Sportlerwahl Fynn Mager kämpft sich den Weg an die europäische Spitze frei
Es war der krönende Abschluss des Jahres 2021, das aufgrund längerer Turnierpausen holprig anlief. „Wieder in das Geschehen reinzukommen, war nicht ganz einfach. Da hatten es andere Länder etwas einfacher“, erzählt Fynn Mager. Dennoch steht am Ende sein Sieg bei der Europameisterschaft in der Klasse OC (U16, +69 Kilogramm), Kategorie Point-Fighting. Zudem wurde der Kickboxer mit seinen drei weiteren Teamkollegen der deutschen Nationalmannschaft im Teamfight Vize-Europameister. „Wir haben viel darauf hingearbeitet und ich bin stolz, nach einer so erfolgreichen Saison die Leistung und Performance auf diesem Level gehalten zu haben und darauf, dass ich mir somit den Titel erkämpfen konnte“, betont der Göllheimer, der fünfmal pro Woche trainiert.
Sein Vater Sven ist quasi auch sein Chefcoach. Als einer der beiden Teamchefs des Martial Arts Teams Pfalz war er auch in Montenegro als Trainer des deutschen Nationalteams mit dabei. Das Martial Arts Team Pfalz ist ein Verein, der sich aus der Zusammenarbeit des Kickboxingteams Kirchheimbolanden von Sven Mager und dem Martial-Arts-Center Grünstadt von Marcel Ritter gebildet hat. „Einige Jugendliche trainieren in Kibo, andere in Grünstadt, bei den Wettkämpfen treten wir zusammen auf“, sagt Papa Mager, der schon mehrere Jahre als Trainer der deutschen Junioren-Kickboxer arbeitet.
Neues Jahr, neue Altersklasse und neue Ziele
So richtig überraschend kam der Erfolg von Sohnemann Fynn aber nicht. Denn den Hungarian World Cup Ende September in Budapest gewann Mager mit einer sehr guten Leistung, just gegen die Kämpfer, gegen die er sich beim vorherigen Turnier noch etwas schwer getan hatte. Auch die darauffolgende Deutsche Meisterschaft konnte der smarte Blondschopf gewinnen – das Ticket für die Europameisterschaft war gelöst.
2022 will sich Fynn Mager gut in der neuen Junioren-Klasse (U19) etablieren, in die er dieses Jahr aufgerückt ist. „Dort strebe ich natürlich meine ersten Erfolge bei World Cups sowie der Deutschen Meisterschaft an, um mich schließlich für die Weltmeisterschaft in Irland zu qualifizieren“, sagt der Schüler des Kirchheimbolander Nordpfalz-Gymnasiums. Den WM-Titel hat er im Visier, zumindest das Treppchen soll wieder her …
Lob vom kritischen Papa und Trainer
Die Vaterbrille sei kritischer als die reine Sportlerbrille, betont Sven Mager. Aus dieser beurteilt er die Entwicklung seines Sohnes mit Stolz: „Was er in den vergangenen Jahren hingelegt hat, damit hat keiner wirklich gerechnet. Früher war er immer dabei, als Bruder von Kiara. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Er hat sich seinen Weg zur Nationalmannschaft freigekämpft. Vor vier Jahren in Skopje ist er bei der EM in der ersten Runde rausgeflogen. Zwei Jahre später wurde er schon Vizeweltmeister. In den vergangenen zwei Jahren hat er psychisch und physisch einen Riesensprung gemacht und ist mit seiner ruhigen Art und Trainingsfleiß zu einem Leader im Nationalteam gereift.“