Kirchheimbolanden Einladung zur Reise durch das Sonnensystem

Der Planet Uranus, einer der am weitesten von der Erde entfernten Planeten im Sonnensystem.
Der Planet Uranus, einer der am weitesten von der Erde entfernten Planeten im Sonnensystem.

Zu einer Art Wissenschaftsshow rund um die Planeten und unser Sonnensystem lädt der Lions Club Donnersberg alle interessierten Kinder im Grund- und Vorschulalter für Freitag, 24. März, ab 10.15 Uhr in die Kirchheimbolander Stadthalle ein.

„Was glaubt ihr, was das ist: ein Pfannkuchenvulkan?“ Oder: „Habt ihr schon einmal einen Kartoffelmond gesehen?“ Das sind so Fragen, die Stefan Gotthold stellt, wenn er mit Kindern eine Reise durch das Sonnensystem als interaktives Wissenschaftstheater inszeniert.

Stefan Gotthold vor dem Riesenfernrohr in seiner Sternwarte.
Stefan Gotthold vor dem Riesenfernrohr in seiner Sternwarte.

Gotthold ist Leiter der Bildungsabteilung bei der Stiftung Planetarium Berlin und außerdem Leiter der Archenhold-Sternwarte, der größten und ältesten Volkssternwarte Deutschlands. Nach Kirchheimbolanden ist er auf Einladung von Lions-Club-Präsident Timo Frambach bekommen, der Gotthold von einer früheren Zusammenarbeit gut kennt. „Die Astronomie habe ich bereits mit 16 Jahren für mich entdeckt“, erzählt Gotthold im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Damals hat er mit Begeisterung die Wege der Voyager-Raumsonden durch das Sonnensystem verfolgt. Seitdem hat ihn das Hobby gepackt. Zwar hat er erst einmal auf Maschinenbauer und Informatiker studiert, doch ganz losgelassen hat ihn die Sternenkunde nie. Deshalb war es für ihn der logische Schritt, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen und anderen Menschen, besonders gerne Kinder und Jugendlichen, die Lehre von den Himmelskörpern nahezubringen. Seine Vorträge kann man sich übrigens auch auf Youtube ansehen. In der Archenhold-Sternwarte, die bereits 1896 eröffnet wurde, gibt es das längste bewegliche Fernrohr der Welt, den sogenannten Großen Refraktor, zu sehen. 1915 hielt Albert Einstein im Hörsaal der Einrichtung seinen ersten öffentlichen Vortrag über die Allgemeinde Relativitätstheorie.

Wissensvermittlung auf Augenhöhe

Als „Wissenschaftskommunikator mit Schwerpunkt Astronomie“, wie er sagt, liegt Stefan Gotthold viel daran, „wissenschaftliche Bildung mit Spaß und Freude“ zu vermitteln. Er sieht sich als Schaltstelle: „Die Astrophysiker arbeiten uns zu, und wir bereiten die Themen so auf, dass wir sie kindgerecht vermitteln können“, beschreibt er seinen Job. Seine Darbietungen sind folglich auch keine 60-Minuten-Vorträge, sondern es geht interaktiv zu, es gibt viel zu sehen und zu hören, er stellt aber auch Fragen und weiß sich dabei individuell auf das Alter und den Wissensstand seines jeweiligen Publikums einzustellen. „Es geht um Wissensvermittlung auf Augenhöhe“, so seine Beschreibung.

Das Programm in der Stadthalle wendet sich in erster Linie an Kinder im späten Kindergarten- und frühen Grundschul-Alter. Dass der Berliner Sternwartenleiter sein Wissen jetzt in Kirchheimbolanden vermitteln kann, ist nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken, dass Timo Frambach sich als Motto seines Präsidentschaftsjahres die Aufforderung „Die Zukunft gestalten“ gewählt hat. „Dabei haben wir uns unter anderem den großen Themengebieten Klimawandel und Digitalisierung angenommen“, erläutert Frambach. Mein Ziel ist es, für diese Themengebiete zu sensibilisieren und zu diskutieren, inwieweit Technologien helfen können, die globalen Herausforderungen in Zukunft zu meistern“, sagt er. Um das zu erreichen, brauche es aber Menschen mit Begeisterung, Kreativität und Verständnis für die technischen Möglichkeiten. „Mit dem Event in der Stadthalle möchte ich Kinder spielerisch für die Mint-Themen begeistern. Das ist meine Intention hinter der Aktion“, so seine Erklärung.

Es gibt noch freie Plätze

Für die Veranstaltung in Kirchheimbolanden hat der Lions Club Grundschulen und Kindergärten in Kirchheimbolanden angesprochen, es sind aber noch Plätze für interessierte Kinder und ihre Eltern vorhanden. Der Eintritt ist frei, Beginn ist um 10.15 Uhr, Ende gegen 11.30 Uhr.

Und wie war das jetzt mit den Pfannkuchenvulkanen und den Kartoffelmonden? – Auch darüber will Gotthold in seinem Vortrag aufklären: Pfannkuchenvulkane sind kreisförmige aus sehr zäher Lava gebildete Quellkuppen, die, soweit bekannt, auf der Venus vorkommen. Und bei Kartoffelmonden handelt es sich um Himmelskörper, die so klein sind, dass ihre Masse und Schwerkraft nicht ausgereicht haben, eine runde Form zu bilden, wie man sie von allen Planeten und den meisten Monden kennt. Sie sehen deshalb tatsächlich wie zu groß geratene Kartoffeln aus. Der Mars hat als Begleiter zwei solche Kartoffelmonde. Sie heißen „Phobos“ und „Deimos“, zu Deutsch: Furcht und Schrecken. Warum? – Das ist schon wieder eine andere Geschichte.

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