Falkenstein Gemälde aus 18. Jahrhundert kehrt als Reproduktion in Heimat zurück

„Die Ruinen von Falkenstein am Donnersberg“ lautet der Titel des Gemäldes von Carl Ludwig Friedrich Viehbeck, das am Ende des 18
»Die Ruinen von Falkenstein am Donnersberg« lautet der Titel des Gemäldes von Carl Ludwig Friedrich Viehbeck, das am Ende des 18. Jahrhunderts entstanden und im Albertina-Museum in Wien ausgestellt ist.

Zwar ist es „nur“ eine Reproduktion, für die Falkensteiner ist der Überraschungsfund dennoch etwas ganz Besonderes: Nach 230 Jahren kehrt ein bislang unbekanntes Gemälde ins Bergdorf und damit an den Ort seiner Entstehung zurück. Mehr noch: Das Bild gibt interessante Details über das Leben in früheren Zeiten am Fuße des Donnersbergs preis.

Das Original des Bildes mit dem Titel „Die Ruinen von Falkenstein am Donnersberg“ von Carl Ludwig Friedrich Viehbeck (1769-1827) befindet sich im Albertina-Museum in Wien. Andi Fischer, der die Dorfzeitung „Falkensteiner Echo“ herausgibt und im Nordpfälzer Geschichtsverein aktiv ist, hat das Kunstwerk im Vorjahr bei Recherchen im Internet mehr oder weniger zufällig entdeckt. Heimatkundler Werner Rasche, zugleich Vorsitzender des Vereins Museum Winnweiler, bestätigte schnell, dass es sich um einen außergewöhnlichen Fund handelt.

Denn das Gemälde, das der Künstler nicht datiert hat, ist entweder 1795 oder 1799 entstanden. In beiden Jahren war Viehbeck als „Offizier, Kartograph und Landschaftsmaler“ jeweils zu Reisen in der Region unterwegs. Fest steht jedenfalls, dass es sich um die älteste bekannte Darstellung der Burg Falkenstein als Ruine handelt. Zudem erkennt man auf der Landschaftsmalerei auch Teile des kleinen Ortes, wie er wohl Ende des 18. Jahrhunderts ausgesehen hat.

Hochauflösender Digital-Scan erworben

Rasche war es auch, der den Kontakt nach Wien herstellte und immerhin einen hochauflösenden Digital-Scan des Gemäldes erwerben konnte. Daraufhin ist eigens im Museum Winnweiler eine Sonderausstellung rund um das Bild mit weiteren Darstellungen Falkensteins konzipiert worden, die ab September bis Ende des vergangenen Jahres zu sehen war.

Nun hat der Abzug des bedeutenden Gemäldes den Weg ins Falkensteiner Bürgerhaus gefunden – der Neujahrsempfang der Ortsgemeinde bot den passenden Rahmen für die offizielle Übergabe. Nachdem Ortsbürgermeister Volker Demmerle seine Ansprache beendet hatte, enthüllte Fischer unter dem Applaus der Gäste das „neue“ Schmuckstück. Ferner erläuterte er die Fakten und Daten zum Künstler und seinem Werk.

Die Falkensteiner Bürger zeigten sich von dem detailreichen Gemälde begeistert. So sind deutlich mehr Mauerreste als auf anderen Gemälden zu sehen, was das höhere Alter des Bildes belegt. Anzunehmen ist, dass der Künstler beim Malen am Rand der Falkensteiner Ortsstraße – wohl kurz vor der Haarnadelkurve – stand.

Die Kapelle noch ohne Sakristei

Faszinierend ist aber nicht nur die Darstellung der Burgruine mit dem markanten Zwingertürmchen. Auch zeigt sich die kleine Katharinenkapelle am linken Bildrand, 1764 erbaut, noch ohne Sakristei – so wurde sie noch nie gesehen! Das Kirchlein ist 1975 abgerissen und durch die heutige Beton-Kirche ersetzt worden.

Insgesamt wirkt das Bild durch den angedeuteten Sonnenuntergang und den damit recht warmen Ton sehr belebt. Die Häuser, die Menschen, ja das Leben der Falkensteiner Vorfahren sind sehr gut zu erahnen; sei es die von der Feldarbeit heimkehrende Familie in der Bildmitte, die Arbeiter auf einem Hausdach oder die anmutig wirkende Ziegenhirtin mit ihren Tieren. Selbst weidende Tiere auf einer Grünfläche zwischen den Burgfelsen – einer Art Alm – sind zu erkennen.

„Ist da, wo es hingehört“

Nun kehrt das Kunstwerk sozusagen in die Heimat zurück – ein Geschenk, das Andi Fischer seiner Heimatgemeinde machte. „Nun ist es da, wo es hingehört“, sagte er nicht ohne Stolz. Dass Viehbecks aquarellierte Bleistiftzeichnung nur als Reproduktion bewundert werden kann, ist da allenfalls ein kleiner Wermutstropfen.

Staunende Blicke: Die Besucher des Falkensteiner Neujahrsempfangs zeigten sich begeistert von den vielen Details, die auf der Re
Staunende Blicke: Die Besucher des Falkensteiner Neujahrsempfangs zeigten sich begeistert von den vielen Details, die auf der Reproduktion des im Bürgerhaus ausgestellten Bildes zu erkennen sind.
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