ALBISHEIM/EISENBERG Fotovoltaik: Das Dach als Kraftwerk und Sparbüchse

Auch steigende Strompreise machen Fotovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach sehr interessant.
Auch steigende Strompreise machen Fotovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach sehr interessant.

„Ihr Dach als Schlüssel für den Erfolg“ – das steht auf Einladungen zu Klimatreffs, die Klaus-Dieter Jacubasch zur Zeit in Albisheim und dann auch in Eisenberg verteilt. Der Klimaschutzmanager geht damit einen neuen, direkteren Weg, um voranzukommen mit Klimaschutzinitiativen. Den ersten Anlauf dazu in Bennhausen verbucht offenbar nicht nur er als großen Erfolg.

„Ich habe mir gesagt: Ich versuche es mal anders.“ So lautet Jacubaschs Schlussfolgerung aus der Tatsache, dass manche Veranstaltungen zum Klimaschutz bislang nicht die Zugkraft entwickelt haben, die sich die Macher erhoffen. Corona? Zu wenig Werbung? Termine zur falschen Zeit? Was auch immer der Grund gewesen sein mag, die Bilanz habe ihn jedenfalls zum Nachdenken darüber gebracht, was man ändern müsste, sagt Jacubasch, der als einer der drei Klimaschutzmanager des Kreises an der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes „Denk weiter“ arbeitet und früher selbst als „Solarteur“ Fotovoltaikanlagen konzipiert hat.

Auf Dächern riesiges Potenzial

Einen direkten Draht zu den Menschen verspricht sich Jacubasch zunächst davon, anzusetzen an einfachen Möglichkeiten, mit überschaubarem Aufwand Energie und damit Geld einsparen zu können: am Thema Eigenstromversorgung mit Fotovoltaik. Davongaloppierende Energiepreise seien da mit ein Motivator. Verwaltungen seien da schon weit, was aber nur einen geringen Anteil am Gebäudebestand betrifft. Die Industrie sei ohnehin längst, schon aus ureigenem wirtschaftlichen Interesse, am Ball – „das braucht man denen nicht mehr zu erklären“. In Privathäusern aber sieht Jacubasch noch ein riesiges Potenzial. Und gerade in der Verbindung mit Eigenstromversorgung über Dachanlagen böten sich gute Chancen, eine risikoarme Investition auch rasch in den profitablen Bereich zu bringen.

Um das an den Mann und die Frau bringen zu können, geht Jacubasch als weiteren Aspekt seines Konzeptes den direkten Weg: Veranstaltungen, zugeschnitten auf ein ganz konkretes Dorf und auf die Besitzer von Dächern, die eine besonders gute Eignung für den Einsatz der Fotovoltaik versprechen. Als Pilotgemeinde hat sich Jacubasch Bennhausen ausgesucht, ein kleiner Ort, der im Thema schon recht weit ist, der teilnimmt am Klikk-Aktiv-Programm der Energieagentur und eigene ehrenamtliche Klimapaten hat. Als weiteren Türöffner hat er Jamill Sabbagh als Klimaschutzbeauftragten des Kreises ins Boot geholt, die Veranstaltung intensiv vorbesprochen mit Ortsbürgermeister Reinhard Horsch und dem Klimapaten Ulrich Wolski und die örtliche Dachlandschaft sondiert. Aus Coronagründen habe die Veranstaltung begrenzt werden müssen auf 40 Teilnehmer – auf so viele habe er gar nicht gehofft, räumt Jacubasch ein.

Auch eingefleischte Gegner überzeugt

Am Ende aber lagen sogar mehr Anmeldungen vor, und einzelne mussten auf separate Beratungstermine vertröstet werden. „Es war eine tolle Atmosphäre. Jeder fühlte sich angenommen“, freut sich der Klimaschutzmanager im Rückblick über den erfolgreichen Verlauf des Abends. Aus der Veranstaltung hätten sich seither 15 Nachfolgetermine mit Einzelberatungen ergeben. Konkrete Projekte seien daraus hervorgegangen. Auch eingefleischte Gegner der Fotovoltaik hätten überzeugt werden können.

Thematisch blieb der Abend nicht beschränkt darauf, den Menschen die eigene Stromversorgung auf dem Dach schmackhaft zu machen und über die finanzielle Attraktivität dieser Option aufzuklären. Jacubasch schließt daran auch Folgethemen an – E-Mobilität, Wallbox, Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten.

Albisheim und Eisenberg nächste Ziele

Dieses Konzept will Jacubasch nun auch auf ein größeres Dorf und dann auch auf die größte Gemeinde des Kreises, seine Heimatstadt Eisenberg, übertragen. Die Vorbereitungen für den Klima-Treff in Albisheim laufen schon, er sei mit Ortschef Ronald Zelt und seinen Beigeordneten im Gespräch. Erste Einladungen hat er schon selbst ausgetragen – „manchmal klingele ich auch und spreche die Leute direkt an“. Sabbagh werde wieder dabei sein. Die Veranstaltung in Albisheim soll am Donnerstag, 3. Februar, 19 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus stattfinden, die in Eisenberg am 24. Februar zur gleichen Stunde im Thomas-Morus-Haus. Es gilt jeweils die 2G-Plus-Regel, eine Anmeldung ist zwingend erforderlich. Die Veranstaltungen seien zudem nicht begrenzt auf die unmittelbar eingeladenen Hausbesitzer, sondern richteten sich auch an alle interessierten Donnersberger.

Kurz-Info

Klima-Treffs zum Thema „Fotovoltaik – Eigenstrom“ am 3. Februar in Albisheim im Dorfgemeinschaftshaus, am 24. Februar in Eisenberg, Thomas-Morus-Haus, jeweils 19 Uhr; Anmeldung ist erforderlich per E-Mail unter kjacubasch@donnersberg.de oder telefonisch unter 06352 710-327.

Klaus-Dieter Jacubasch.
Klaus-Dieter Jacubasch.
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