Donnersbergkreis Dritte Halbzeit:

Stefan Schröder reagierte klasse. Gleich zweifach, aus kurzer Distanz. Als Gauersheims Florian Debus aber ein drittes Mal abfeuerte, hatte der Keeper der SG Kibo/ Orbis das Nachsehen. Debus schob ein, der Ball zappelte im Netz (86.). Ein spätes 1:1 im Lokalderby der A-Klasse, das nie hätte fallen dürfen. Kein Vorwurf an Schröder, der ganz stark doppelt parierte. Eher an seine Vorderleute, die sich das Unglück gemütlich aus der ersten Reihe ansahen. Fehlte nur noch das Popcorn. „Da stehen zwei, drei Abwehrspieler daneben und gucken zu. Das darf nicht sein. Dreimal haben wir den Ball vor den Füßen liegen, klären aber nicht. Da muss man ihn einfach wegschlagen“, wetterte SG-Trainer Engelbert Klag angesichts der Inkonsequenz seiner Hintermannschaft. „Ein bisschen Glück war da dabei. Flo hat nicht aufgesteckt“, lobte hingegen Niko Rusterholz, Coach der Spielvereinigung. Das 1:1 vier Minuten vor Abpfiff ist für Klag und seine SG ein Schlag in die Magengrube. Etwa 70 Minuten kontrollierte sie das Derby. Sie hatte ein paar richtig gute Chancen, ging durch Christopher Shipnoski auch in Führung (60.). Laut Klag der „Knackpunkt“: Zwei Minuten vorm Ausgleich bot sich Torjäger Christopher Schmitt die Entscheidung – wäre er nicht, warum auch immer, zurückgepfiffen worden. An der Mittellinie fing Gauersheims Jens Jehle die Pille per Hand ab, Schmitt kam dennoch in Ballbesitz, wurde jedoch seines Vorteils beraubt. Frei wäre er auf den SpVgg-Kasten zugelaufen. Jehle sah gelb. „Für Gauersheim hatte das eine Hallo-Wach-Wirkung. Wir haben gehadert, warum der Schiri keine Rote gibt und ihm den Vorteil nimmt“, ärgerte sich Klag. Und kritisierte im nächsten Zug das tranige Verhalten der SG: „Trotzdem müssen wir das gleich wegstecken.“ Tat seine Elf aber nicht. Während die SG in Gedanken noch dem verpassten 2:0 hinterher hing, schob Debus ein. Zack. So schnell geht′s. Mitten ins Gesicht. „Überraschend war der Ausgleich nicht gerade. Wir haben nie aufgegeben und am Schluss alles in die Waagschale geworfen. Für uns ist der eine Punkt ganz wichtig im Abstiegskampf“, betonte Rusterholz typische Gauersheimer Tugenden. Recht hat er. Für ihn ein gewonnener Zähler. Für den Bezirksliga-Absteiger und seine Ambitionen dagegen zwei verlorene. Erstens, weil so kurz vor Schluss der Schock. Zweitens, weil gegen ein Kellerkind. Was hilft? Die gefühlte Niederlage mit Ironie nehmen: Auf den A-Klasse-Zweiten Enkenbach machte die SG einen Punkt gut. Glück gehabt. Der TuS Gerbach ist im Angriff bestens bestückt. Florian Steitz, Jens Eich, Dominik Geyer, Jens Neurohr. Seltene Qualität für einen B-Klasse-Klub. Viel geholfen hat das bislang nicht. Weil die Verteidigung alles andere als berauschend funktioniert, ist die Bilanz nur durchwachsen. Vier Siege, drei Pleiten – 29:22-Tore. Der TuS hat den zweitstärksten Sturm der Liga. Und gleichzeitig Platz vier unter den schwächsten Abwehrketten. Kurios. Die Begegnung gegen Spitzenteam SV Heiligenmoschel steht da stellvertretend für die bisherige Saison: Einen Paukenschlag ließ der TuS mit einem 7:4-Sieg erschallen. Dreimal Eich, zweimal Steitz, Geyer, ein Eigentor. Die Torfabrik lieferte. „Wenn wir komplett sind, haben wir einen guten Sturm. Heiligenmoschel hat viele Fehler gemacht, wir haben sie gut ausgenutzt. An dem Tag hat alles zusammengepasst“, sagte Geyer, Assistent von Cheftrainer Albrecht Walther. Die Umstellung vom hängenden Libero auf eine Viererkette fruchtet. Man stelle sich vor, das Bollwerk würde gescheit arbeiten, Gegentore wären Mangelware. Der TuS stünde ganz woanders...

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