Oberndorf Fast kompletter Rat tritt zurück

Eigentlich hätte in der Dorfgemeinschaftshalle eine Ratssitzung stattfinden sollen ...
Eigentlich hätte in der Dorfgemeinschaftshalle eine Ratssitzung stattfinden sollen ...

Eigentlich hätte es ein schöner Jahresausklang werden sollen. Die Sitzung des Gemeinderates in Oberndorf hatte mit Harmonie jedoch letztlich überhaupt nichts zu tun. Stattdessen endete das Jahr mit einem Knall, der wohl noch eine Weile nachhallen dürfte. Noch bevor Ortsbürgermeisterin Claudia Linn die Sitzung eröffnen konnte, reichten nacheinander der Erste Beigeordnete Gerd Bernhard sowie die Ratsmitglieder Christina Westenburger, Volker Greß und Norbert Guckeisen ihren Rücktritt ein. Vier von sechs Ratsmitgliedern traten somit ab, das Gremium war nicht mehr beschlussfähig. Da zudem mit Jutta Hirsch und Jürgen Feickert die weiteren beiden Ratsmitglieder abwesend waren, blieb nur noch Linn übrig.

Wie es im kommenden Jahr nun weitergeht, bleibt abzuwarten. Noch besteht die Möglichkeit, dass der Rat durch zwei Nachrücker aufgefüllt wird. Wahrscheinlich ist das aber nicht. Da die vier Rücktritte alle durch Mitglieder der Wahlliste Greß erfolgt sind, können Nachrücker auch nur von dieser Liste kommen. „Ob die das wollen, warten wir mal ab“, sagte Volker Greß im Anschluss an die Sitzung vielsagend. Wahrscheinlicher erscheint also ein Verzicht, was dann Neuwahlen des Gemeinderates zur Folge hätte. Claudia Linns Position als Ortsbürgermeisterin betrifft das jedoch nicht. Sollte sie nicht ebenfalls ihren Rücktritt erklären, stehen erst 2024 wieder Neuwahlen an.

Doch was führte denn nun zu diesem kollektiven Rücktritt? In seiner Rücktrittserklärung führte Gerd Bernhard vor allem „Kommunikationsprobleme“ und „Alleingänge“ der Ortsbürgermeisterin an. Lange habe man diesbezüglich auf Besserung gehofft, nun aber eben Konsequenzen gezogen. Eine Aussprache noch am Abend und im Rahmen der Sitzung blieb aus. Beide Parteien wollen sich aber in Kürze dazu äußern.

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