Kirchheimbolanden/Steinbach Floristen: Zu Ostern mehr gefragt als „nur“ Narzissen

Besonders Narzissen blühen um diese Zeit – sie heißen nicht umsonst im Volksmund Osterglocken.
Besonders Narzissen blühen um diese Zeit – sie heißen nicht umsonst im Volksmund Osterglocken.

Ostern steht vor der Tür – und da dürfen Blumen vielerorts nicht fehlen. Für die Floristen ist die Saison erst angelaufen. Es geht bergauf. Das Osterfest selbst ist dafür nicht der einzige Grund.

Ostern ist die Zeit der Schnittblumen. Besonders gefragt seien klassische Sträuße aus Frühlingsblumen, erzählt Anita Vollet vom Blumenpavillon Kircher in Kirchheimbolanden. Dazu gehören Narzissen – nicht ohne Grund auch Osterglocken genannt –, Tulpen oder Traubenhyazinthen. Nach Ostern rückten für die nächsten Wochen die Schnittblumen im Blumenpavillon wieder etwas in den Hintergrund. Denn dann breche die Zeit an, in der unter anderem Salat sehr gefragt ist.

Der Boom lässt noch auf sich warten

Dass der Frühling mittlerweile da ist – wenngleich das Wetter noch selten frühlingshaft war –, zeigt sich auch an der Anzahl der Kunden im Blumenpavillon: „Im Frühling ist es schon besser als im Winter“, sagt Vollet. Doch auch wenn langsam die Besuche der Kunden wieder anstiegen: „Es ist noch nicht der große Boom“, gibt sie zu. Die Osterzeit könne man eher als Saisonbeginn betrachten, bevor es im Sommer – zum Beispiel mit Geranien – „wieder richtig losgeht“.

In der Gärtnerei Karlin in Steinbach gibt es vor allem Topfblumen zu kaufen, doch auch dort festigen Narzissen ihren Ruf als Klassiker zu Ostern. Dazu kommen Pflanzen wie Hornveilchen, Vergissmeinnicht oder Ranunkeln, sagt Jürgen Gocea.

„Leute brauchen etwas für die Seele“

Auch Gocea betont, dass der Höhepunkt der Saison noch bevorstehe. Dennoch merke man, „dass der Zuspruch zu Blumen größer wird“, sagt er. „Die Leute brauchen wieder was für die Seele“ – besonders nach dem kalten Winter. Auch in den Supermärkten, die die Gärtnerei beliefert, sei eine gestiegene Nachfrage zu verzeichnen.

Im vergangenen Jahr sei das noch anders gewesen. Wegen der Pandemie seien zuvor so wenige Kunden in die Gärtnerei gekommen, dass man einige Blumen habe wegwerfen müssen. Auch 2022 sei das Geschäft noch nicht wieder richtig angelaufen. In diesem Jahr aber hätte man manchmal sogar etwas mehr an Auswahl und Menge gebrauchen können, betont Jürgen Gocea.

Trend geht zur Selbstversorgung

Für die Gärtnerei steht aktuell aber nicht nur das Osterfest im Mittelpunkt: Ostern markiere nämlich den Startpunkt für die Bepflanzung von Gräbern, sagt Gocea. Es sei die Zeit, um die Gräber wieder auf Vordermann zu bringen.

Eine weitere Beobachtung, die Gocea in dieser Übergangsphase von Winter zu Frühling gemacht hat: Aufgrund der gestiegenen Preise für Gemüse gehe der Trend hin zur Selbstversorgung. Zunehmend pflanzten auch junge Menschen selbst Gemüse oder Salate an. Jürgen Gocea geht davon aus, dass dieser Trend sich auch über Sommer fortsetzen wird.

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