfe hat einen Film über das „Fairway Masters“-Turnier gedreht, der über die Homepage der Lebenshilfe und auf YouTube verfügbar sein wird.

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