Donnersbergkreis Ein kleiner, aber feiner Kader

Trainer Charles Stanley (Zweiter von rechts) und Kapitän Jürgen Manz (vorne mit Ball) mit den Double-Gewinnern des BBC Fastbreak
Trainer Charles Stanley (Zweiter von rechts) und Kapitän Jürgen Manz (vorne mit Ball) mit den Double-Gewinnern des BBC Fastbreakers Rockenhausen.

«ROCKENHAUSEN.» Wer die meisten Körbe erzielt und die wenigsten kassiert, steht am Ende einer Basketball-Saison in der Regel ganz oben: 14 Siege aus 18 Partien reichten dem BBC Fastbreakers Rockenhausen für die Meisterschaft der Landesliga Rheinhessen-Pfalz und den direkten Wiederaufstieg in die Oberliga. BBC-Coach Charles Stanley vertraute einem verhältnismäßig kleinen Kader und setzte nur zwölf Spieler ein. Auch der Pfalz-Pokal wurde gewonnen. Topscorer John Caldwell stach heraus.

So wie er die letzten zehn Spiele in der Oberliga beendete, eröffnete der Absteiger die neue Landesliga-Runde im vergangenen September: mit einer Niederlage. Von der komfortablen Halbzeitführung (44:29) ließen sich die Fastbreakers blenden und verloren im zweiten Durchgang beim TV Oppenheim völlig den Faden. „Jeder hat gedacht, es geht gerade so weiter. Entsprechend sind wir auch aus der Kabine gekommen“, konstatiert Kapitän Jürgen Manz im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Am Ende stand eine 77:81-Pleite zum Auftakt. Die Wende erbrachte das darauffolgende Heimspiel gegen den SC Lerchenberg, damals Mitfavorit auf den Titel. Der BBC zog im vierten Viertel davon und siegte deutlich mit 84:69. „Da haben wir den Schalter umgelegt. Rückblickend ein sehr wichtiges Spiel“, so Manz. Es folgten Kantersiege in Mainz, gegen Bad Bergzabern II, im Derby in Kirchheimbolanden, gegen Nieder-Ingelheim und beim 1. FC Kaiserslautern II, wobei letztere Partie bis zur Schlussphase auf Messers Schneide stand. Das wohl schlechteste Saisonspiel legten die BBC-Cracks dann am siebten Spieltag in Zweibrücken auf das Parkett. Bei der 79:82-Niederlage „haben wir richtig schlecht gespielt. Es kam alles zusammen“, betont Manz. Doch die Serie von sechs Siegen im Anschluss (Heidesheim, Oppenheim, Lerchenberg, Bad Bergzabern, Kibo, Nieder-Ingelheim) stellte endgültig die Weichen für die Meisterschaft. Von den verbleibenden vier Partien musste nur noch eine gewonnen werden. Nach der einzigen Saisonheimniederlage – gegen den 1. FC Kaiserslautern II – tüteten die Fastbreakers den Titel eine Woche später gegen den späteren Absteiger VT Zweibrücken vor heimischer Kulisse ein. Nur einen Tag später wurde das Schlusslicht vom ASV Mainz III besiegt, ehe die Saison mit einer Niederlage bei der TSG Heidesheim seinen Ausklang fand. „Da war die Luft nach dem Double-Gewinn einfach raus“, gibt Manz zu, dessen Team eine Woche zuvor im Endspiel des Pfalz-Pokals über Ligakonkurrent 1. FCK II triumphierte. Ausschlaggebend für den Erfolg nach der katastrophalen Oberliga-Rückrunde war laut Manz „die Kontinuität und Struktur“ im Spiel des BBC. US-Coach Charles Stanley setzte „nur“ zwölf Akteure ein, legte bei der Spielerauswahl mehr Wert auf Zuverlässigkeit. „Wir haben es geschafft, fast immer mit der gleichen Mannschaft zu spielen. Das hilft in knappen Spielsituationen“, sagt Manz. Nicht ständige Wechsel vorzunehmen, habe sich ausgezahlt. 417 von den 1593 erzielten Punkten gehen auf das Konto des Ligatopscorers John Caldwell. Der 31-jährige sehr wendige und schnelle Amerikaner, vergangene Saison erst in der zweiten Mannschaft aktiv, dann durch einen Armbruch außen vor, kommt auf einen Schnitt von 23,2 Punkten pro Partie. Landsmann Rabosky Tanner, mal Pausenclown, mal Genie, gelangen mit Abstand die meisten Dreier (48) der Landesliga. Die beiden US-Soldaten stehen den Fastbreakers in der kommenden Runde nicht mehr zur Verfügung. Neben Manz, der mit 46 Jahren immer noch topmotiviert in jede Partie geht, war auch auf Aufbauspieler Patrick McMillian, Routinier Tracey Murray und den defensiv so wichtigen Center Philip Hollmann Verlass. Key-Juan Hardin bekam viel mehr Einsatzzeit als noch im Vorjahr. Als nervenstark von der Freiwurflinie galt der BBC noch nie, das bestätigte sich auch dieses Mal wieder: 56,2 Prozent (208 von 370) bedeuten nach Kirchheimbolanden den zweitschlechtesten Wert. Bilanz Abschlusstabelle Landesliga Rheinhessen-Pfalz 1. BBC Fastbreakers Rockenhausen, 18 Spiele, 14:4 Siege, 28 Punkte, 1593:1212 Körbe; 2. 1. FC Kaiserslautern II, 18, 12:6, 24, 1417:1302; 3. TV Oppenheim, 18, 12:6, 24, 1265:11298; 4. SC Lerchenberg, 18, 11:7, 22, 1387:1305; 5. TV Bad Bergzabern II, 18, 9:9, 18, 1332:1375; 6. TV Kirchheimbolanden, 18, 7:11, 14, 1270:1363; 7. TG Nieder-Ingelheim, 18, 7:11, 14, 1146:1380; 8. TSG Heidesheim, 18, 7:11, 14, 1336:1269; 9. VT Zweibrücken, 18, 7:11, 14, 1293:1328; 10. ASC Theresianum Mainz III, 18, 4:14, 8, 1242:1449 Spielerstatistik BBC Fastbreakers Rockenhausen (Herren): John Caldwell (31 Jahre, 18 Spiele, 417 Punkte, 11 Dreier, 104/62 Freiwürfe), Tracey Murray (50, 17, 219, 7, 56/36), Rabosky Tanner (37, 14, 200, 48, 20/2), Philip Hollmann (30, 15, 157, 0, 24/13), Jürgen Manz (46, 18, 157, 32, 45/31), Key-Juan Hardin (35, 17, 130, 10, 55/34), Taurean Wilbon (22, 5, 112, 7, 21/9), Anthony Turner (34, 16, 75, 1, 12/4), Tyjuan Anderson (29, 12, 60, 1, 15/7), Apilo Ojullu (27, 8, 42, 0, 8/6), Patrick McMillian (39, 12, 18, 1, 8/3), Charles Stanley (56, 5, 6, 1, 2/1).

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