Dörrmoschel „Ein Herz für Dörrmoschel“: Spendentour für die marode Kirche

Die Kirche in Dörrmoschel ist ein Barockbau aus dem Jahr 1712, der innen dringend saniert werden muss.
Die Kirche in Dörrmoschel ist ein Barockbau aus dem Jahr 1712, der innen dringend saniert werden muss.

Die evangelische Kirche in Dörrmoschel soll renoviert werden. Wie Pfarrer Sebastian Best sagt, sorgt aufsteigende Feuchtigkeit für Schäden im Inneren. Beim Spendensammeln zeigt sich die Kirchengemeinde sportlich: Eine Radtour im Mai soll die Kassen auffüllen.

Neben der Erneuerung des Innenputzes soll auch die marode Elektrik erneuert werden, kündigt Best an. „Das ist jetzt dringend notwendig“, sagt er mit Blick auf die gefährliche Kombination von Feuchtigkeit und elektrischen Leitungen. Zudem gebe es auf der Empore Holzwurm-Befall. Die Kirche soll auch eine Toilette erhalten. Ferner sollen im hinteren Bereich des Gotteshauses Bänke entnommen werden, um mit flexibler Bestuhlung Platz für Gemeindearbeit und kirchliche Gruppen zu schaffen. Das Presbyterium rechne mit Kosten von rund 250.000 Euro, sagt der Pfarrer. Er hofft, dass die Innensanierung Mitte kommenden Jahres starten kann.

Der Barockbau aus dem Jahr 1712 wurde von Pfalzgräfin Friederike Charlotte (1653-1712) gestiftet, die in Dörrmoschel ihren Witwensitz hatte. Daran erinnert über dem Portal das Wappen der Zweibrücken-Veldenzer. Das Wahrzeichen des Dorfes war zuletzt 1988 renoviert worden.

Spendenlauf per Fahrrad

Um Geld für die Renovierung zu sammeln, plant die Kirchengemeinde am 14. und 15. Mai einen 24-Stunden-Spendenlauf per Fahrrad, kündigt Best an, der seit Frühjahr 2020 für rund 500 Gemeindemitglieder in Dörrmoschel mit den Orten Dörnbach und Teschenmoschel sowie dem Felsberger-, Spreiter- und Schacherhof zuständig ist. Zu seinem Sprengel gehört zudem die Kirchengemeinde In der Alten Welt mit weiteren 800 Mitgliedern in Rathskirchen, Reichstal, Rudolphskirchen, Seelen, Nußbach, Reipoltskirchen sowie Ingweiler- und Karlshof.

„Nächstes Frühjahr gehts rund in Dörrmoschel“, freut sich der sportliche Pfarrer. Ausgesucht hat der Theologe eine Strecke über Teschenmoschel, Wolfsmühle, Bisterschied, Ransweiler und Schönborn. Start und Ziel soll die Kirche in Dörrmoschel sein. „Die Strecke hat die Form eines Herzens“, illustriert Best, daher auch das Motto „Ein Herz für Dörrmoschel“. Teilnehmer – ob per Rennrad, Tandem oder E-Bike – könnten sich pro Runde einen bestimmten Betrag für die Kirchenrenovierung sponsern lassen, erläutert er das Procedere.

Fünf Kirchen sind zu unterhalten

Best hofft auf zahlreiche Teilnehmer, haben die beiden Kirchengemeinden neben Dörrmoschel doch noch weitere Kirchbauten in Dörnbach, Rudolphskirchen, Rathskirchen und Nußbach zu unterhalten. Unter dem Eindruck des Rückgangs von Gemeindemitgliedern und gleichzeitigem Finanzdruck ist das Thema kirchliches Gebäudemanagement längst auch in der Alten Welt angekommen. Das denkmalgeschützte Pfarrhaus in Rathskirchen, das seit zwölf Jahren leer stand, steht laut Best kurz vor dem Verkauf. Auch das ehemalige Jugendhäuschen in Dörrmoschel soll verkauft werden, beschloss das Presbyterium jetzt nach reiflicher Überlegung. Das Häuschen in der Nachbarschaft zur Kirche sei 2002 von der Kirchengemeinde als Projekt der Jugendarbeit erworben worden. Best: „Es hat sich aber bald herausgestellt, dass es kaum genutzt wurde.“

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