Donnersbergkreis Erzieher-Ausbildung in Eisenberg kann beginnen

Die Erzieherausbildung an der Berufsbildenden Schule in Eisenberg kann starten: Der Bildung einer Fachschulklasse zum Schuljahr 2015/16 hat der Kreisausschuss gestern einmütig zugestimmt.

Der Ausschuss hat damit dem Wunsch der Schule entsprochen, den Absolventen der Höheren Berufsfachschule Sozialassistenz in Eisenberg die daran anschließende Erzieherausbildung vor Ort zu ermöglichen. Dem Abschlussjahrgang gehörten 21 angehende Sozialassistenten an, wie Dezernent Albert Graf erläuterte. Der Beschluss drängte, denn für den Bildungsgang ist am 1. März Anmeldeschluss. Graf erinnerte daran, dass die Erzieher-Fachschule der BBS 2011 von Rockenhausen nach Alsenz verlegt worden war, um nach dem Auslaufen der dortigen Realschule plus ein weiterführendes Schulangebot in der nördlichsten Verbandsgemeinde des Kreises zu erhalten. „Die Fachschule sollte damals zweizügig eingerichtet werden. Das wurde bislang nicht erreicht“, räumte Graf ein. Im ersten Jahr 2011/12 hätten sich 64 Interessierte beworben, angetreten seien 24, von denen 17 inzwischen die Ausbildung in Alsenz abgeschlossen hätten. Im Folgejahr hätten bei ähnlicher Bewerberzahl 26 die Ausbildung aufgenommen, davon seien noch 20 da. In den beiden Folgejahren starteten 29 und 26 Schüler. Die höheren Bewerberzahlen resultierten daraus, dass sich die Schüler in der Regel an mehreren Schulen gleichzeitig anmeldeten. Dass eine neue Erzieher-Klasse in Eisenberg Alsenz Konkurrenz mache, sei nicht zu befürchten. Von den Eisenberger Sozialassistenten seien bislang nur wenige nach Alsenz gegangen, sie gingen eher nach Worms oder Ludwigshafen, so Graf. Auch das Institut „Zöbis“, das mit der Fortschreibung des Donnersberger Schulentwicklungsplans beauftragt ist, sehe keine Konkurrenzsituation. Dem Standort Alsenz könne zudem nützen, dass das Diakonische Werk seine Erzieherausbildung in Bad Kreuznach reduzieren möchte. In Eisenberg habe es bereits einen Info-Abend gegeben, „die Schüler haben großes Interesse signalisiert“, so Graf. Simone Huth-Haage (CDU) begrüßte die neue Erzieherklasse ausdrücklich, wobei es, wie sie anfügte, einer Stellungnahme von „Zöbis“ nicht bedurft hätte, um eine Konkurrenzsituation für Alsenz auszuschließen. „Die Schule war auf Zack“, merkte sie zur Initiative der BBS-Leitung an, die auf die Entwicklung in Bad Kreuznach rasch reagiert habe. Huth-Haage sprach auch den Fachkräftemangel bei den Erziehern an. „Auf Landesebene hätte man schon viel früher reagieren müssen“, kritisierte sie beim Blick auf lange Zeit rückläufige Zahlen bei den Erzieher-Fachschülern und die Perspektive, dass laut einem Gutachten in absehbarer Zeit 4000 Erzieher in Rheinland-Pfalz fehlten. Dass die Miete in der Nordpfalzschule um 40 Prozent gestiegen sei, wie Rudolf Jacob (CDU) einer Mitteilung des BBS-Personalrates entnommen hat, bestätigte Graf. Das rühre daher, dass die Erzieher-Schule Zug um Zug in das Gebäude hineingewachsen sei und mit den Jahren mehr Platz beanspruche. Das sei von vornherein im Mietvertrag mit der VG Alsenz-Obermoschel so abgestimmt worden, so Graf. Die neue Erzieherklasse könne man nur begrüßen, meinte auch Christa Mayer (SPD), von ihren Abgängern wisse sie, dass sie nicht nach Alsenz gingen, fügte die Leiterin der IGS Eisenberg an. Sie machte darauf aufmerksam, dass für die Erzieherausbildung nun auch Stellen für Anerkennungspraktikanten gebraucht würden. Die Verlegung der Fachschule nach Alsenz sei damals politischer Wille der Kreisgremien gewesen, strich Gerd Fuhrmann (SPD) heraus. Sollten sich politische Konstellationen im Raum Alsenz dahingehend ergeben, dass man dort die Zukunft nicht mehr im Donnersbergkreis sehe, dann sollte die Fachschule wieder nach Rockenhausen zurückverlegt werden. (bke)

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