Donnersbergkreis Freie Bahn für Radler und Fußgänger
Bahn frei für Radler, Walker, Wanderer und Inline-Skater hieß es bei der siebten Auflage des autofreien Moscheltals, das seit 2016 an Fronleichnam seinen festen Termin im Kalender hat. Bei hochsommerlichen Temperaturen hatten sich wieder etliche auf den Weg gemacht, um die zehn Kilometer lange Strecke auf der Landstraße 379 von Obermoschel bis nach Waldgrehweiler unter die Räder zu nehmen.
Wer mit dem Auto durch das schmale Moscheltal fährt, dem entgeht nicht nur das Rauschen des beschaulichen Bachlaufes, der sich durch das enge Tal windet, leicht übersieht er auch die malerische Landschaft, die verträumten Dörfer, die sanft geschwungenen Hänge mit Wiesen und Wald und vor all dem, auf dem Moschellandsberg thronend, die 1130 erstmals erwähnte Burgruine Moschellandsburg. Beim autofreien Moscheltal an Fronleichnam konnte man wieder in aller Ruhe das idyllisch gelegene Moscheltal bewundern und erkunden. In diesem Jahr hatten die Veranstalter und ihre Gäste wieder besonders viel Glück mit dem Wetter, auch wenn die Sonne gerade um die Mittagszeit und am Nachmittag teilweise enorm drückte. Der angekündigte Regen blieb zum Glück aus. Diese idealen Bedingungen nutzten dann wieder etliche Radler, Skater, Spaziergänger und Kinderwagenschieber für einen wunderbaren Tag. Wer wollte, konnte recht zügig durch das Tal sausen. Aber die meisten Besucher setzten auf Gemütlichkeit. Ein paar Kilometer radeln, ein Bierchen oder einen Radler trinken, ein Stück weiterfahren. Dann eine längere Mittagspause einlegen, den Bauch aber nicht ganz so vollschlagen, denn einige Kilometer weiter warteten noch leckere Kuchen und Torten für den Nachmittagskaffee. Einige fuhren in einer Gruppe, zusammen mit ihren Kindern. So wie beispielsweise die Gruppe um Gerd Linn von den Hackerfreunden Unkenbach. Die Unkenbacher waren den ganzen Tag über mit fünfzehn Personen mit den Rädern und Anhänger unterwegs, ließen keinen Verpflegungspunkt aus. Auf dem Obermoscheler Marktplatz legte DJ Dirk Wiesen auf, während die Modellbau-freunde mit Flammkuchen und Würstchen, der Feuerwehrförderverein mit Kaffee und Kuchen sowie Frank Morhard mit Fischspezialitäten für das leibliche Wohl sorgten. Dazu hatte Elke Imschweiler einen kleinen Flohmarkt aufgebaut. Nach einem mäßigen Anfang drängten sich ab der Mittagszeit hier auf dem zentral gelegen Marktplatz im historischen Stadtkern vor dem alten Rathaus die Besucher auf den schattigen Plätzen im Zelt und unter den Sonnenschirmen. In Sitters, mit etwa 100 Einwohnern die kleinste Gemeinde der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel, konnten die Besucher bei hervorragender Bewirtung der Gemeinde am Bürgerhaus dem Platzkonzert des Musikvereines Odernheim lauschen. Derweilen tummelten sich die Kinder auf dem angrenzenden Spielplatz und der Hüpfburg der Gemeinde. Auch Ponyreiten bei der Familie Hirsch stand auf dem Programm, die auch die Pforten ihres Hofladens im alten Gewölbekeller geöffnet hatte. Dort gab es allerlei selbst erzeugte Produkte aus der Landwirtschaft und rund ums Schaf. Ganz toll für die Kinder anzusehen im Stall der Familie Hirsch ein am Erlebnistag geborenes Fohlen des Shetland-Ponys Tara, erst wenige Stunden alt – die Kids waren begeistert. Am späten Nachmittag zeigte sich Sitters’ Ortsbürgermeister Kurt Enders sehr zufrieden mit dem Besucherzuspruch, bereits nach der Mittagszeit habe man beim Spießbraten Ausverkauf vermelden müssen. In der Schiersfelder Ortsmitte rund um die alte Schmiede kam die Musik aus der Konserve. In der brütenden Mittagshitze suchten die Rastenden auch hier nach den schattenspendenden Pavillons der Gemeinde und der Überdachung an der alten Schmiede. Die Kinder vergnügten sich auf der Hüpfburg, bei dem Spielmobil der „Börzelböck“ vom Stahlberg und auf dem angrenzenden Abenteuergelände. Ortsbürgermeister Ingo Lamb hatte eine Informationstafel aufgestellt, die Aufschluss über die Historie von Schiersfeld, aber auch über das Dorfgemeinschaftshaus, die gut frequentierten Wohnmobilstellplätze oder die Grillhütte gab. „Schorle- und Radler-Wetter“, so der Ortschef zu dem „Bilderbuch-Wetter“. Mit der Witterung, aber auch mit dem recht guten Besuch der Veranstaltung zeigte sich Ingo Lamb sehr zufrieden. Am Bushaltepunkt hatte der Malteser Hilfsdienst eine Station aufgebaut. Kurz vor siebzehn Uhr zog Thorsten Siemon Bilanz: lediglich eine Hilfeleistung nach einem kleinen Sturz bei einem Mädchen. Allerdings mussten immer wieder vereinzelt Autos davon abgehalten werden, die Strecke zu befahren. In Finkenbach-Gersweiler am Lindenplatz unterhielt Arno Becker live mit Stimmungsmusik. Kulinarische Leckereien wie Finkenbacher Rindfleisch mit Meerrettich, Gyrosbrote, Grillwürste oder Eis servierte die Gemeinde. Die Kinder tummelten sich auf der Hüpfburg und planschten an der Schwengelpumpe am Lindenbaum, eine willkommene Erfrischung. Die Finkenbacher feiern schon seit Jahren zusammen mit dem autofreien Moscheltal ihr Dorffest. Das Fest wurde hier bereits mit einem gut besuchten Zeltgottesdienst am frühen Vormittag von Pfarrer Andreas Echternkamp eröffnet. Auch an der letzten Station der Strecke in Waldgrehweiler am Bürgerhaus war fürs leibliche Wohl wieder bestens gesorgt. Unter der großen Luitpoltlinde und um den gesamten Dorfplatz rasteten zahlreiche Besucher und ließen sich mit Flammkuchen und Grillwürsten verwöhnen, dazu unterhielt Manfred Gläser mit Live-Musik. VG-Beauftragte Tanja Gaß, selbst zusammen mit Landrat Rainer Guth und Mitarbeitern des VG-Ordnungsamtes auf der Strecke unterwegs, zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf. Das Moscheltal habe gezeigt, welch hervorragender Gastgeber es sei. Zu danken sei den Gastgebern und den vielen engagierten Helfer wie der Feuerwehr, den VG-Mitarbeiterin und dem Malteser Hilfsdienst, ohne deren Engagement eine solche Veranstaltung nicht auf die Füße gestellt werden könne.