Göllheim Geschichte(n) aus „Alt-Gellem“

Diese kolorierte Ansicht des Königskreuzdenkmals ist das Titelbild der ersten Ausgabe der „Gellemer G’schichte“.
Diese kolorierte Ansicht des Königskreuzdenkmals ist das Titelbild der ersten Ausgabe der »Gellemer G’schichte«.

Für geschichtsinteressierte Göllheimer – natürlich auch Nicht-Göllheimer – gibt es neuen Lesestoff: Die Ortsgemeinde hat pünktlich zum 725. Jubiläum der Schlacht am Hasenbühl die erste Ausgabe einer Broschüre mit historischen „Gellemer Fundstücken“ herausgegeben.

Der Titel der Broschüre mit Beiträgen aus dem historischem Göllheim lautet „Gellemer G’schichte“. Das Heft würde es nicht geben, wenn die Ortsgemeinde nicht über ein erstaunlich reichhaltiges Gemeindearchiv verfügen würde – und über drei Bürger, die sich darin nicht nur bestens auskennen, sondern die auch in der Lage sind, alte Handschriften zu entziffern: Dieter Chormann, Manfred Nachbauer und Johann Schaffer, die Verfasser der Beiträge in dem Heft. Seit Jahren agieren die drei als Historiker der Gemeinde, graben immer wieder neue Schätze aus und haben bereits mehrere Ausstellungen gemeinsam kuratiert und auch ein Buch, „Jüdisches Leben in Göllheim“ herausgebracht.

Auch für die „Gellemer G’schichte“ haben sie sich wieder ins Archiv begeben. „Viele Anekdoten, Geschichten, Aufzeichnungen, Begebenheiten und Bildmaterial sind uns bei der Suche bekannt geworden und wurden von uns gesammelt“, schreiben sie in ihrem gemeinsamen Vorwort. Deshalb soll es auch nicht bei der ersten Ausgabe bleiben, vielmehr sind weitere geplant.

„Bereicherung für die Göllheimer Bürger“

Einleitendes Thema in der Broschüre ist – natürlich – die Schlacht am Hasenbühl, für die Göllheim auch über die Region hinaus bekannt ist. Im diesem Zusammenhang geht es auch um das Schicksal einer alten Ulme, die 700 Jahre lang neben dem Königskreuzdenkmal stand. Gezeigt werden in diesem Zusammenhang auch Abbildungen des besagten Denkmals aus dem 19. Jahrhundert mit dem Baum. Ein weiteres Kapitel widmet sich der Göllheimer Wasserversorgung und den alten Trinkwasserbrunnen, ebenfalls garniert mit zahlreichen historischen Aufnahmen. Alten Häusern, unter anderem der wechselvollen Geschichte eines 300 Jahre alten Gebäudes, widmet sich das Kapitel „Hausgeschichten“. Und dass bereits vor 200 Jahren eine Apotheke in Göllheim – mit erheblichem bürokratischen Aufwand – eingerichtet wurde, ist den Herausgebern ebenfalls eine Geschichte wert: mit aufschlussreichen Zitaten aus dem Bewerbungsschreiben des späteren Apothekers Karl Rocher, in dem er die „hohe königlich Bairische Regierung“ um „gnädigste Gestattung“ seines „untertänigsten Gesuchs“ bittet. Mit einem kleinen Bilderrätsel endet die erste Ausgabe der „Gellemer G’schichte“.

Für Ortsbürgermeister Dieter Hartmüller ist die Broschüre eine „Bereicherung für die Göllheimer Bürger“. „Ein Einblick in die Geschichte und Entwicklung unserer Gemeinde ist immer lohnenswert“, sagt Hartmüller. Er ist den drei Machern, Dieter Chormann, Manfred Nachbauer und Johann Schaffer, dankbar, „dass sie in der Vergangenheit gestöbert und uns diese Schriftenreihe beschert haben“.

Info

Die Broschüre kostet drei Euro und ist bei Schreibwaren Euler und an der Information der Verbandsgemeindeverwaltung zu erwerben.

Die drei Autoren der „Gellemer G’schichte“, Manfred Nachbauer, Dieter Chormann und Johann Schaffer, allerdings nicht mit der akt
Die drei Autoren der »Gellemer G’schichte«, Manfred Nachbauer, Dieter Chormann und Johann Schaffer, allerdings nicht mit der aktuellen Broschüre, sondern einem älteren Gemeinschaftswerk, dem Buch »Jüdisches Leben in Göllheim«.
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