Donnersbergkreis Ein dreifach donnerndes Kawumm

25-jähriges Jubiläum – Böllerschützengruppen in Bayern oder Franken können darüber wohl nur müde lächeln. In der Pfalz dagegen ist das schon eine Besonderheit. Die Böllerschützen vom Donnersberg in der Schützengemeinschaft Schweisweiler feierten deshalb umso stolzer. Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten übergab Manfred Benner das Amt des Böllerschützenkommandanten an Roman Dillmann. Er selbst wurde zum Ehrenböllerschützenkommandanten ernannt.

Zunächst Thomas König und einige Mitstreiter, schon bald unterstützt von Manfred Benner, haben die Tradition der Böllerschützen in die Pfalz geholt. „In Franken haben wir das erste Böllerschützentreffen erlebt, und schon waren wir infiziert“, erinnert sich Benner. So galt es sich nicht nur um die Auswahl der Böller zu kümmern, sondern auch um die Kleidung. „Wir haben uns für eine Tracht mit Hut aus Österreich entschieden“, ergänzte Benner. Die ersten fünf Jahre führte Thomas König die Böllerschützen, dann übernahm Manfred Benner das Kommando. „Schnell wurden wir in der Region bekannt und so folgten Einladungen zu Betriebsjubiläen, Hochzeiten und Vereinsanlässen.“ Es zog die Donnersberger Böllerschützen auch immer wieder in die Hochburgen der Tradition, hauptsächlich nach Franken und Bayern. „Es ging aber auch in die andere Richtung, nach Frankreich und Holland“, erzählte der langjährige Kommandant. „Nach 20 Jahren in der Verantwortung ist es an der Zeit, die Geschicke in andere Hände zu legen“, sagte der 68-Jährige und übergab das Kommando an Roman Dillmann aus Gerolstein. Der 55-jährige Böllerschütze gehört seit mehr als einem Jahrzehnt dieser Gemeinschaft an und verfügt über ausreichende fachliche Kenntnisse. Er versprach, die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers fortzusetzen. Zur Begrüßung in der neuen Funktion gab es in der fröhlichen Zeremonie die Nachbildung eines Böllerschützenmännchens in Buchenholz. Er möge sein ständiger Begleiter sein bei der Arbeit zum Wohle der Böllerschützen vom Donnersberg. Stolz waren die Nordpfälzer Böllerschützen darauf, dass Julia Klöckner die Schirmherrschaft der Jubiläumsfeier übernommen hat. Die Zusage machte sie als CDU-Fraktionsvorsitzende im rheinland-pfälzischen Landtag. Dem Festtag konnte sie allerdings nicht beiwohnen, weshalb sie per Video-Botschaft Glückwünsche übermittelte. Die Verbandsgemeinde Winnweiler sei stolz, eine solche Gemeinschaft in ihren Reihen zu haben, betonte Bürgermeister Rudolf Jacob (CDU) in seinen Glückwunsch-Worten. Die Böllerschützen vom Donnersberg hätten die Verbandsgemeinde Winnweiler nicht nur in ganz Deutschland, sondern auch im benachbarten Ausland bei Böllerschützentreffen bekannt gemacht. Für die Bundesvereinigung der Böllerschützen gratulierte deren erster Vorsitzender Erich Kußberger. Zum Kreis der Gratulanten gehörten auch der neue Präsident des Pfälzischen Sportschützen-Bundes (PSSB), Gunter Vetter aus Alzey, sowie Volker Schumann vom saarländischen Sportschützenbund und sein Kollege vom nordbadischen Verband, Olaf Winter. Alle drei Gratulanten hoben die besonderen Leistungen der Böllerschützen hervor. Zum Jubiläumstag gehörte dann natürlich auch das Böllerschießen im Zillbachtal. Zeitgleich drückten 60 Schützen ihre Böller ab und nach dem imposanten Begrüßungssalut folgen weitere Darbietungen wie das Reihenfeuer und die Doppelschläge. Dieser Demonstration schloss sich ein geselliges Beisammensein an, bei dem viele Erinnerungen aufgefrischt wurden. Aber auch Pläne für die Zukunft wurden an diesem Tag im Zillbachtal geschmiedet. Ehrungen Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum gab es auch Ehrungen. Verliehen wurde die Ehrennadel in Silber, die höchste Auszeichnung der Bundesvereinigung der Böllerschützen, an den Böllerschützenkommandanten Manfred Benner sowie an Heinrich Marill, den ersten Vorsitzenden der Schützengemeinschaft Schweisweiler. Bei der Verleihung betonte Präsident Erich Kußberger das hohe Maß an Einsatzwillen und Förderung des Brauchtums durch die Geehrten.